Bauen

Die neugestaltete Außenfassade der KJF Klinik Josefinum. (Foto: KJF Augsburg, Anna-Lena Kuhn)

25.04.2023

Hell und zukunftsorientiert

Die Modernisierung der Augsburger KJF Klinik Josefinum schreitet voran

Interdisziplinäre, ganzheitliche Behandlungen und innovative Prozesse ermöglichen – so lauteten die Anforderungen an die umfassende Modernisierung der KJF Klinik Josefinum in Augsburg. Mit dem erfolgreichen Abschluss des dritten von insgesamt vier Bautakten konnten im Sommer 2022 neue Räumlichkeiten der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Psychotherapie, der Psychosomatik und eine Familienstation mit elf Betten in Betrieb genommen werden. Außerdem wurden ein Ärztehaus und ein ambulantes Behandlungs- sowie OP-Zentrum fertiggestellt und mit der Verlagerung des Haupteingangs von der West- an die Ostseite des Gebäudekomplexes begonnen.

Mit etwas über 400 Betten, mehr als 1350 Beschäftigten und rund 14 000 stationär betreuten Patient*innen pro Jahr an den Standorten Augsburg, Kempten und Nördlingen ist die KJF Klinik Josefinum, die zur Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e. V. (KJF Augsburg) gehört, eine der größten Spezialkliniken Bayerns. Im Jahr 1918 als Säuglingsheim gegründet, umfasst die Klinik heute eine Frauenklinik, eine Klinik für Kinder und Jugendliche, eine Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie sowie eine Klinik für Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie. Mit rund 3400 Geburten im Jahr zählt das Josefinum zudem zu den zehn größten Entbindungskliniken Deutschlands.

Aufgrund seiner alten Bausubstanz, die größtenteils aus den 1960er-Jahren stammt, sowie der verschachtelten Bauweise war eine komplette Modernisierung der Klinik unumgänglich geworden. Diese erforderte ein komplexes Paket verschiedener Neubau- und Umstrukturierungsmaßnahmen, für die im dritten Bautakt im Oktober 2017 der erste Spatenstich gesetzt wurde. Vorbereitend war bereits eine Vielzahl an Umbauten und Umzügen erfolgt.
Beim Abriss von Bestandsgebäuden wurden im Winter 2017/2018 zunächst gut 31 500 Kubikmeter Material abtransportiert. Bevor im Frühsommer mit den Erdarbeiten für die drei neuen Gebäude begonnen werden konnte, musste das Gelände einer sechsmonatigen archäologischen Untersuchung unterzogen werden – eine in der alten Römerstadt Augsburg unumgängliche Maßnahme. Vom Richtfest im November 2019 bis zur Inbetriebnahme im Sommer 2022 beziehungsweise zur feierlichen Einweihung im Herbst 2022 vergingen etwas weniger als drei Jahre.

Neben einer Kapazitätserhöhung zielt die bauliche Sanierung auch auf die Zusammenführung von Bereichen ab, die inhaltlich zusammenliegen. So erleichtern beispielsweise Therapieräume neben Patientenstationen die Arbeit interdisziplinärer Teams und leisten so einen wichtigen Beitrag zu einer verbesserten Versorgung.

Wandgestaltung mit Augsburger Wahrzeichen

Die medizinische Weiterentwicklung und Ausrichtung des Josefinums als hochmodernes Krankenhaus spiegelt sich auch in der optischen Bauweise wider. Langgezogene Glasfronten sorgen für viel natürliches Licht im gesamten Neubau. In den Fluren auf der Familienstation setzen Wandgestaltungselemente mit Augsburger Wahrzeichen regionale Akzente. Auch die Gestaltung der lichtdurchfluteten Zimmer für Patient*innen, Gemeinschafts- und Aufenthaltsräume sowie der Therapiezimmer mit viel Farbe schaffen eine Wohlfühlatmosphäre für die Patienten.

Während der Ausbauarbeiten erforderten pandemiebedingte Einschränkungen nur zeitweise eine Priorisierung zugunsten der medizinischen Versorgung. Eine Klinik dieser Größenordnung in dicht bebauter Innenstadtlage während des laufenden Betriebs zu sanieren, bringt jedoch auch ohne Pandemielage einige Herausforderungen mit sich. Dass dies auch im dritten Bautakt geglückt ist und es keine Einschränkungen bei den Behandlungen gab, darauf ist Sebastian Stief, Geschäftsführer der KIF Klinik Josefinum und Vorstand Medizin der KJF Augsburg, besonders stolz: ,,Die innerstädtischen räumlichen Gegebenheiten waren und sind eine große Herausforderung für uns. Doch durch eine gute logistische Koordination und den großen Einsatz unserer Mitarbeitenden, denen ich einen besonderen Dank aussprechen möchte, konnte die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten zu jedem Zeitpunkt vollumfänglich geleistet werden.“

Begonnen hatte der Träger KIF Augsburg mit den Modernisierungsarbeiten im Jahr 2010. Im ersten Bautakt bis 2013 wurden ein Bettenersatzbau für die Frauenklinik sowie ein Anbau für die Radiologie und die Heizzentrale errichtet. Ab 2014 erfolgte mit dem zweiten Bautakt die Sanierung des Bestandsgebäudes mit Kinder- und Jugendstationen, Familien- und Wöchnerinnenstationen, Kreißsälen, Operationsbereich, Sterilgutversorgung, Labor und Küche.

Im vierten und letzten Bautakt werden weitere Stationen und Ambulanzen für die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotheraple entstehen. Dazu kommen eine neue neonatologische Normalstation, eine neonatologische Intensivstation, eine interdisziplinäre Notaufnahme, Konferenzräume sowie eine Kapelle. Die Neonatologie befasst sich als ein Spezialbereich der Kinder- und Jugendmedizin mit der Behandlung von Neu- und Frühgeborenen. 

Nach der Fertigstellung des vierten Bautakts wird das Josefinum über die größte Neonatologie Schwabens verfügen – mit einem großen lntensivbereich sowie Mutter-Kind-Einheiten, in denen Eltern in die medizinische Versorgung eingebunden werden können. Bis 2026 soll das Großprojekt, das ein Investitionsvolumen von insgesamt rund 200 Millionen Euro umfasst, komplett abgeschlossen sein.

Die Kosten für den dritten Bautakt belaufen sich auf rund 71 Millionen Euro. Unterstützt von einer Förderung durch den Freistaat Bayern leistet die KIF Augsburg mit dem Projekt eine wichtige Investition in die medizinische Versorgung des Standorts Augsburg. „Wir möchten Hochleistungsmedizin in einer modernen Arbeitsumgebung bieten. Durch die Modernisierung mit neuen Räumlichkeiten erfüllen wir höchste Standards in der medizinischen Versorgung“, erklärt Sebastian Stief, der sich auf ein helles und lebensbejahendes neues Josefinum freut, in dem sich sowohl Patienten als auch Mitarbeitende wohlfühlen. (BSZ)
 

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