Bauen

Die Station Kirche der Serfauser U-Bahn. (Foto: Tourismusverband Sefaus-Fiss-Ladis)

29.11.2017

Eine U-Bahn mit vier Stationen

In tirolischen Serfaus erhält die Dorfbahn ein Facelifting und wird auf den neuesten technischen Stand gebracht

Es ist schon etwas Besonderes, im Tiroler Ferienort Serfaus zu den Bergbahnen zu gelangen. Statt überfüllter Parkplätze, Staus, Lärm und Umweltbelastung steigt hier der Urlaubsgast in die U-Bahn, die an den vier Haltestellen Parkplatz, Kirche, Zentrum und Seilbahn hält und durch einen 1280 Meter langen Tunnel mittels Seilzug gezogen wird. Mit der Errichtung einer unterirdischen Dorfbahn in Serfaus konnte die Ferienregion Serfaus-Fiss-Ladis durch ein verkehrsberuhigtes Konzept ihren idyllischen Charakter behalten. Denn Verkehr und Umweltbelastung gingen erheblich zurück und überfüllte Parkplätze sowie der Einsatz von Bussen gehörten der Vergangenheit an. Auf diese Weise konnte sich Familien- und Genussurlaub weit besser realisieren lassen. Statt Auspuffgasen und Motorenlärm kehrte dörfliche Stille ein. Schon seit 1985 ist diese Luftkissenschwebebahn mit Seilantrieb nun schon im Einsatz. Seit 32 Jahren schwebt sie zur Seilbahn und beförderte die Menschen unfallfrei durch den Tunnel. „Doch 1600 Personen in der Stunde sind einfach zu wenig. Die Kapazitäten werden nun auf 3000 Fahrgäste erhöht“, so Stefan Mangott, Geschäftsführer der Dorfbahn–Seilbahn Komperdell. „Die Bahn, bestehend aus drei durchgängigen Wagons, wird künftig für mehr Platz im Inneren sorgen. Die Zugangstüren werden verbreitert und die Wagons, wie die Stationen bekommen ein Facelifting, indem das neueste Infotainment-System installiert wird“, erklärt Mangott. Außerdem werden die Fahrtintervalle von zehn auf neun Minuten herabgesetzt. Das neue Bahnprojekt, das zugluftfrei sein wird, bekommt eine topmoderne Ausstattung, die allen Anforderungen gerecht wird. Dazu gehört Barrierefreiheit, denn auch den jüngsten Skihasen soll das Ein- und Aussteigen erleichtert werden. Die Haltestelle „Zentrum“ wird vergrößert und modernisiert, die Station „Kirche“ um 80 Meter östlich verlegt, die sich dann auf drei Etagen erstreckt und somit den südöstlichen Ortsteil an die U-Bahn anbinden.

Drei Bauabschnitte

Die Planung sieht vor, in drei Phasen den Bau durchzuführen. Der erste Spatenstich erfolgte bereits am 24. April dieses Jahres. Man begann mit der Modernisierung der Stationen „Parkplatz“ und „Seilbahn“. Der Neubau der Station „Zentrum“ erfolgt nächstes Jahr. Nach der Umrüstung der Elektrotechnik 2019 wird der neue, aerodymisch gestaltete Wagen in Rot und Silber in Betrieb gehen. „Der gesamte Umbau kostet rund 25 Millionen Euro. Mit einer Streckenlänge von 1280 Metern und einem Höhenunterschied zwischen den Endstationen von 20,1 Metern ist dies ein Beitrag zur Verkehsberuhigung und zum Umweltschutz. Wegen der unterirdischen Führung des Verkehrsmittels bleibt das Dorfbild und die dörfliche Infrastruktur erhalten“, so Mangott. „Die Bauarbeiten werden in den Zwischensaisonen durchgeführt. Und jetzt, während der Wintersaison 2017/2018 ab 7. Dezember, fährt die Dorfbahn wie gewohnt.“ Da Servaus-Fiss-Ladis vor allem als ein Ferienregion für Familien bekannt ist, dürfen die Kinder das neuen Bahnprojekt mitgestalten. „Ein Malwettbewerb für Kinder soll entscheiden“, so Mangott, „wie der neue Wagon bemalt werden soll.“ Künftig wird es auch kein Begleitpersonal mehr geben, da der Wagen ferngesteuert fährt. „Hier wollen wir die Kinder ebenfalls mit einbinden, denn der gute alte Spruch: Achtung, Türen schließen automatisch – Bahn fährt ab, soll nun von Kindern gesprochen werden.“ (Eva-Maria Mayring) (Die neue U-Bahn - Foto: Tourismusverband Serfaus-Fiss-Ladis)

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