Bauen

Einer der neuen OP-Säle. (Foto: Daniela Lohmayer)

26.08.2022

Beste Medizin – rund um die Uhr

Das Krankenhaus Vilsbiburg hat einen hochmodernen Funktionstrakt erhalten

Das Krankenhaus Vilsbiburg verfügt über 185 Betten und ist für die Menschen im südlichen Landkreis Landshut und weit darüber hinaus eine wichtige Anlaufstelle bei Themen rund um die Gesundheit. Um dem wachsenden Bedarf nach modernen Behandlungsräumen gerecht zu werden und das Krankenhaus wettbewerbsfähig für die Zukunft zu machen, wurden umfangreiche Planungen für eine Erweiterung und Sanierung des Krankenhauses in mehreren Bauabschnitten aufgestellt. 

Im Juli 2017 wurde der Bauabschnitt I in das bayerische Jahreskrankenhausbauprogramm 2018 im Rahmen des Ministerratsbeschlusses aufgenommen. Der Bauabschnitt I stellt den einleitenden Schritt für Strukturverbesserungsmaßnahmen, insbesondere zur Aufarbeitung des bestehenden Flächendefizits, am Standort in Vilsbiburg dar. Konkret sieht der erste Bauabschnitt einen Erweiterungsbau vor, der unter anderem einen Operationsbereich mit erweitertem Aufwachraum, eine von sechs auf 14 Betten erweiterte Intensivstation mit Schlaganfalleinheit und eine Zentralsterilisation nach modernsten technischen Standards umfasst. 
Nachdem zu Beginn des Jahres 2019 die ersten erforderlichen Genehmigungen vorlagen, konnte bereits im Juli 2019 mit den Aushubarbeiten und im September 2019 mit dem Rohbau begonnen werden. Im Beisein unter anderem von Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU), Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) und Landrat Peter Dreier (FW) wurde am 15. Juli 2022 der neue Funktionstrakt am Krankenhaus Vilsbiburg feierlich eingeweiht.

„Mit dem im Rahmen des Bauabschnitts I geschaffenen neuen Funktionsgebäude erhalten wir eine neue OP-Abteilung, eine neue Intensiv- und IMC-Station und eine neue Sterilgutaufbereitung“, sagte Jakob Fuchs, geschäftsführender Vorstandsvorsitzender der LAKUMED Kliniken, im Rahmen der Begrüßung. „Ich freue mich, die neuen Räume nun offiziell an die Nutzer übergeben zu können – und dies ein halbes Jahr früher als ursprünglich geplant.“

Landrat Dreier betonte in seinem Grußwort, wie wichtig das Krankenhaus Vilsbiburg für den Landkreis Landshut und die gesamte Region schon immer gewesen sei und noch heute ist. Während 1982 zum Spatenstich der damaligen Baumaßnahmen Ministerpräsident Franz Josef Strauß (CSU) nach Vilsbiburg kam, wurde die Bedeutung des Krankenhausstandorts auch am Einweihungstag durch die Anwesenheit der beiden Minister Aiwanger und Holetschek deutlich. Dreier dankte dem Freistaat auch für die große finanzielle Unterstützung, ohne die der Neubau am Krankenhaus Vilsbiburg nicht möglich gewesen wäre: So konnten rund 20 Millionen Euro von den insgesamt etwa 32 Millionen Euro für den neuen Funktionstrakt mit Fördermitteln des Freistaats bezahlt werden.

„Was wir hier heute sehen, ist ein Paradebeispiel für eine gelungene wohnortnahe Versorgung“, sagte Holetschek. „Das Krankenhaus Vilsbiburg hat nun eine wichtige Etappe auf dem Weg seiner Gesamtsanierung zurückgelegt. Die Bevölkerung in der Region darf sich über große Verbesserungen freuen.“ Der Gesundheitsminister machte in seiner Ansprache deutlich, dass die Sicherung einer hochwertigen akutstationären Versorgung in allen Landesteilen ein großes Anliegen seiner Politik sei und dass das Krankenhaus auch bei den zukünftigen, bereits geplanten Baumaßnahmen mit der Unterstützung des Freistaats rechnen dürfe. Großen Dank richtete Holetschek auch an die Mitarbeiter*innen der LAKUMED Kliniken. „Wir können viel in Gebäude investieren, aber das wäre nichts ohne die Menschen, die darin arbeiten.“

Nach der erfolgreichen Umsetzung des ersten Bauabschnitts sollen ab 2024 ein zweiter und dritter Bauabschnitt folgen. Diese umfassen die Generalsanierung der Bestandsgebäude mit Einbau moderner Nasszellen in allen Patient*innenzimmern, die Optimierung der räumlichen Strukturen der Untersuchungs-, Ambulanz- und Notfallversorgungsbereiche, der Zentralen Funktionsdiagnostik, der Endoskopie sowie der Geburtshilfe. Ziel ist es, den betrieblichen Ablauf weiter zu verbessern, besonders vor dem technischen und hygienischen Hintergrund. Die Kosten für den Bauabschnitt II werden sich auf etwa 30 Millionen Euro belaufen und die Aufnahme in ein Jahreskrankenhausbauprogramm ist bereits erfolgt.

Schwerpunkte des Krankenhauses Vilsbiburg sind beispielsweise die mehrfach zertifizierten Zentren in den Bereichen Endoprothetik und Schilddrüse. Aber auch die Medizinische Klinik mit der angeschlossenen Schlaganfalleinheit, das gemeinsam mit der Viszeralchirurgie geleitete Beckenbodenzentrum, die Geburtshilfe sowie das Interdisziplinäre Zentrum für Schmerzmedizin mit Tagesklinik genießen weit über den Landkreis Landshut hinaus einen hervorragenden Ruf. 

Die anästhesiologisch geleitete Intensivstation hat nicht zuletzt während der aktuellen Corona-Pandemie bei der Versorgung schwer kranker, beatmungspflichtiger Patient*innen ihre Leistungsfähigkeit bewiesen. Außerdem sind die Notaufnahme des Krankenhauses sowie der am Krankenhaus stationierte Notarzt für die Menschen in der Region bei akuten Erkrankungen eine unverzichtbare Unterstützung – rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr.

Das Krankenhaus Vilsbiburg ist für die Bevölkerung im südlichen Landkreis Landshut auch ein attraktiver und wohnortnaher Arbeitgeber sowie eine interessante Ausbildungsstätte für junge Menschen. Mehr als 550 Mitarbeitende sind in medizinischen Fachberufen, in der Technik, im Wirtschafts- und Versorgungsdienst, in der Verwaltung und in vielen weiteren Abteilungen des Krankenhauses tätig, hinzu kommen Auszubildende in verschiedenen Bereichen. Ein Schwerpunkt des Krankenhauses ist die Ausbildung zur Pflegefachkraft sowie zum/zur staatlich geprüften Pflegefachhelfer*in: Hier arbeitet das Krankenhaus Vilsbiburg, das dem Kompetenzverbund für Ausbildung in der Pflege mit mehr als 30 Kooperationspartnern angehört, eng mit dem Kompetenzzentrum für Gesundheitsberufe des Landkreises Landshut zusammen, das sich direkt neben dem Krankenhaus Vilsbiburg befindet. 

Das Krankenhaus Vilsbiburg blickt auf eine lange Geschichte zurück: Bereits 1830 ließen der Lederer Simon Janschütz und seine Frau Franziska ihre Werkstatt in der oberen Stadt auf eigene Kosten um ein Stockwerk höher bauen, um darin kranke Menschen, besonders aus der ärmeren Bevölkerung, versorgen zu können. Weil der Platz schnell knapp wurde, kam 1860 ein weiterer Gebäudeteil hinzu, dessen Obergeschoss 1881 ausgebaut wurde. Siebzig Jahre später, 1951, folgte der Umzug des Krankenhauses von der oberen Stadt auf den Mariahilfberg an seinen heutigen Standort, unterhalb der Wallfahrtskirche.

Aufgrund der großen Fortschritte in der Medizin und der zunehmenden Anzahl an Patientinnen und Patienten wurde auch das neue Krankenhausgebäude schnell zu klein und eine Erweiterung sowie Sanierung des Bettentrakts notwendig. Um die Realisierung des Vorhabens trotz des knappen finanziellen Spielraums des Landkreises zu beschleunigen und den Krankenhausstandort Vilsbiburg langfristig zu sichern, wurde unter Landrat Hans Geiselbrechtinger (CSU) eine Bausteinaktion ins Leben gerufen: Dank des außergewöhnlichen Engagements der Vilsbiburger Bevölkerung konnten die Finanzierung unterstützt und die Sanierungspläne vorangetrieben werden.

In der Geschichte des Krankenhauses folgte der Zusammenschluss mit dem Krankenhaus Landshut-Achdorf und der Schlossklinik Rottenburg unter dem Dach des Landshuter Kommunalunternehmens für medizinische Versorgung im Jahr 2001. Ziel des Verbunds ist es bis heute, gemeinsam mit den niedergelassenen Ärzt*innen eine wohnortnahe, flächendeckende medizinische Versorgung im Landkreis Landshut sicherzustellen. Neben der medizinischen Grundversorgung ist jeder der drei Standorte auf bestimmte Fachbereiche spezialisiert und bietet damit moderne Diagnostik- und Behandlungsmöglichkeiten auf hohem wissenschaftlichem Niveau. (BSZ)
 

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