Bauen

Der Elisabethmarkt liegt im Herzen des Münchner Stadtteils Schwabing. (Foto: Märkte München)

11.10.2024

Den besonderen Charme bewahrt

Markt am Elisabethplatz in München-Schwabing hat neu eröffnet

Ein Schmuckstück für Schwabing – seit dem 13. September 2024 ist der Elisabethmarkt im Herzen des Münchner Stadtteils neu eröffnet. Es ist eine Erfolgsgeschichte – der bisherige Markt wurde unter Wahrung seines ganz besonderen Charmes umstrukturiert und neu gebaut. Zehn neue Marktgebäude, in Anlehnung an die alte, kleinteilige Gebäudestruktur, zwei Dachterrassen als Ruheoasen, ein Brunnenplatz mit Trinkwasserbrunnen und eine barrierefreie „Toilette für alle“ – der neue Markt garantiert eine ganz neue Aufenthaltsqualität.

Im Untergeschoss mit Tiefgarage verschwinden Lager und Technikräume. So entstehen Freiräume für eine reizvolle, lebendige Marktfläche. Am neuen Elisabethmarkt gibt es 23 neue Marktstände. Das Sortiment entspricht insgesamt der gewünschten Marktmischung mit einem Sortiment, das Lebensmittel, Blumen, Spezialitäten und Gastroangebote umfasst.

Seit 121 Jahren ist der Markt am Elisabethplatz der Ort in Schwabing für die lokale Versorgung mit frischen Lebensmitteln. Hier trifft man sich zum Einkaufen, zum Ratschen und Diskutieren. Hier kennt man jeden Händler und jede Händlerin. Manchmal scheint die Zeit hier stillzustehen. Gleichzeitig sind die Anforderungen an Hygiene, Waren- und Brandschutz seit dem Wiederaufbau nach dem Krieg stark gestiegen. Damit noch die nächste und übernächste Generation vor und hinter der Standl-Theke stehen kann, brauchte der alte Elisabethmarkt eine Frischzellenkur.

Ende 2009 gab der Münchner Stadtrat den Startschuss zum Prüfen und Ausarbeiten von Zukunftskonzepten für alle vier festen Münchner Lebensmittelmärkte. Nach zahlreichen Voruntersuchungen wurden die Machbarkeitsstudie und das Umbaukonzept für den Elisabethmarkt unter Federführung des Münchner Architekturbüros „bogevischs büro“ erarbeitet, das auch für die Umsetzung verantwortlich zeichnet.

Im November 2019 erteilte der Stadtrat den Projektauftrag für den neuen Markt mit Anwohnertiefgarage im 2. Untergeschoss. Der Neubau des Marktes orientiert sich in seiner Qualität am Bestand, erfüllt alle notwendigen Auflagen und berücksichtigt die Wünsche der Händlerschaft. Im August 2020 eröffnete der preisgekrönte Interimsstandort des Elisabethmarkts an der Arcisstraße. Nach der Grundsteinlegung im Juni 2021 konnten die Märkte München den Händlerinnen und Händlern im Sommer 2024 die Schlüssel für ihre neuen Standl übergeben.

Eine Sanierung
im Bestand schied aus

Nebenan entstehen auf dem ehemaligen Betriebsgelände der Stadtwerke München (SWM) zwei neue Wohngebäude der Stadtsparkasse, jeweils in Ost-West-Ausrichtung mit je einem Querflügel entlang der Nordendstraße sowie einer zweistöckigen Tiefgarage. Hinzu kommen 80 Apartments für Studierende und Auszubildende sowie mehrere Büroeinheiten, eine Kindertagesstätte und Flächen für Läden sowie Gastronomie.
Zwischen dem Elisabethmarkt und dem Neubauvorhaben entsteht eine neue, belebte Fuß- und Radwegverbindung zwischen Nordend- und Arcisstraße, die zugleich auch eine zusätzliche Gasse für den Markt bildet.

Eine Sanierung im Bestand schied am Elisabethplatz aus. Früher gab es aufgrund der großen Wand des SWM-Gebäudes eine Hinterhofsituation am Markt. Nun plante, wie bereits kurz erwähnt, die Stadtsparkasse München (SSKM) ein Wohnhaus mit Gewerbeflächen im Erdgeschoss. Die Ausrichtung der Marktstände samt Parkplatz und Müllflächen wäre im Bestand nachteilig gewesen. Außerdem bot sich die einmalige Chance, die Tiefgarage der Stadtsparkasse unter der Marktfläche zu erweitern, um dort zusätzlich Flächen für Lager, Kühlung sowie Stell- und Lieferflächen für die Händlerschaft zu generieren.

Um in die Tiefe gehen zu können, musste die Oberfläche freigezogen werden. Ein Neubau des Marktes wurde notwendig, der sich in seiner Qualität am Bestand orientiert, alle notwendigen Auflagen erfüllt und funktional für die Händlerschaft ist. Eine Erneuerung, die dringend von den Händlerinnen und Händlern gefordert wurde.

Nach zahlreichen Voruntersuchungen wurde die Machbarkeitsstudie und das Umbaukonzept, wie ebenfalls bereits erwähnt, für den Elisabethmarkt unter Federführung des Münchner Architekturbüros bogevischs büro erarbeitet. Eine Bürgerinitiative formierte sich nach Bekanntgabe des Bauvorhabens, die für den Erhalt der bestehenden Gebäude eintrat. Daher wurde bei der Planung ein partizipativer Weg in Form von Informations- und Diskussionsveranstaltungen eingeschlagen, um die Öffentlichkeit mit dem notwendigen Umbauprozess zu versöhnen.

Mit Start des Planungsprojekts haben sich 48 Bürgerinnen und Bürger an einem Entwurfsworkshop beteiligt, um anhand abstrahierender Modelle die Komplexität der Aufgabe nachzuvollziehen und selbst verschiedene Lösungsansätze zu entwickeln. Diese Ansätze wurden in zwei realisierbare Entwurfsvarianten übersetzt und wiederum zur Diskussion gestellt. So entstand eine Lösung, die breite Zustimmung fand. (BSZ)

 

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