Bauen

Die neugestaltete Mittelschule. (Foto: Robert Sprang)

04.12.2015

Neue Eingangshalle verbindet die beiden Gebäude

Mittelschule Ismaning wurde umgebaut und erweitert

Im Herbst 2009 wurden Mayer Rettenmaier Architekten, München, von der Gemeinde Ismaning beauftragt, ein Konzept für die energetische und brandschutztechnische Sanierung der beiden Bestandsgebäude der Hauptschule Ismaning, ein Mauerwerksbau aus dem Jahr 1956 und ein Sichtbeton-Skelettbau aus 1969, zu erarbeiten. Im Zuge der Bestandsaufnahme und Erarbeitung des Raumbedarfs wurde schnell deutlich, dass sowohl eine Neustrukturierung der Grundrisse als auch eine Umordnung der einzelnen Nutzungsbereiche erforderlich war, um die Gebäude den heutigen Anforderungen an den Schulalltag anzupassen. Da sowohl die Bausubstanz als auch die räumlichen Vorgaben für den Erhalt der Gebäude sprachen und sich die Strukturen entwicklungsfähig für die Sanierung herausstellten, wurde mit der Planung begonnen.
Lehrer und Schüler sollten nicht weiterhin bei Wind und Wetter über den Schulhof gehen müssen. Aus diesem Wunsch entwickelte sich die Idee, beide Schulgebäude mit einer neuen Eingangshalle zu verbinden, die die Funktion eines zentralen Haupteingangs übernimmt und zusammen mit dem neuen Aufzug die barrierefreie Erschließung aller drei Ebenen sicherstellt. In die Zeit der Werkplanung fiel auch die Umwandlung der Hauptschule in eine Mittelschule, was in Konsequenz zu zusätzlichem Raumbedarf führte.
Ein niedriger Primärenergiebedarf wird auf baulicher Seite durch eine hochwärmedämmende Gebäudehülle erzielt. Eine besondere, aber auch reizvolle Herausforderung stellte in diesem Fall der Sichtbeton-Skelettbau dar. Zur Vermeidung der vielen Fassadendurchdringungen an der Süd-, Nord- und Westseite mit all den damit verbundenen Kältebrücken, wurde eine neue Pfostenriegel-Fassade aus Holz vor die gesamte Betonstruktur gestellt. Andere Fassadenbereiche mit unzureichender Wärmedämmung erhielten so genannte Vorhangfassaden mit Glasfaserbeton-Elementen oder Wärmedämm-Verbundsysteme.
Die Norderweiterung in Holztafelbauweise sowie der Neubau der Aula in Stahlbeton wurden mit Lärchenschindeln verkleidet. Nach erfolgter Sanierung sind die Schulgebäude nicht nur weitaus behaglicher, auch die Energieeffizienz wurde wesentlich verbessert.
Um den Schulbetrieb während der kompletten Bauzeit vollumfänglich aufrecht erhalten zu können, wurde die Gesamtmaßnahme in zwei Bauabschnitten durchgeführt und hierfür ein Interimsgebäude (Modulbauweise) in unmittelbarer Nähe zur Mittelschule errichtet. Pünktlich zu den Sommerferien 2013 fiel der Startschuss für den 1. Bauabschnitt „Neubau der Aula und Sanierung des Sichtbeton-Skelettbaues“. Die Baumaßnahmen wurden mit Schuljahresbeginn 2015/16 abgeschlossen und der Schulbetrieb in den neuen Räumlichkeiten aufgenommen.
Alle Klassen- und Fachräume erhielten modernste, interaktive Tafelanlagen, die sowohl die konventionelle Beschriftung mittels Boardmarkern, als auch Datenübertragung vom PC auf die Tafel per Beamer ermöglichen. Die Klassenräume des 1. Bauabschnitts wurden mit einer mechanischen Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet, um eine gute Raumluftqualität zu gewährleisten. Mittels Zeitprogramm und CO2-Messungen wird diese nun kontrolliert und einzeln gesteuert. Der naturwissenschaftliche Fachraum ist mit deckenbasierten Medienversorgungssystemen für Gas, Strom und Daten ausgestattet. Die neue Lehrküche bietet mit vier Kochinseln à vier Kochplätzen für insgesamt 16 Schüler Platz. Die Mensa verfügt über 60 Sitzplätze sowie eine nach Süden vorgelagerte großzügige Terrasse.

Jede Ebene erhielt
eine eigene Farbe


Zur Einhaltung des sommerlichen Wärmeschutzes erhielten die nach Süden, Westen und Osten ausgerichteten Fenster einen außenliegenden Sonnenschutz. Ein zusätzlicher innenliegender Blendschutz sorgt für blendfreies Arbeiten.
Dem Farbkonzept liegt die Idee zugrunde, jeder Ebene eine eigene Farbe zu geben. Orange-Grün-Blau. Dieses Farbspiel kommt sowohl in der Fassade, als auch im Innenbereich bei Wänden, Einrichtungsgegenständen, Bodenbelägen zur Umsetzung.
Die für die Ganztagesbetreuung der Schüler durch die Jugendsozialarbeit erforderlichen Räume, wie Hausaufgabenraum, Sportraum, Schülercafé, Austeilküche und Mensa wurden gebündelt in einem Gebäudebereich zusammengefasst, um die Trennung von Lernen und Freizeitgestaltung zu unterstreichen. Verwaltungsräume samt Lehrerzimmer, Bibliothek und Silentium sind im Obergeschoss des 2. Bauabschnitts untergebracht.
Der gesamte Außenbereich wurde komplett neu gestaltet. Der Schulhof ist auf drei Ebenen abgetreppt, was den Bereich zwischen Schwimmbad und Schule besonders weitläufig erscheinen lässt. Zusammen mit dem Neubau des Hallenbads bildet das Ensemble einen neuen städtebaulichen „Raum“ in der Gemeinde, mit einer attraktiven, fußläufigen Verbindung zwischen dem Dorfkern und den umliegenden Wohngebieten. (BSZ) (Blick in die umgebaute Schule - Fotos: Robert Sprang)

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