Freizeit und Reise

Burghausen im Nebel. (Foto: Burghausen Touristik, Saskia Niedermeier)

16.10.2024

Mystisch und geheimnisvoll

Mystisch und geheimnisvoll – Im Herbst das märchenhafte Oberbayern entdecken

Nebel in den Wäldern und auf den Wiesen, raschelndes buntes Laub in den Bergwäldern, mystisches Zwielicht – der Herbst ist die perfekte Jahreszeit, um die geheimnisvolle, märchenumwobene Seite Oberbayerns kennenzulernen. Besonders für Familien und Kinder gibt es zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten, die die Fantasie anregen.

Im Herbst kommt vieles zur Ruhe: Die Ernte ist eingefahren,  die Natur zieht sich langsam zurück und bereitet sich für den Winter vor. Jedes Jahr aufs Neue kann man das letzte Farbschauspiel in den Wäldern beobachten und mystische Stimmungen genießen. Perfekte Voraussetzungen, um sich mit den alten und neueren Sagen, Märchen und Mythen zu beschäftigen, die in Oberbayern erzählt werden.

Tiere spielen in diesen Erzählungen oft eine wichtige Rolle, der bekannteste oberbayerische Vertreter ist sicherlich der Wolpertinger – ein meist gehörntes hasenköpfiges Tier mit Flügeln oder Entenfüßen. Je nachdem wen man fragt, sieht er ein wenig anders aus und heißt anders. Zahlreiche Kinderbücher, wie das des Altomünsterer Schriftstellers Alfons Schweiggert, erzählen seine Geschichte fort. Auch die klassischen Märchen der Gebrüder Grimm könnten sich in Oberbayern abgespielt haben – das bewies Eduard Stemplinger bereits 1924, als er die Märchen im bairischen Dialekt niederschrieb und mit einem gewissen Lokalkolorit versetzte.

Ein weiteres sagenumwobenes Tier, das eine moderne kinderfreundliche Interpretation erfahren hat, ist der Bayrischzeller Tatzelwurm, der in den Wasserfällen des Auerbachs lebt. Während er in den alten Geschichten noch Menschen und vorzugsweise Jungfrauen verschlang, hat ihm Eva Maria Kleinmaier in ihrem Kinderbuch ein sympathischeres Gemüt und Image verpasst. Egal, welchem Tatzelwurm man nachspüren möchte, eine Wanderung zu den Tatzelwurm-Wasserfällen ist jedem empfohlen, einschließlich griabiger Einkehr im Alpengasthof zum Feurigen Tatzelwurm.

Landschaft und kulturelles Gedächtnis verwoben zu Sagen und Erzählungen

Dass sich Figuren aus Märchen und Sagen am Wasser wohlfühlen, weiß auch die Danubia, die in Neuburg an der Donau in die Sagen und Geschichten aus der Region einführt. Es heißt, wenn sich über dem Wasser der Donau Nebel bildet, tanzen die Donauweibchen. Bei dem unterhaltsamen Fluss-Spaziergang erfährt man mehr über das Fährunglück bei Joshofen, die Hintergründe einer Kriegsheimkehrergrotte oder die Geschichte des Arcoschlösschens und der darunterliegenden Arcogrotte.

Im Chiemsee-Alpenland lauscht man bei einer Wanderung ins Aiblinger Moor mit Wanderführer Michael Kleemann Geschichten von Moorelfen, kann in Flintsbach am Inn die Geschichte erleben, wie am Petersbergl ein legendäres Wettrennen zwischen Petrus und dem Teufel stattgefunden haben soll. Ganz bequem erreicht man den Ausgangspunkt einer Wanderung zu dieser Geschichte mit der BRB. Per Zug geht es auch nach Rosenheim, wo im Lokschuppen noch bis zum 15. Dezember die aktuelle Ausstellung „Heldinnen & Helden“ zu besichtigen ist. Besucher erfahren, was Helden ausmacht, wer sie schafft und warum wir sie brauchen. Im Lokschuppen wird noch bis zum Jahresende von ihren Taten und ihren Geschichten, aber auch von ihren Schattenseiten erzählt.

Bei schönem, sonnigen Herbstwetter lädt die Region Chiemsee-Chiemgau zu verschiedenen Themenausflügen für Kinder ein: sei es bei der Wanderung durch den Märchenwald oder auf dem Ruhpoldinger Sagenweg. Hier erfährt man, was es mit dem gierigen Geist vom Tiefenbach auf sich hat, warum man die frierenden Rauschbergmandeln nicht austricksen sollte und wie der gruselige Kraxenbachloder erlöst wurde. Rasanter und abenteuerlicher geht es im Ruhpoldinger Märchenpark zu: Sei es beim Drachenritt mit Siegfried, beim Besuch der Märchenwelt oder bei der Edelsteinsuche im Kristallbergwerk.

Eine Schnitzeljagd auf einer richtigen Burg, sogar auf der längsten Burg der Welt, ein echtes Highlight für Groß und Klein: Das gibt es in Burghausen in der Inn-Salzach-Region zu erleben. Das Burgrätsel „Die verlorene Liste“ lädt Kinder von 8 bis 12 Jahren zu einer Schnitzeljagd mit der Magd Sophie und dem Waldrapp ein. An 13 Stationen können die Kinder ihre detektivischen Fähigkeiten testen, die Burg spielerisch erkunden und dabei auch etwas lernen. Dabei geht es um Ziegen, Zinnen, Geheimcodes, Ritter und mehr. Der Waldrapp steht ihnen dabei hilfreich zur Seite und gibt an jeder Station Tipps.

Vom ehemaligen „Schönen Turm“ sieht man heute in der Münchner Innenstadt nur noch den Grundriss, mit bunten Pflastersteinen verewigt. Kennen Sie die Geschichte vom unglücklichen Goldschmied, die sich hier abgespielt haben soll? Einer Legende zufolge brachte ein vornehmer Herr dem Goldschmied im 16. Jahrhundert eine wertvolle Kette, um ein ähnliches Stück anfertigen zu lassen. Nach der Mittagspause stellte der Goldschmied fest, dass die Kette aus seiner verschlossenen Werkstatt verschwunden war. Er wurde des Diebstahls beschuldigt und hingerichtet, obwohl er seine Unschuld beteuerte. Später fand ein Handwerker die Kette im Nest einer Elster im Turm und bewies die Unschuld des Goldschmieds. Heute erinnert eine Skulptur am Kaufhaus Hirmer an den Goldschmied. (BSZ)

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