Bauen

Bauminister Bernreiter beim Richtfest. (Foto: Universität Augsburg, Anatoli Oskin)

13.05.2024

Rascher Bau durch Modulbauweise

Richtfest beim Modulbau für die Lebenswissenschaften an der Universität Augsburg

Der Bau des neuen Forschungs- und Laborgebäudes an der Universität Augsburg liegt im Zeitplan. Nach nur sechs Monaten Bauzeit stehen die Module und wurden zu einem Gebäude zusammengefügt. Auf dem ehemaligen Parkplatz zwischen dem Physikgebäude und dem Innovationspark hat das Staatliche Bauamt Augsburg in den letzten Wochen ein dreigeschossiges Bürogebäude mit einem angegliederten zweigeschossigen Labortrakt in Modulbauweise errichtet. Innerhalb von nur vier Wochen stand damit der Rohbau des Gebäudes. Nun fand das Richtfest statt.

Bayerns Bauminister Christian Bernreiter (CSU) zeigte sich beeindruckt vom entstehenden Gebäude: „Spitzenforschung braucht Spitzeninfrastruktur und genau diese schaffen wir hier in Augsburg. Das ist ein Meilenstein für die Entwicklung des Standorts. Der Neubau ist Teil der Hightech Agenda Bayern, mit der wir im ganzen Freistaat nicht nur die Forschung und Lehre direkt, sondern auch wichtige Bauprojekte anschieben. Mit dem Modulbauprogramm unterstützen wir als Bauministerium den Innovationsturbo der Staatsregierung.“

Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) betonte anlässlich des Richtfests: „Sie sind hochfunktional, wahnsinnig schnell fertig und sehen auch noch gut aus: Unsere Modulbauten aus der Hightech Agenda Bayern sind ein echter Kick für den Hochschulbau. Mit cleverer und gleichzeitig extrem nachhaltiger Bauweise gelingt es, die Infrastruktur an unseren Hochschulen noch weiter zu verbessern. So geht quadratisch, praktisch, gut auf bayerisch.“

Einziehen werden der Lehrstuhl für Technische Biologie und der Lehrstuhl für Computational Biology. Zudem entstehen Labore für den neuen Lehrstuhl für Bioorganische Chemie. Durch die Nutzung des bestehenden Parkplatzes konnte eine erneute Flächenversiegelung vermieden werden. Raum, der nicht für das Gebäude benötigt wird, bleibt weiterhin als Parkplatz nutzbar. Die städtebauliche Linie des nördlich angrenzenden Physikgebäudes wird durch die Lage des neuen Gebäudes weitergeführt, damit ein harmonisches Gesamtbild auf dem Campus entsteht.

Die Modulbauweise ermöglicht eine rasche Umsetzung des neuen Forschungsbaus. Das Gebäude wird als Stahlmodulbau mit außenliegender Dämmung sowie einer vorgehängten hinterlüfteten Holzfassade, mit teilweiser Begrünung ausgeführt. Der Gebäudekern und die Treppen wurden in Stahlbeton umgesetzt. Das leicht geneigte Dach erhält eine sogenannte Gefälledämmung, damit Regenwasser zügig abfließen kann. Außerdem wird das Dach extensiv begrünt. Zudem wird alles vorbereitet, um eine Photovoltaikanlage auf dem Dach errichten zu können.

Durch den Einsatz des nachwachsenden Baustoffes Holz in der Fassadengestaltung wird die CO2-Bilanz des Hauses positiv beeinflusst. Die Wärmeversorgung erfolgt nachhaltig über das bestehende Fernwärmenetz.
Die Fassade wird mit Rankpflanzen an einer Stahlrohrkonstruktion begrünt. Die Begrünung trägt zu einer natürlichen Kühlung des Gebäudes bei, indem sie Schatten spendet. Gleichzeitig verbessert sie die Luftqualität. Der Energiestandard liegt deutlich unterhalb des gesetzlich vorgeschriebenen Standards des Gebäudeenergiegesetzes (GEG).

Weiterhin werden zahlreiche Fahrradstell- und E-Bike Ladestellplätze eingerichtet. Zusätzlich werden auf dem Parkplatz Ladesäulen für E-Autos vorgerüstet.

Das Gebäude bietet mit 2280 Quadratmetern Netto-Raumfläche Platz für 14 Labore und einen Bürokomplex für drei Lehrstühle. Die modernen Räume schaffen bestmögliche Lehr- und Forschungsbedingungen.

Der Lehrstuhl für Technische Biologie unter der Leitung von Janina Bahnemann wird im Modulbau eine neue Heimat finden: Das Team entwickelt neue Biosensoren für die Überwachung von Zellkulturprozessen sowie der Herstellung und Integration eines neuen Lab-on-a-Chip-Systems. Diese Chips werden mit moderner, hochauflösender 3D-Drucktechnologie entwickelt und können in der biomedizinischen Forschung und der pharmazeutischen Industrie zum Einsatz kommen. Einziehen wird auch der Lehrstuhl Computational Biology von Nadine Schwierz. Deren Forschung konzentriert sich auf die detaillierte Beschreibung biologischer Systeme durch hochmoderne Computersimulationen. Mithilfe von Hochleistungsrechnern werden die Bewegungen jedes Atoms in Proteinen, Lipiden und Nukleinsäuren verfolgt. Dies ermöglicht die genaue Entschlüsselung und Darstellung lebenswichtiger Prozesse. Ein besonders spannendes Anwendungsgebiet ist die RNA-Forschung, ein Themengebiet, das seit der Pandemie von besonderer Bedeutung ist.

In diesem Neubau entstehen auch Labore des neuen Lehrstuhls für Bioorganische Chemie, für den gerade das Berufungsverfahren läuft. Auch dieser neue Lehrstuhl ist am räumlich benachbarten Institut für Physik angesiedelt. Die hier entstehende Life Science-Forschung wird sehr eng unter anderem mit der medizinischen Fakultät zusammenarbeiten.

Rund 20 Millionen Euro kostet der Bau. Der Freistaat Bayern investiert rund zehn Millionen Euro in das Projekt. Die übrigen zehn Millionen Euro finanziert die Universität Augsburg aus eigenen Mitteln. Der Bau soll Ende 2024 fertiggestellt sein. (BSZ)

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