In Rednitzhembach, Metropolregion Nürnberg, wurde im Sommer 2024 das Logistik- und Servicezentrum der uvex group offiziell eröffnet. Nach zweieinhalbjähriger Bauzeit hatte Anfang Juli die Inbetriebnahme mit ersten Teilmengen in einem Probebetrieb begonnen. Ende des Jahres wird das Logistikzentrum des Fürther Familienunternehmens den Livebetrieb aufnehmen. Die Belegschaft des bisherigen Schwabacher Logistikstandorts zieht in den neuen Gebäudekomplex mit um. Damit werden bis Jahresende rund 120 Mitarbeitende am Standort beschäftigt werden.
„Diese große Investition vor zweieinhalb Jahren in die Zukunftsfähigkeit unserer Unterneh-mensgruppe kam zur Unzeit, weil mitten in der Corona-Pandemie, war aber alternativlos. Wir sind sehr froh, nun die errechneten Potenziale heben zu können und in naher Zukunft in den Livebetrieb gehen zu können“, sagte Michael Winter, geschäftsführender Gesellschafter und CEO der uvex group. „Das erste Testpaket wurde bereits Anfang Juli verschickt.“
35 000 Quadratmeter Fläche, 30 Meter Höhe, über 30 000 Palettenplätze und 286 000 Behälterplätze: Die uvex group hat mit dieser historisch höchsten Investition in Gebäude Raum für weiteres Wachstum geschaffen. „Mit hohem Automatisierungsgrad und homogenen Prozesslösungen stellen wir hochmoderne und effiziente Service- und Logistiklösungen für unsere Kunden langfristig sicher“, erklärte Winter weiter.
Die bisherigen Lagerstandorte, darunter auch in Schwabach, waren voll ausgelastet und ohne Erweiterungsmöglichkeiten. Außerdem konnten die teilweise alten Gebäude und unterschiedlichen IT-Infrastrukturen die Anforde-rungen an eine einheitliche moderne Lagerhaltungstechnik nicht mehr erfüllen.
„Dass wir unseren Logistikstandort in direkter Nachbarschaft zu unserem Fürther Firmensitz realisieren konnten, verdanken wir der Gemeinde Rednitzhembach“, erklärte Michael Winter. „Hier haben wir einen für uns optimalen Standort gefunden, um in unmittelbarer Nähe unseres bisherigen Lagers der uvex safety group in Schwabach mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umzuziehen. Dieser Standort markiert die Zukunft der Logistik für die gesamte uvex group.“ Mit der Millioneninvestition unterstreicht die Unternehmensgruppe ihr Standortbekenntnis innerhalb der Metropolregion Nürnberg.
Die Corona-Pandemie stellte Logistik-Projektleiter Thomas Heinicke während der Planung und Durchführung vor einige Herausforderungen. Dazu zählte die Preisentwicklung an den Rohstoffmärkten und die Verfügbarkeit von Material und Personal. „In diesem schwierigen Umfeld konnten wir dennoch sowohl zeitlich als auch kostentechnisch unsere Vorgaben weitgehend einhalten“, erklärte Heinicke. „Das war nur dank erheblicher Anstrengungen von allen Beteiligten und der sehr guten Zusammenarbeit mit der Gemeinde, den Generalunternehmern und allen ins Projekt eingebundenen Unternehmen möglich.“
Mit Öko-
Zertifizierung
Im neuen Logistik- und Servicezentrum vereint die uvex group moderne Logistiktechnologie mit nachhaltigen Gebäudekomponenten. „Jede Lösung beginnt mit der Verantwortung, nicht nur den Menschen, sondern auch die Umwelt zu schützen“, erklärt Winter. „Aus unserer Mission protecting people leitet sich unsere Verpflichtung ab, nachhaltig sowie gesellschaftlich und sozial verantwortlich zu handeln.“ Das Logistikgebäude ist nach dem DGNB-Gold-Standard vorzertifiziert (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen). Gebaut wurde nach KfW-40-Standard.
Anstelle fossiler Brennstoffe kommen eine Hackschnitzelheizung, die durch regionale Lieferanten aus nachhaltiger Forstwirtschaft versorgt wird, und Wärmepumpen zum Einsatz. Eine PV-Anlage mit 4500 Quadratmeter PV-Modulfläche erzeugt mehr als 760 kWp Spitzenertrag Strom, was etwa 200 Vierpersonenhaushalte durchschnittlich verbrauchen würden. Zusätzlich wurden Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität getroffen, wie zum Beispiel eine Dachbegrünung sowie ein Bepflanzungsplan auf dem Gelände.
Landrat Ben Schwarz zollte dem Unternehmen großen Respekt für die durchdachte und gelungene Kombination aus Logistik und Nachhaltigkeit. „Das ist regionale Wertschöpfung par excellence.“ Als Landrat freue er sich natürlich über die Standortwahl im Landkreis, die durch die Nähe zur Zentrale sicher eine gute war. Schwarz versprach: „Sie werden sich hier wohlfühlen.“
Automatisiertes Hochregallager
Bürgermeister Jürgen Spahl freute sich, dass damit Rednitzhembachs wichtigster Arbeitgeber seinen Betrieb aufgenommen hat. Die Gemeinde ist stolz darauf, einen global agierenden Player, der dennoch ein Familienbetrieb ist, gewonnen zu haben.
Der Planungsprozess für das Gebäude wurde im Frühjahr 2020 gestartet. Die Auswahl der Partner für Bau und Logistik erfolgte bis zum Spatenstich im September 2021. Nach der weitgehenden Fertigstellung des Gebäudes im März 2024 wurde mit der Eröffnung ein weiterer wichtiger Meilenstein erreicht. Wie bereits kurz erwähnt, ging das Logistikzentrum Anfang Juli mit dem Versand von Teilmengen in den Probebetrieb, bevor es Ende des Jahres endgültig den Livebetrieb aufnehmen wird. Nach aktueller Planung könnten im Endausbau 250 bis 300 Beschäftigte am Standort arbeiten.
Auf 35 000 Quadratmetern Fläche wurden unter anderem ein automatisiertes Hochregallager, ein automatisches Kleinteillager, Logistikflächen für Kommissionierung, Wareneingang und -ausgang sowie hochwertige Büro- und Verwaltungsflächen mit repräsentativem Kunden- und Besucherbereich errichtet. Hinzu kommen ein Pförtnergebäude und ein Parkhaus. (BSZ)
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