Die Münchner GEWOFAG Holding GmbH ist ein wirtschaftlich solides Unternehmen und kommt ihrer Aufgabe nach, günstigen Wohnraum für die Münchnerinnen und Münchner zur Verfügung zu stellen. Dies geht aus dem Geschäftsbericht 2022 hervor, der nun veröffentlicht wurde. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr einen Überschuss von 19 Millionen Euro bei Umsatzerlösen von 305,1 Millionen Euro erwirtschaftet (Vorjahr: 29 Millionen Euro Überschuss bei 289,1 Millionen Euro Umsatzerlösen).
Diesen Gewinn investiert die GEWOFAG sofort wieder in das Unternehmen. „Die GEWOFAG ist ein gesundes Unternehmen, hat aber auch angesichts der anstehenden großen Herausforderungen – Wohnungsbau und energetische Sanierung des Bestands – ein ambitioniertes Investitionsvolumen zu tragen“, sagt Geschäftsführerin Doris Zoller. Die Bilanzsumme des Konzerns steigt Ende 2022 von 2,97 (Jahresabschluss 2021) auf 3,24 Milliarden Euro. Das Anlagevermögen, also im Wesentlichen der Buchwert der GEWOFAG-Immobilien, beträgt 2,8 Milliarden Euro. „Trotz widriger Umstände, von Corona über den Krieg in der Ukraine bis zu Inflation und Rohstoffmangel, sind wir unserem Auftrag gerecht geworden“, sagt Zoller. „Das war eine tolle Teamleistung meiner mehr als 550 Kolleginnen und Kollegen.“
Neue Wohnungen überall in der Stadt
Im vergangenen Jahr hat die GEWOFAG 735 bezahlbare Wohnungen für eine Vielzahl an Zielgruppen fertiggestellt. Gebaut wurden große und kleine Wohnhäuser, verteilt auf das ganze Stadtgebiet: Beispielsweise wurde mit dem dritten Bauabschnitt die Quartiersentwicklung an der Haderner Ludlstraße mit insgesamt fast 400 Wohnungen abgeschlossen; in Freiham entstanden fast 300 Wohnungen in zwei Bauabschnitten; in Neuperlach, unweit des Hanns-Seidel-Platzes, stehen 221 Apartments für Auszubildende zur Verfügung; und am Isartor im Lehel gibt es nun 19 preiswerte Wohnungen für Angestellte der Landeshauptstadt – das kleinste, aber bautechnisch schwierigste Gebäude 2022.
Noch nie war der eigene Bestand der GEWOFAG größer: 37.541 Wohneinheiten wurden Ende 2022 gezählt, 16.145 davon öffentlich gefördert (Vorjahr: 15.565). Die durchschnittliche Nettokaltmiete lag bei 7,73 Euro/m². Sowohl die Leerstands- als auch Fluktuationsquoten bleiben auf einem niedrigen Stand: bei 0,6 beziehungsweise 4,4 Prozent. Leerstand bei der GEWOFAG lässt sich fast nur noch auf Mieterwechsel und Umbaumaßnahmen zurückführen.
Für die Mieterberatung war 2022 ein herausforderndes Jahr: Das Thema Pandemie wurde von einer neuen Krise abgelöst, den enormen Preissteigerungen bei Gas und Strom. Die Beratung bei Mietrückständen ist von 214 im Vorjahr auf 500 im vergangenen Jahr gestiegen. Die Fachabteilung hat im Monat durchschnittlich 153,5 Konfliktfälle begleitet. In den Nachbarschaftstreffs und Wohnen im Viertel-Standorte der GEWOFAG kehrte nach der Corona-Pandemie wieder Leben ein: Im Durchschnitt wurde jeder Nachbarschaftstreff 2018 Stunden genutzt, 1260 Anwohnerinnen und Anwohner haben sich dort ehrenamtlich engagiert – 15 pro Treff und Monat. „Ein herausragendes Engagement, für das ich mich bei den Ehrenamtlichen ganz herzlich bedanke“, sagt Zoller.
Die Geschäftsführerin erwartet auch im laufenden Jahr – trotz der allgemeinen Herausforderungen auf dem Immobilienmarkt – gute Zahlen. „Ich sehe unser Unternehmen für die anstehende Fusion mit der GWG München zur neuen Münchner Wohnen daher gut gerüstet“, erklärt Zoller. Herausragende Projekte, deren Bau in 2023 begonnen hat oder noch beginnt, sind beispielsweise mit 263 neuen Wohnungen der dritte und vierte Bauabschnitt der Alten Heimat in Laim oder das besonders nachhaltige Wohnhaus mit 193 Wohnungen in Neufreimann. Am Karl-Marx-Ring in Neuperlach wird im Herbst ein Wohnblock mit 162 Wohneinheiten im Rahmen einer Großsanierung mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. „Im Gegensatz zur privaten Immobilienwirtschaft stoppt die GEWOFAG kein Projekt und profitiert tendenziell von besseren Konditionen bei Handwerkern, Rohstoffen und am Arbeitsmarkt.“
Auch die finanzielle Einschätzung des Konzerns bleibt positiv. Die internationale Rating-Gesellschaft S&P Global Ratings (S&P) hat das sehr gute Kreditrating der GEWOFAG von „AA-“ ein weiteres Mal bestätigt. Diese Einschätzung bietet weiter die Möglichkeit, die ambitionierten Ziele bei Neubau und nachhaltiger Sanierung – auch dank der Unterstützung durch die Landeshauptstadt – zu finanzieren.
Die GEWOFAG ist eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft und mit rund 39.000 Wohnungen und Gewerbeeinheiten Münchens größte Vermieterin. Sie stellt seit über 95 Jahren den Münchner Bürgerinnen und Bürgern Wohnraum zu erschwinglichen Preisen zur Verfügung und bietet damit Alternativen im angespannten Münchner Wohnungsmarkt. Neben Neubau, Vermietung und sozialen Angeboten sind die Sanierung und Instandsetzung des Wohnungsbestands die wichtigsten Aufgaben der GEWOFAG. (FHH)
Kommentare (0)
Es sind noch keine Kommentare vorhanden!