Bauen

Die im Jahr 2019 fertiggestellte Wohnanlage (insgesamt 56 Wohnungen) im Münchner Prinz-Eugen-Park (Ruth-Drexel-Straße). (Foto: Stadibau GmbH)

02.07.2021

Bauen à la Freistaat

Die Stadibau GmbH schafft seit 47 Jahren bezahlbaren Wohnraum für Staatsbedienstete

Seit 47 Jahren gibt es die Stadibau GmbH bereits, die Gesellschaft für den Staatsbedienstetenwohnungsbau in Bayern. Sie wurde 1974 gegründet, um Staatsdienern im Süden Bayerns dauerhaft bezahlbaren und bedarfsgerechten Wohnraum zu bieten. Besonderes Augenmerk liegt darauf, dass der Wohnraum der Dienststellung der Beschäftigten, ihren Einkommensverhältnissen und der Größe ihrer Familie angemessen ist und an ihrem Dienstort liegt. Die einhundertprozentige Tochter des Freistaats bewirtschaftet heute fast 8000 Mietwohnungen. Im Rahmen eines ambitionierten Neubauprojekts befinden sich aktuell rund 1000 Wohnungen im Bau, die in den nächsten Jahren bezugsfertig sind, und weitere rund 1000 Wohnungen sind in Planung oder Entwicklung.

Die Zielsetzung und Philosophie des Unternehmens schildert Helmut Gropper, Geschäftsführer der Stadibau GmbH, folgendermaßen: „Bei der Stadibau GmbH wird besonderer Wert auf nachhaltiges Handeln und auf eine zukunftsorientierte Ausrichtung des Unternehmens gelegt. Besonders stolz sind wir darauf, dass wir als klassischer Bestandshalter unserer Mieterschaft eine langfristige Sicherheit für mietpreisgünstigen Wohnraum geben können.“ Außerdem sei zukunftsorientiertes Denken und Handeln unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit zentral für die Stadibau. Aus diesem Grund berücksichtige sie Umweltgesichtspunkte gleichberechtigt mit sozialen und wirtschaftlichen Aspekten, wo immer dies möglich sei. „Der Anspruch bei Neubauvorhaben oder Modernisierungsmaßnahmen ist es, einen qualitativen, bedarfsgerechten und zeitgemäßen Wohnstandard für ihre Mieter zu schaffen“, so Gropper.

Wer im Großraum München lebt hat sicher bereits einige Wohnbauprojekte der Stadibau GmbH gesehen, denn dem Bedarf entsprechend und angesichts der rapide steigenden Mieten liegt der Großteil ihrer Aktivitäten im Ballungsgebiet der Landeshauptstadt. „In den Ballungsräumen ist der Wohnungsmarkt besonders angespannt. Selbst Haushalte mit mittlerem Einkommen finden dort kaum mehr eine passende Wohnung zu bezahlbaren Preisen“, erklärt Bauministerin Kerstin Schreyer (CSU). „In den Wohnanlagen der Stadibau können für Staatsbedienstete zeitgemäße und den Bedürfnissen entsprechende Wohnungen zu angemessenen Mieten angeboten werden. Dadurch wird auch ein Beitrag zur Personalgewinnung des Freistaats im Ballungsraum München geleistet.“

„Beamten-City“ am Südlichen Oberwiesenfeld

Eines der ersten großen Bauprojekte der Stadibau GmbH entstand 1981 an der Hilblestraße in München. 140 Wohnungen wurden damals fertiggestellt, von Einzimmerappartements bis hin zu 5-Zimmer-Wohnungen. Schon damals war die Wohnungsnachfrage im Raum München groß. Beim Richtfest am 9. Juli 1980 sagte Ministerialdirektor Konrad Mayer, damaliger Vorsitzender des Aufsichtsrats der Stadibau GmbH, dass hier unter anderem Polizeibeamte, die aus der Provinz nach München versetzt wurden, eine Bleibe finden sollten.

In den 2000er-Jahren entstand eine weitere interessante Baumaßnahme, das Baugebiet „In den Kirschen“ mit einer Gesamtwohnfläche von 22 000 Quadratmetern. Hier wurden zwischen 2006 und 2007 253 familiengerechte Wohnungen sowie eine Kindertagesstätte errichtet. Da die Anlage nahe dem Kapuzinerhölzl in München liegt, welches ein Teil des besonders schutzwürdigen FFH-Gebiets (Fauna-Flora-Habitat) ist, musste darauf beim Bau besondere Rücksicht genommen werden. Zusätzlich wurden angrenzend an die Wohnanlage weitere hochwertige Flächen wie Wald und Wiese im Rahmen von naturschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen angelegt.

Seit 2015 arbeitet die Stadibau GmbH im Rahmen eines ambitionierten Neubauprogramms an der Schaffung von neuem Wohnraum im Raum München. Diese werden laut Ministerin Schreyer in den nächsten Jahren den angespannten Wohnungsmarkt entlasten. Konkret entstehen derzeit in München 143 Wohnungen an der Linprunstraße/Erzgießereistraße, 14 Wohnungen auch an der Linprunstraße, 213 Wohnungen in Freiham, 147 Wohnungen an der Soyerhofstraße, 59 Wohnungen an der Mortonstraße, 63 Wohnungen an der Traunsteiner Straße/Stadelheimer Straße und 342 Wohnungen am Südlichen Oberwiesenfeld. Dazu kommen 15 Wohnungen im „Poststadl“ in Erding. Zu den bereits geplanten Maßnahmen gehören 280 Wohnungen in der „McGraw-Kaserne Ost“, 269 Wohnungen im Südlichen Oberwiesenfeld und fünf Wohnungen in der Türkenstraße, alles in München.

Besonders die Wohnanlage am Südlichen Oberwiesenfeld sticht hierbei mit insgesamt über 600 Wohnungen und drei Kindertagesstätten heraus, die sich vor allem an junge Familien und Berufseinsteiger richtet. Ministerin Schreyer spricht vom „größten Wohnprojekt in der Geschichte der Stadibau GmbH“. Es wurde 2018 von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) als „Beamten-City“ vorgestellt.

Relativ kurzes Genehmigungsverfahren

Der erste Bauabschnitt mit einem Investitionsvolumen von über 140 Millionen Euro, 342 Wohnungen und zwei Kindertagesstätten ist bereits fertiggestellt. Aktuell laufen die Planungen für den zweiten Bauabschnitt. Hier sollen 269 weitere Wohnungen, eine dritte Kindertagesstätte sowie nördlich davon ein öffentlicher Park entstehen. Das rund sieben Hektar große Wohnquartier wird weitläufig begrünt und komplett autofrei erstellt. Daneben sind die Verwendung nachhaltiger Baustoffe, die Ausführung der Gebäude als KfW-Effizienzhaus 55 sowie ein wartungsarmer Gebäudeunterhalt wesentliche Grundlagen der Planung.

Das Genehmigungsverfahren war für dieses ambitionierte Projekt relativ kurz. Ministerin Schreyer lobt dies: „Hier zeigt sich, wie zielgerichtet die Stadt München und der Freistaat an einem Strang ziehen. Der Mensch mit seinem Bedürfnis nach bezahlbarem Wohnraum steht im Mittelpunkt unserer Aktivitäten.“

Darüber hinaus ist die Stadibau GmbH Teil der derzeit größten Wohnungsbaumaßnahme Europas mit den geplanten 213 Wohneinheiten für Staatsbedienstete sowie einer Kindertagesstätte im Neubaugebiet Freiham im Westen Münchens. Insgesamt sollen künftig 25 000 Menschen in dem neuen Stadtteil leben. Der Rohbau der ersten 77 Wohnungen ist bereits abgeschlossen. Bis Ende 2021 sollen diese 77 Wohnungen des ersten Bauabschnitts voraussichtlich bezugsfertig sein. Das gesamte Projekt soll bis Mitte 2022 fertiggestellt werden. Die Stadibau investiert rund 65,8 Millionen Euro in das Vorhaben und weitere 5,4 Millionen Euro für die Kindertagesstätte.

Die neue Wohnanlage geht auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der zukünftigen Mieter ein. Alle Wohnungen werden vollständig barrierefrei sein. Die Größen reichen vom 1-Zimmer-Apartment für Alleinstehende bis zur 5-Zimmer-Wohnung für Familien mit Kindern. Die neue Kindertagesstätte wird einen Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf leisten.

Aufgrund der seit Jahren angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt, insbesondere im Ballungsraum München, ist es wichtig, dass der Freistaat den Wohnungsbau selbst in die Hand nimmt. Ministerin Schreyer verdeutlicht: „Wir benötigen dringend mehr Wohnraum, deshalb müssen wir bauen, bauen, bauen! Das macht der Freistaat mit seinen drei staatlichen Wohnungsbaugesellschaften Bayernheim, Stadibau und Siedlungswerk Nürnberg auch selbst und leistet damit insbesondere einen wichtigen Beitrag für mehr bezahlbaren Wohnraum. Aber jeder Akteur am Wohnungsmarkt trägt dazu bei, das Wohnungsangebot zu vergrößern. Dies ist der beste Weg, um dauerhaft bezahlbare Wohnkosten zu erreichen. Diese Herausforderung können wir nur gemeinsam mit allen Beteiligten bewältigen.“ Die Pandemie zeige außerdem einmal mehr, wie wertvoll guter und großzügiger Wohnraum ist.

Die Wohnraumförderung kommt ganz Bayern zu Gute. 2020 sind im Freistaat insgesamt 64 013 Wohnungen fertiggestellt worden – ein Plus von 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und der beste Stand seit dem Jahr 2000. Das zeigen vorläufige Ergebnisse des Bayerischen Landesamts für Statistik. Dieses Jahr will der Freistaat 848,6 Millionen Euro in die Wohnraumförderung investieren. Ministerin Schreyer ist stolz auf den Rekord beim Wohnungsbau in Bayern: „Das Ergebnis zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind!“
(Daniela Preis)

 

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche

Soll die tägliche Höchstarbeitszeit flexibilisiert werden?

Unser Pro und Contra jede Woche neu
Diskutieren Sie mit!

Die Frage der Woche – Archiv
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2024

Nächster Erscheinungstermin:
28. November 2025

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 29.11.2024 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Passwort vergessen?

Geben Sie Ihren Benutzernamen oder Ihre E-Mail ein um Ihr Passwort zurückzusetzen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: vertrieb(at)bsz.de

Zurück zum Anmeldeformular 

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Passwort vergessen?

Geben Sie Ihren Benutzernamen oder Ihre E-Mail ein um Ihr Passwort zurückzusetzen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: vertrieb(at)bsz.de

Zurück zum Anmeldeformular 

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.