Das neue Futtermittelwerk der DoFu Donaufutter GmbH im Hafen Straubing-Sand wurde am Mittwoch, 13. Juli, offiziell eröffnet. Die Tochtergesellschaft der AGRAVIS Raiffeisen AG (Münster und Hannover) will in der hochmodernen Anlage vor allem Spezialfuttermittel, aber auch Fertigfutter für Schweine, Rinder und Pferde herstellen. Die Produktion kann bis zu 60 000 Tonnen pro Jahr in einem Zweischichtbetrieb betragen.
Mit einer Jahrestonnage von rund 4,3 Millionen Tonnen in 2015 zählt die AGRAVIS-Gruppe zu den größten Futtermittelproduzenten in Deutschland. Kunden in Süddeutschland wurden bereits seit Jahren

mit Spezialfuttermitteln aus norddeutschen Standorten beliefert. „Aus der Region, für die Region“, dieses Motto beherzige die DoFu Donaufutter GmbH mit dem Bau des Futtermittelwerks in Straubing, betont ihr Geschäftsführer Klaus Feils. „Jetzt können wir das Futter für die Region hier in der Region produzieren.“ Der bisher erforderliche logistische Aufwand falle weg. Das erhöhe die Schlagkraft und die Schnelligkeit im Futtermittelgeschäft, wovon die Landwirtschaft in der Region unmittelbar profitiere. Die Bühler GmbH, Braunschweig, lieferte die Pelletierpresse.
Mehr als die Hälfte der eingesetzten Rohkomponenten seien hochwertige Nach- und Nebenprodukte aus der Lebensmittelindustrie. Und das Werk in Straubing gewährleiste dank moderner Technik die ressourcenschonende und möglichst emissionsarme Herstellung von Futtermitteln. „Dies entspricht unserem Verständnis von Nachhaltigkeit“, unterstreicht Feils.
Florierender
Agrarstandort
Wegen der zentralen Lage in der veredelungsstarken Region Niederbayern und der guten Verkehrsanbindung einschließlich des Wasserwegs über die Donau sei Straubing für die Ansiedlung ausgewählt worden. Der Hafen Straubing-Sand habe sich zudem innerhalb kürzester Zeit zu einem florierenden Agrarstandort entwickelt. Als hervorragend und unkompliziert bewertet Feils die Zusammenarbeit mit der Hafengesellschaft und den Behörden vor Ort. „Des passt scho“, so der gebürtige Rheinländer über das konstruktive Miteinander.
Im März 2015 hatten die Bauarbeiten auf dem rund 20 000 Quadratmeter großen Grundstück begonnen. Die Investitionssumme liegt bei rund zehn Millionen Euro. Fünf Mitarbeiter werden in der Startphase in dem Futtermittelwerk tätig sein.
Es ist vermutlich Straubings größtes Graffitikunstwerk: Die neue Produktionsstätte der DoFu Donaufutter GmbH ist nicht nur wegen ihrer Höhe von 37 Metern schon weithin sichtbar. Ins Auge fällt das Industriegebäude am Europaring auch wegen seines künstlerisch gestalteten Turms. Statt die 629 Quadratmeter große Betonfläche in schlichtem Weiß anzustreichen, hat Geschäftsführer Feils Mut zur Farbe bewiesen.
Aus 22 verschiedenen Farbtönen – vorherrschend sind ein kräftiges Gelb und Grün – haben Philipp Hörster und Günther Obermeier von „graffiti art design“ in den vergangenen Wochen ein modernes Wandgemälde gezaubert. Grundmotiv ist ein Stierkopf. Oberbürgermeister Markus Pannermayr und

Landrat Josef Laumer haben sich Straubings neuen Eyecatcher angesehen.
„Ich bin beeindruckt und gratuliere der DoFu Donaufutter GmbH zu dieser mutigen Gestaltung“, sagte Pannermayr bei einem Ortstermin. „Der Hafen hat nun auch optisch ein neues Aushängeschild“, erklärte Laumer, zugleich Vorsitzender des Zweckverbandes Hafen Straubing-Sand.
„Die Fläche bot sich an, um etwas Außergewöhnliches zu wagen“, sagt Feils. Er dachte dabei auch an das Futtermittelwerk neben der AGRAVIS-Zentrale in Münster. Die Konzernmutter der DoFu Donaufutter GmbH hat die Silotürme am münsterschen Hafen mit einem Textilbanner des Künstlers Pellegrino Ritter bespannt. Darauf ist ebenfalls ein Stier zu sehen – als Symbol für Standhaftigkeit und Stärke, für die Verbindung von Mensch und Tier, von Landwirtschaft und Ernährung. AGRAVIS-Vorstandschef Clemens Große Frie, selbst ein Freund der Kunst, hat die Idee für den Neubau in Straubing deshalb gern unterstützt: „So übernimmt die DoFu gleich eine Leuchtturmfunktion im Industriegebiet.“
„Der Turm schreit förmlich nach Farbe“, findet Philipp Hörster. Rund 240 Stunden oder jeweils zwölf Tage haben Obermeier und er in den vergangenen Wochen auf dem Baugerüst gearbeitet, um das Kunstwerk termingerecht fertigzustellen. Unterstützt wurden Sie dabei in Sachen Design von Lisa Schätz.
(BSZ)
(Das neue Futtermittelwerk und die neue Pelettpresse - Fotos: Agravis Raiffeisen AG)
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