Kommunales

Inklusion bedeutet, beim alltäglichen Leben dazuzugehören. (Foto: dpa)

16.06.2017

"Inklusion setzt Maßstäbe"

Unterfranken ist heuer Gastgeber der Jahresversammlung des Bayerischen Bezirketags

Es ist uns Unterfranken eine große Ehre, Gastgeber der bevorstehenden Vollversammlung des Bezirketags am Donnerstag, 6., und Freitag, 7. Juli 20917, in Würzburg zu sein. Dass dabei das Thema Inklusion im Mittelpunkt stehen wird, macht für uns die Veranstaltung perfekt. Denn Inklusion ist das große Zukunftsthema unserer Gesellschaft. Die sieben bayerischen Bezirke haben daher die Verwirklichung des Inklusionsgedankens zu einem ihrer herausragenden Ziele gemacht.

„Die Bezirke und ihre Partner auf dem Weg zur inklusiven Gesellschaft“, lautet das Motto dieser Versammlung in Würzburg. Inklusion bedeutet, jedem Menschen die Möglichkeit zu eröffnen, sich vollständig und gleichberechtigt an allen gesellschaftlichen Prozessen zu beteiligen – und zwar von Anfang an und unabhängig von individuellen Fähigkeiten, von ethnischer oder sozialer Herkunft und unabhängig von Geschlecht oder Alter.

Inklusion ist mehr als ein rollstuhlgerechter Eingang oder ein Beipackzettel in Brailleschrift. Inklusion schließt alle Lebensbereiche mit ein. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir mit der diesjährigen Vollversammlung einen Meilenstein setzen werden – nicht nur für die Menschen mit Behinderung, sondern für uns alle. Denn die Inklusion geht alle an. Inklusion ist nicht die Sache einiger Experten, sondern ein gesamtgesellschaftlicher Auftrag. Die gesamte Gesellschaft ist aufgerufen, Menschen mit Behinderung in ihre Mitte zu holen. Inklusion berührt alle Verästelungen unserer Gesellschaft. Daher brauchen die Bezirke den engen Schulterschluss mit ihren Partnern.

Der Kampf lohnt sich


Aber es lohnt sich, für die Inklusion zu kämpfen. Denn wer möchte schon in einer uniformen, eintönigen, langweiligen Welt leben? Was ich mir vorstelle, ist eine Gesellschaft, in der es normal ist, verschieden zu sein. Denn: verschieden zu sein, ist schön, und dank der Inklusion sind wir auf dem besten Weg in eine bunte, vielfältige Gesellschaft, in der jeder Mensch – ob mit oder ohne Behinderung – überall dabei sein kann: beim Arbeiten, beim Wohnen, beim Sport oder in der Schule. Inklusion bedeutet dazuzugehören! Alle Menschen sollen gleichberechtigt am Leben teilnehmen können, egal ob nun mit oder ohne Behinderung.

Dabei hat das gemeinsame Zusammensein von nicht behinderten und behinderten Menschen auch für die Nichtbehinderten zahlreiche Vorzüge. Der Inklusions-Prozess ist vor wenigen Jahren mit viel Verve gestartet worden. Bevor nun diese Entwicklung an Elan verliert oder die Inklusion möglicherweise in allzu ruhiges Fahrwasser gerät, gilt es, dem Prozess einmal mehr frische Kraft einzuhauchen.

Die Vollversammlung des Bayerischen Bezirketags ist der passende Anlass und Würzburg der richtige Ort, um dem Inklusions-Prozess neu anzustoßen. Denn wie immer im Leben kommt es auch bei der Inklusion auf Ausdauer und Geduld an, damit die Dinge sich zum Besseren entwickeln. Erfolg braucht einen langen Atem. Ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam mit unseren Partnern diesen langen Atem aufbringen werden. Ich bin mir sicher, dass die diesjährige Vollversammlung der Inklusion in ganz Bayern neuen und kräftigen Schwung geben wird. (Erwin Dotzel)


Die vollständigen Seiten des Bayerischen Bezirketags Teil 1
Die vollständigen Seiten des Bayerischen Bezirketags Teil 2

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