Wirtschaft

Der Stromverbrauch im Freistaat steigt immer mehr. (Foto:)

15.07.2016

Stromverbrauch in Bayern steigt

Elektrizität wird für immer mehr Anwendungen benötigt

Während so manch einer daran glaubt, dass der Stromverbrauch in Bayern zurückgeht, sieht die Realität ganz anders aus. Allein in den letzten zehn Jahren ist der Strombedarf in Bayern um fast 30 Prozent angestiegen. Zwar werden die Haushaltsgeräte und industriellen Prozesse im Einzelnen immer effizienter und damit sparsamer, aber dieser Effekt wird regelmäßig dadurch überkompensiert, dass immer mehr Anwendungen mit Strom betrieben werden. Hinzu kommt, dass in Bayern die Bevölkerung seit dem Jahr 2005 um etwa drei Prozent gewachsen ist und rechnerisch pro Kopf jeder zusätzliche Einwohner zirka 7000 Kilowattstunden pro Jahr benötigt.

„Am langen Ende der Energiewende werden Strom und Gas als Energieträger übrigbleiben. Die Herausforderung besteht darin, möglichst viel davon aus erneuerbaren Energien den Bürgern und der Industrie natur- und landschaftsverträglich zur Verfügung zu stellen“, sagte Wolfgang Brandl, Vorstandsvorsitzender des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (VBEW).

E-Autos, Digitalisierung oder Wärmepumpen treiben Stromverbrauch


Der jährliche Stromverbrauch lag zuletzt bei rund 90 Terawattstunden (siehe Graphik), wobei in fast jedem Einzeljahr ein Anstieg erkennbar ist. Lediglich im Jahr 2009 gab es einen leichten Rückgang als Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise. Es deutet trotz aller Effizienzbemühungen derzeit wenig darauf hin, dass der Trend des steigenden Stromverbrauchs in absoluter Höhe in Bayern gebremst ist. Durch die starke Zuwanderung aus dem In- und aus Ausland in den letzten Jahren wächst die Bevölkerung in Bayern weiter, und alle werden Strom verbrauchen. Neue Anwendungsfelder für Strom sind etwa Elektroautos oder Wärmepumpen, die im Zuge der Energiewende ja sehr wünschenswert sind. Doch trotz ihres Potenzials zur CO2-Reduktion werden diese Anwendungen einen weiteren Anstieg im Stromverbrauch mit sich bringen. Auch die zunehmende Digitalisierung wird diesen Trend eher verstärken, da die komplette IT-Wertschöpfungskette (unter anderem Computerserver) einen erheblichen Strombedarf aufweist.

Von 2003 bis 2013 wurde die Erzeugung von Strom aus bayerischen Anlagen lediglich um rund zehn Prozent gesteigert; in 2013 wurden netto 84 Terawattstunden erzeugt. Es wurden damit knapp fünf Terawattstunden weniger erzeugt als verbraucht, sodass der bayerische Strombedarf nicht mehr komplett aus eigenen Anlagen gedeckt werden konnte. In Zukunft wird sich diese Diskrepanz weiter verstärken, da noch immer rund die Hälfte der erzeugten Strommenge in Bayern aus Kernenergie stammt, das letzte Kernkraftwerk aber definitiv zum 31. Dezember 2022 vom Netz gehen wird.

Die bayerischen Elektrizitätsversorger sehen große Herausforderungen für die Zukunft, sind aber verhalten optimistisch, dass die Energiewende für Bayern letztendlich noch zum Erfolg wird. Wichtig sei, „dass die Politik die Weichen richtig stellt und damit der Ausbau unserer Energieversorgungsinfrastruktur zügig vorankommt“, so der VBEW-Vorstandsvorsitzende.
(BSZ)

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