Bauen

Gewinnerprojekt beim Wettbewerb GEPLANT+AUSGEFÜHRT: das Haus im Moos. Geplant wurde das Projekt von Thomas Pscherer Architekt (München), ausgeführt von der Schreinerei Pettmesser GmbH & Co. (Oberhausen), der Ingo Weber Zementwerkstatt (München) und Haberkorn Dachdeckern (Neuburg). (Foto: Thomas Pscherer)

13.03.2017

Minimalistisches Landschaftskunstwerk

Verleihung der GEPLANT+AUSGEFÜHRT-Preise im Rahmen der IHM 2017

Als "minimalistisches Landschaftskunstwerk" bezeichnete die Jury das Haus im Moos bei der Verleihung der GEPLANT+AUSGEFÜHRT-Preise auf der Internationalen Handwerksmesse. Die an Planung und Bau des Projekts beteiligten Unternehmen wurden dort als Gewinner des diesjährigen Wettbewerbs ausgezeichnet. Für die Ausstellung und die Preise können sich Handwerker und Architekten/ Innenarchitekten nur gemeinsam bewerben. Die Auswahl der Projekte und der Sieger übernimmt eine Fachjury, bestehend aus Mitgliedern der Handwerkskammer für München und Oberbayern, des Fachverbands Schreinerhandwerk Bayern, des Bundes Deutscher Architekten (BDA), des Bundes Deutscher Innenarchitekten (BDIA) und der Bayerischen Architektenkammer, die sich diesmal für das Projekt Haus im Moos entschieden. Das Wohnhaus, das auf Bohrpfählen in einer rauen Mooslandschaft errichtet ist, besteht aus drei Kuben: Die beiden unteren, in denen sich unter anderem Küche, Bad, Wohn- und Esszimmer sowie zwei Kinderzimmer befinden, laufen aufeinander zu, der dritte liegt darüber und beherbergt Schlafzimmer, Wellnessbereich und Dachterrasse. "Die klare und durchdachte Planung", so die Jury, "wird durch die handwerkliche Präzision verstärkt und führt zu einem ebenso ungewöhnlichen wie in sich stimmigen Ergebnis." Geplant wurde das Projekt von Thomas Pscherer Architekt (München), ausgeführt von der Schreinerei Pettmesser GmbH & Co. (Oberhausen), der Ingo Weber Zementwerkstatt (München) und Haberkorn Dachdeckern (Neuburg). Mit dem zweiten Preis wurde das Haus für einen Pianisten in Ottobrunn ausgezeichnet. Sowohl dessen innere als auch äußere Gestaltung - innen hell und klar mit einem Podest für den Flügel, außen im Kontrast dazu die Fassade aus schwarz lasierten sägerauen Fichtenbrettern - "deuten auf eine besondere Nutzung, einen außergewöhnlichen Bauherrn und einen kreativen Architekten hin", erklärte die Jury. "Die tatkräftige Mitwirkung und Leistungsfähigkeit der Tischlerei führte schließlich zu einem bemerkenswerten Wohnhaus." Geplant wurde es von studioRAUCH architektur (München), ausgeführt von der Zimmerei Holzner (Brannenburg). Als "Perle mit rauer Schale", bezeichnet die Jury das GARTENHAUS Refugium Laboratorium Klausur in Steyr, das den dritten Preis erhielt. Bei der Liegenschaft aus dem 17. Jahrhundert wurden vorhandene Gemäuer freigelegt und das Gebäude entkernt, so dass an den Mauern Geschichte ablesbar wird: im Untergeschoss durch Bruchsteinmauerwerk aus Sandstein, im Obergeschoss durch vermauerte Ziegel. Neu ist ein aus Beton gegossenes zweigeschossiges Gartenhaus, das mutig auskragt, so die Jury. Geplant wurde das Projekt von der HERTL ARCHITEKTEN ZT GmbH, ausgeführt von der Tischlerei Hackl GmbH, beide aus dem österreichischen Steyr. Der Sonderpreis FOKUS.GESUND BAUEN geht an die Hermann Kaufmann ZT GmbH & Florian Nagler Architekten GmbH, ARGE "Diedorf" aus München und dem österreichischen Schwarzach, die Kaufmann Bausysteme GmbH (Reuthe, Österreich) und die Merk Timber GmbH (Aichach) für ein ganz besonderes Projekt: das Schmuttertal-Gymnasium Diedorf bei Augsburg. Es erfülle die geforderten baubiologischen Kriterien vorbildlich und stelle einen herausragenden Beitrag für das "gesunde Wohnen" dar, so die Jury, die auf der Preisverleihung am Donnerstag neun weitere Projekte mit Anerkennungen auszeichnete. Der Publikumspreis schließlich, ausgelobt von der Deutschen Handwerks Zeitung, geht an die Otto Bar. Inspiriert von der American Bar von Adolf Loos in Wien wurde die bewegbare Bar für eine Ausstellung in der Galerie Handwerk in München entwickelt. Sie misst nur 1,20 Meter auf 3,60 Meter, beeindruckt in ihrem Inneren aber mit einem bemerkenswerten Spiegel- und Raum-Effekt. Geplant wurde das Projekt von super+uns, ausgeführt wurde es von Deubl Glas-, Spiegel-, Metallbau GmbH, Deubl Alpha Aluminiumsysteme GmbH, Martin Sternecker Theater- und Veranstaltungstechnik (alle München) und Cristof Moser Schreinerei und Treppenbau (Straubing). Auf der Internationalen Handwerksmesse können Besucher die Otto Bar nicht nur auf Schautafeln im Rahmen der Ausstellung GEPLANT+AUSGEFÜHRT erleben, sondern live und in voller Größe auf der Sonderschau EXEMPLA in Halle B1. (BSZ)

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