Bauen

Die Franz-Xaver-von-Schönwerth-Realschule in Amberg besticht durch Glas und Klinker. (Foto: Michael Golinski/Stadt Amberg)

28.07.2023

Modern und barrierefrei

Stadt Amberg macht die Franz-Xaver-von-Schönwerth-Realschule fit für die Zukunft

Moderne Schulen sind eine wichtige Voraussetzung für ein leistungsstarkes Bildungssystem. Doch den meisten Kommunen fällt es angesichts knapper Kassen immer schwerer, in ihre Schulgebäude zu investieren. Eine Schule, für die das nicht gilt, ist die Franz-Xaver-von-Schönwerth-Realschule im oberpfälzischen Amberg. Sie konnte nach längerer Bauzeit am 7. Juli 2023 von Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny feierlich eingeweiht werden. Im Zuge des Um- und Ausbaus wurden zunächst die bestehenden Räumlichkeiten saniert und erweitert sowie im letzten Bauabschnitt eine moderne Dreifachsporthalle mit Außensportanlagen und Räume für die Ganztagsschule einschließlich einer Mensa errichtet.

Bevor der Stadtrat der Stadt Amberg im April 2018 beschloss, in diese abschließende Maßnahme einzusteigen, mussten sich die Lehrkräfte und ihre Schülerinnen und Schüler mit einer Einfachturnhalle und einem alten Sportplatz zufriedengeben sowie immer wieder auf andere Sportstätten ausweichen, um den Unterricht abhalten zu können. Gleichzeitig wurden angesichts des Ganztagsangebots in der Schule auch für diese Nutzung Räumlichkeiten gebraucht. Damit blieb nur eine Möglichkeit: die alte Turnhalle abzureißen und einen Neubau zu errichten, der diesen Anforderungen genügt.

Eine moderne Schule

Dass diese nicht einfache Aufgabe dem Bauherrn Stadt Amberg, vertreten durch das städtische Hochbauamt, und ihrem Architekten Alfred Lanzinger hervorragend gelungen ist, hat sich jetzt, nach Abschluss der Maßnahme, gezeigt. Nicht nur Schulleiter Matthias Schall war im Rahmen der Einweihung voll des Lobes über das Ergebnis. Auch die anderen Gäste waren sich sicher: Nun ist die nach dem 1810 in Amberg geborenen Volkskundler und Märchensammler Franz Xaver von Schönwerth benannte Realschule für die Zukunft gerüstet.

Mit dem neuen Gebäude, das am Standort der ehemaligen Turnhalle errichtet wurde, hat die Schule moderne und schöne Räumlichkeiten erhalten, wofür man nicht nur für die geplante Nutzung ausgezeichnete Voraussetzungen geschaffen hat. Dank einer breiten, mit einem Zwischenpodest versehenen Treppenanlage konnte auch erreicht werden, dass sowohl die Halle als auch der bisherige Schultrakt über einen gemeinsamen barrierefreien Zugang erschlossen werden. Dies gelang, indem beide Haupteingänge – zur Sporthalle und über eine behindertengerechte Rampe auch zum Schulgebäude – von diesem Zwischenpodest aus direkt erfolgen. Dabei machten sich die Projektanten die topografischen Verhältnisse zunutze.

Diese ließen es zu, dass der eigentliche Sportbereich sowie die zur Halle orientierten Geräteräume, ein Konditionsraum und die Umkleiden mit den Sanitäranlagen im Untergeschoss angesiedelt werden konnten. Auch wurden hier eine barrierefreie Umkleide inklusive Dusche sowie verschiedene Technik- und Lagerräume untergebracht. Darüber im Erdgeschoss befindet sich der Zugang zur Zuschauertribüne, die insgesamt 199 Personen fasst und es ermöglicht, bei Sportwettkämpfen die Matches von erhöhter Position aus zu verfolgen – was auch für den Vereinssport ideale Bedingungen bietet.

Während die Mensa und die Küche gleichfalls im Erdgeschoss angeordnet sind, finden sich die Räume für den Ganztagsschulbetrieb teils im Erd- und teils im Obergeschoss. Diese umfassen verschiedene Aufenthalts-, Differenzierungs-, Ruhe- und Bewegungsräume sowie ein Lernbüro und einen Studiersaal. Die Sporthalle weist eine lichte Hallenhöhe von rund 7,60 Metern auf und besteht aus drei teilbaren Hallenbereichen mit einer Gesamtfläche von 27 mal 45 Metern.

Bei der Raumaufteilung entschied man sich, die Sporthalle in Richtung der stark frequentierten Zufahrtsstraße zuzuordnen und die Ganztagsschule zur lärmabgewandten Seite hin zu situieren. An den sanierten „Altbau“ sind die neu entstandenen Einrichtungen über die bestehenden Räumlichkeiten angebunden. Die externe Erschließung für alle Funktionen des Gebäudes erfolgt über einen Vorplatz, der sich ebenfalls an der Zufahrtsstraße befindet. Mit dem Zwischenpodest wurde vor dem Haupteingang der Sporthalle eine weitere Vorfläche geschaffen, die kleineren Lieferfahrzeugen eine direkte Zufahrt erlaubt und dadurch bei Sportveranstaltungen, aber auch für die Anlieferung der Mensa genutzt werden kann.

Der Vorplatz wurde mit Bäumen und Sitzbänken großzügig gestaltet. Das sorgt nicht nur für eine gute Aufenthaltsqualität, sondern verhindert gleichzeitig, dass Schüler unkontrolliert auf den Fuß- und Radweg laufen. 

Westlich der Sporthalle schließt sich ein großer, höher gelegener Grünbereich an, auf dem zu früheren Zeiten ein Rasenspielfeld angelegt war. Teile dieser Sportfläche wurden bereits vor Jahren aufgelassen und für die Aufstellung zweier Schulgebäude im Modulbau verwendet. Auf der verbleibenden Fläche entstanden als Ersatz für die vorhandenen, desolaten Sporteinrichtungen ein großer Allwetterplatz sowie eine Kugelstoß-, eine Weitsprung- und eine Hochsprunganlage, die durch ein Beachvolleyballfeld und zwei Geräteräume ergänzt werden. Oberhalb einer Geländeböschung wurde zudem eine neue 75 Meter-Laufbahn angelegt, wodurch die Außensporteinrichtungen in Zukunft allesamt auf der höher gelegenen Geländeebene konzentriert sein werden. Zwischen der Dreifachsporthalle und den neuen Außensportflächen stellt eine Treppenanlage über die Böschung hinweg die Verbindung her. Außerdem wurde auf der anderen Seite der Dreifachsporthalle ein zusätzlicher Außensportbereich mit einem kleinen Allwetterspielfeld errichtet, der schwerpunktmäßig von den Schülerinnen und Schülern der Ganztagsschule genutzt wird.

Die neu entstandenen Gebäude verfügen insgesamt über eine Nettogrundfläche von rund 3950 Quadratmetern, wobei das Untergeschoss etwa 2140 Quadratmeter, das Erdgeschoss rund 1030 Quadratmeter, das Obergeschoss gut 702 Quadratmeter und das Außensportgerätehaus rund 75 Quadratmeter misst. Der Rauminhalt beträgt insgesamt rund 28 300 Kubikmeter brutto, die zu bearbeitenden Außenflächen belaufen sich auf etwa 14 000 Quadratmeter. Die Gesamtkosten für die Baumaßnahme summierten sich auf rund 15,4 Millionen Euro, dazu steuerte der Freistaat Bayern im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs eine Förderung in Höhe von rund 5,86 Millionen Euro bei. (Susanne Schwab)
 

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