Wirtschaft

Der VW-Konzern muss massiv sparen und Überkapazitäten abbauen. Im Gespräch sind Stellenabbau und Werksschließungen. Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder fordert daher jetzt eine radikale Kehrtwende in der deutschen Wirtschaftspolitik. (Foto: dpa/Hendrik Schmidt)

28.10.2024

Söder fordert nach VW-Beben Auto-Marshallplan

Die schlechten Nachrichten von Volkswagen sorgen für Aufregung auch in München. CSU-Chef Söder ruft nach einer Kehrtwende und fordert umfangreiche Hilfe für die Autobranche

Als Reaktion auf die möglichen Werksschließungen bei Volkswagen fordert Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder eine radikale Kehrtwende in der deutschen Wirtschaftspolitik. "Es braucht einen Auto-Marshallplan", sagte Söder der Deutschen Presse-Agentur in München. "Die Entwicklung bei VW ist brutal für den Autostandort Deutschland, auch wenn offenkundig Managementfehler gemacht wurden". 

"Das ist das Ergebnis des versprochenen grünen Wirtschaftswunders: Rezession und Rückschritt", sagte Söder. Die EU und Deutschland schwächten die deutsche Autoindustrie nachhaltig durch falsche Entscheidungen seit Jahren. "Der Green Deal und die Ampel-Beschlüsse kosten Europa und Deutschland die Wettbewerbsfähigkeit." 

Plan zur Unterstützung der deutschen Auto-Branche

Konkret forderte Söder die Aufhebung des geplanten Verbrennerverbotes in der EU und Technologieoffenheit sowie die Aussetzung aller CO2-Strafzahlungen und keine Zölle auf Autos. Ferner müsse die Wiedereinführung der Prämie für Elektroautos in Deutschland und für den Export wieder eingeführt und verbilligter Ladestrom für E-Autos in Deutschland zur Verfügung gestellt werden.

Es brauche auch einen Transformationsfonds für alle Auto-Zulieferer in Deutschland. E-Autos sollten zudem stundenweise kostenlos in Innenstädten parken dürfen.

Hiobsbotschaft aus Wolfsburg: Drei VW-Werken droht das Aus

Seit Wochen ringen VW und Betriebsrat um mögliche Werkschließungen und Entlassungen. Jetzt liegen laut Betriebsrat konkrete Pläne auf dem Tisch: "Der Vorstand will in Deutschland mindestens drei VW-Werke dichtmachen", sagte Konzernbetriebsratschefin Daniela Cavallo bei einer Informationsveranstaltung für die Belegschaft in Wolfsburg. Zudem seien ein massiver Personalabbau und Lohnkürzungen geplant.

"Mit diesen Vorhaben des Vorstandes stehen bei Volkswagen in Deutschland Zehntausende Arbeitsplätze auf dem Spiel", sagte sie. Über diese Pläne habe der Konzern kürzlich die Arbeitnehmerseite informiert. VW hat weiter keine Details zu konkreten Maßnahmen genannt. (Marco Hadem, dpa)

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