Bauen

Landrat Peter Dreier (rechts) informierte sich bei LAKUBAU-Vor-standsvorsitzenden Thomas Stöckl über den Baufortschritt des neuen Landratsamtes in Essenbach. (Foto: Landratsamt Landshut)

10.02.2025

Es geht in die heiße Phase

Innenausbau des Landratsamts Landshut läuft auf Hochtouren

Rund 300 Handwerker sind täglich auf der Baustelle an der Josef-Neumeier-Allee 1 in Essenbach (Lkr. Landshut) vor Ort, verlegen Fliesen, streichen die Wände, installieren Akustikdecken, verkleiden Treppen, setzen Türen, sind in den Lüftungsschächten zu Gange oder montieren Brandschutzelemente. Auch der Große Sitzungssaal, der neben dem Atrium am Eingangsbereich zu den Aushängeschildern des neuen Gebäudes gehören wird, wird gerade aufgebaut.

Bei all den erfreulichen Nachrichten, gab es dennoch einen Rückschlag in Sachen Energie: Am innovativen Eisspeicher, der durch die freigesetzte Energie bei der Änderung des Aggregatszustands von Wasser nutzt, ist ein Leck entdeckt worden. Es hat sich herausgestellt, dass eine Dämmung nicht sauber montiert wurde und es deshalb zu einem Schaden gekommen ist. „Sehr ärgerlich, aber durch unsere schnelle Reaktion kann eine Inbetriebnahme noch in dieser Heizperiode sichergestellt werden“, erklärte LAKUBAU-Vorstandsvorsitzender Thomas Stöckl. Für sein Kommunalunternehmen entsteht hierdurch zwar ein Aufwand, aber kein weiterer Schaden.

Eigentlich war geplant, das neue Landratsamt ein dreiviertel Jahr eher zu beziehen, was aufgrund der mangelhaften Leistung eines Planungsbüros im Bereich Heizung, Lüftung, Sanitär nicht realisiert werden konnte. Mit diesen Verzögerungen im Bauablauf haben deshalb auch einige ausführende Firmen für die nachfolgenden Gewerke erst verspätet ihre Arbeit beginnen können und versuchen deshalb, Ansprüche geltend zu machen.
„Wir haben natürlich gehofft, dass wir gar nicht erst in diese Situation kommen. Dank guter Vergabe-Ergebnisse und ein sehr umsichtiges Wirtschaften in der Bauphase können wir hier dennoch reagieren, ohne den aufgestellten Wirtschaftsplan zu gefährden“, führte Stöckl aus. „Das neue Landratsamt ist sicher nicht der Grund für die Finanzlage des Landkreises, wie vielfach behauptet wird“, erklärt Landrat Peter Dreier (FW).

Durch die Gründung eines Kommunalunternehmens LAKUBAU für den Bau des neuen Landratsamts hat sich der Landkreis für dieses große Bauvorhaben nicht nur wirtschaftliche Erleichterungen in der Durchführung geschaffen, sondern auch die Finanzierung des Projekts an einer Stelle transparent dargestellt.

„Dass ein solches Bauvorhaben nicht aus dem kommunalen Haushalt selbst finanziert werden kann, ist nachvollziehbar und auch nicht wirtschaftlich. So konnte sich LAKU-BAU ein Darlehen über 55 Millionen Euro zu einem äußerst niedrigen Zinssatz (unter ein Prozent) sichern, das 30 Jahre festgeschrieben ist. Von diesem Darlehen sind be-reits rund sechs Millionen Euro ordentlich getilgt worden“, erklärte Dreier.

Durch die Tatsache, dass LAKUBAU dieses Gebäude erbaut und der Landkreis als Mieter agiert, kann dieses Vorhaben 30 Jahre lang mit weniger als einem Prozentpunkt der Kreisumlage gedeckt werden, da durch den Neubau weitere Mietkosten insgesamt wegfallen würden – sei es das Kreisjugendamt in Altdorf, das TÜV-Gebäude in Ergolding, aber auch die Platznot von LAKUMED, die sonst auf andere Art gelöst werden müsste, was in diesem Zeitraum wahrscheinlich mit rund 50 Millionen Euro zu Buche schlagen würde.

Die reinen Baukosten für das Landratsamt sind auf rund 75 Millionen Euro gedeckelt. Noch vor den enormen Preissprüngen in der Baubranche und dem sich daraus entwickelnden Baupreisindex (rund 40 Prozent) wurde bereits ein dynamischer Kostendeckel, gebunden an die Entwicklung der Baupreise, beschlossen. Würde dieser voll zum Tragen kommen, dürfte das Landratsamt insgesamt rund 105 Millionen Euro kosten. Aktuell liegt die Kostenprognose bei vollständiger Vergabe aller Gewerke bei rund 99 Millionen Euro, also nach wie vor unter dem indizierten Kostendeckel. „Der laufende Unterhalt des neuen Gebäudes wird von LAKUBAU bestritten, der Landkreis Landshut tritt hier als Mieter auf“, stellte der Vorstandsvorsitzende Thomas Stöckl klar.

Die Übergabe des Bauherrn ist für Anfang Mai geplant. Der Umzug soll Mitte Juli stattfinden, auch hier laufen die Planungen im Hintergrund schon auf Hochtouren. (BSZ)

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