Bauen

Wenn Mauern durchfeuchtet sind, drohen bei der jetzt kommenden Kälte Schäden. (Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand)

04.01.2024

Kälte nicht in das Material lassen

Expertenrat zu Minustemperaturen und Hochwasser

„Wenn Wasser gefriert, dehnt es sich um zehn Prozent aus“, so Bauingenieur Norbert Gebbeken von der Universität der Bundeswehr München. Der Professor, der auch Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau ist, ist Experte für Baustatik. Er betont: „Diese Ausdehnung kann einen so hohen Druck erzeugen, dass Material oder Bauteile wirklich zerstört werden. Vor allem, wenn Gebäudeteile bereits durchfeuchtet sind." Wenn nun mehrere Tage und Nächte mit Minusgraden um die zehn Grad kommen, müsse man versuchen, dass die Kälte nicht in die durchnässten Gebäudeteile eindringen kann.

Im ländlichen Raum könne man dazu Stroh- und Heuballen verwenden, ansonsten eignen sich laut Gebbeken Wärmedämmplatten aus dem Baumarkt. "Wenn man diese Wärmedämmplatten von außen an die Bauteile bringt, sodass die niedrigen Temperaturen die Baumaterialien nicht gefrieren lassen, dann kann man eine Menge schützen“, so der Professor.

Wer unsicher ist, ob Handlungsbedarf besteht, etwa weil der Keller schon ausgepumpt ist, kann das überprüfen. „Man kann im Baumarkt für wenige Euro ein Feuchtemessgerät kaufen. Bei diesen Geräten ist meistens eine Beschreibung dabei, was eine normale und was eine zu hohe Feuchte ist, sodass man auch im Übergangsbereich dessen, wo Wasser gestanden hat oder noch immer steht, sehen kann wo etwas abgedämmt werden sollte“, erläutert Gebbeken.
(BSZ)

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