Bauen

Innerhalb von 18 Monaten ist das neue Bürogebäude fertiggestellt worden. (Foto: Geiger Gruppe)

20.06.2023

Großen Wert auf Nachhaltigkeit gelegt

Neues Bürogebäude der Firma Geiger am Standort Herzmanns nahe Waltenhofen fertiggestellt

Der Standort Herzmanns der Firma Geiger ist um ein weiteres Bürogebäude gewachsen. Innerhalb von 18 Monaten hat das Familienunternehmen einen nachhaltigen Gebäudekomplex erschaffen, der Raum für rund 160 moderne Büro-Arbeitsplätze bietet. Zahlreiche Geschäftsfelder und Abteilungen der Geiger Gruppe haben dabei Hand in Hand gearbeitet. Gebaut wurde das fünfgeschossige Gebäude in Hybridbauweise, das heißt es kombiniert die Baustoffe Holz sowie Beton und integriert somit auch die firmeneigenen Produkte. 

Besonderes Augenmerk legte Geiger beim Bau des neuen Gebäudes auf Nachhaltigkeit. Ziel des Unternehmens war es zum Beispiel, die durch den Bau entstehenden CO2-Emissionen so gering wie möglich zu halten. Im Vergleich zum ersten Bürogebäude, das sich ebenfalls am Standort befindet, wurde deshalb 20 Prozent weniger Beton verbaut. In der Lebenszyklusphase der Herstellung konnten dadurch rund 73 Tonnen CO2 eingespart werden.

250 Kubikmeter
Holz verbaut

Ökologisch und gleichzeitig modern ist auch die Tragkonstruktion der Obergeschosse, bei der über 250 Kubikmeter Holz verbaut wurden. Durch den hohen Holzanteil können rund 223 Tonnen CO2 langfristig gespeichert werden, was in etwa der Jahresemission von 20 Menschen entspricht. „Unser Gebäude soll gleichzeitig auch ein Showroom sein, in dem wir die verschiedenen Bauweisen wie Vollholz, Hybrid oder Furnierschichtholz aus Laubholz zeigen möchten“, erklärt Josef Geiger, geschäftsführender Gesellschafter der Geiger Gruppe. Er ist für den Geschäftsbereich Immobilien zuständig und weist darauf hin, dass Holz für Geiger mittlerweile eine ebenso große Rolle spielt wie Beton. Seit ein paar Jahren widmet sich das Unternehmen deshalb mit viel Engagement auch dem Holzsystem- und -modulbau.

Um die Umwelteinwirkungen des Gebäudes über den gesamten Gebäudelebenszyklus zu bestimmen, erstellte die Innovationsabteilung von Geiger eine sogenannte Ökobilanz. Als Datengrundlage dienten dabei 3D-Informationsmodelle des Gebäudes (sogenannte BIM-Modelle), die mit vereinheitlichten Datensätzen zur Umwelteinwirkung des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen verknüpft wurden.
„Das BIM-Modell ist für uns auch deswegen relevant, weil es einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leistet. Nachdem die genauen Informationen über die verbauten Materialien digital vorliegen, erleichtert dies auch das Recycling am Ende des Gebäudelebenszyklus“, so Gesellschafter Josef Geiger. 

Er verweist darauf, dass Kreislaufwirtschaft im Unternehmen bereits seit langem eine große Rolle spielt: „Unser Bestreben ist es, Ressourcen effizient zu nutzen. Deshalb denken wir das Bauen als Kreislauf – begonnen bei der Planung und Entwicklung von Projekten, über die Errichtung bis zum Abbruch und Recycling, wodurch die wiederverwertbaren Stoffe erneut in den Kreislauf eingefügt werden.“

Im Sinne einer verantwortungsbewussten Ressourcenschonung war für Geiger deshalb schon bei der Planung des Projekts klar, dass das Unternehmen sein Bürogebäude nicht auf einer neuen Fläche baut, sondern eine bereits bestehende Fläche nutzungsbezogen wiederverwendet. Im Fall von Herzmanns 2, so der Name des Firmengebäudes, war es eine ehemalige Kiesgrube, die Geiger später als Deponie betrieb. Die verfüllte Fläche diente schließlich als Baugrund für das neue Bürogebäude.

Baubilogische
Materialien verwendet

„Das ist ein Beispiel für gelebtes Flächenrecycling“, erklärt der zweite geschäftsführende Gesellschafter, Pius Geiger und weist auf die lange Historie des Standorts hin. „Unsere Familien haben hier vor rund 60 Jahren etwas aufgebaut, weil sie von diesem Standort überzeugt waren. Bis heute hat sich an dieser Einstellung nichts geändert. Diese Historie möchten wir nun erfolgreich fortführen.“ Das Familienunternehmen hat in den Bau seines neuen Bürogebäudes deshalb mehrere Millionen Euro investiert. 

Entstanden sind modernste und hochwertig ausgestattete Arbeitsplätze, die ein angenehmes und vor allem gesundes Arbeitsumfeld bieten. Bei der Innenraumgestaltung hat Geiger deshalb bewusst baubiologische Materialien verwendet. Trennwände aus Holz sowie schallabsorbierende Decken und Wandverkleidungen sollen das positive Ambiente am Arbeitsplatz fördern. Gleichzeitig tragen filigrane Glasabtrennungen zu einer hellen und transparenten Büroatmosphäre bei.

Während automatische Temperatur- und Luftfeuchtigkeitssensoren das Raumklima im Holz- und Betonbereich messen, unterstützen Feuchtesensoren unter dem Dach dabei, frühzeitig eindringende Feuchtigkeit an kritischen Stellen zu erkennen. Für die nachhaltige Beheizung des Gebäudes sorgen eine Photovoltaikanlage auf dem Dach sowie eine Wärmepumpe. „Unser neues Bürogebäude vereint zahlreiche nachhaltige und innovative Aspekte und unterstreicht damit unsere zukunftsorientierte Vision“, so das Resümee von Pius Geiger.

Seit ihrer Firmengründung im Jahr 1923 hat sich die Geiger Gruppe mit Hauptsitz in Oberstdorf (Allgäu) zu einem vielseitigen Firmenverbund mit etwa 3500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie rund 100 Standorten im deutschen und europäischen Raum entwickelt. Ihre Leistungsbereiche basieren dabei auf dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft, das heißt, Geiger gestaltet und baut, erhält und saniert, bereitet auf und recycelt, ganz im Sinne eines möglichst geschlossenen Kreislaufs.

Da noch nicht überall eine Wiederverwertung möglich ist, gewinnt und entsorgt Geiger auch – dies jedoch mit größter Zuverlässigkeit und einem hohen Verantwortungsbewusstsein. All diese Leistungen bietet die Geiger Gruppe zahlreichen Kunden aus den Bereichen Infrastruktur, Immobilien und Umwelt aus einer Hand. Ungeachtet ihrer Größe und einem Jahresumsatz von rund 700 Millionen Euro ist die Geiger Gruppe ihrer Unternehmensphilosophie „langfristig eigenständig erfolgreich sein“ bis heute treu geblieben. Inzwischen wird das traditionsbewusste, mittelständische Familienunternehmen erfolgreich in vierter Generation geführt. (BSZ)
 

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