Bauen

Für den Bau der Welle wurde unter anderem Carbon- Recyclingbeton eingesetzt. (Foto: Matthias Leo/THA)

17.01.2025

Technische Hochschule Augsburg gewinnt

Bayerischer Ingenieurpreis 2025 vergeben

Drei bayerische Ingenieurbüros werden für ihre herausragenden Projekte mit dem Bayerischen Ingenieurpreis 2025 ausgezeichnet. Der 1. Platz geht an die Technische Hochschule Augsburg für die Surfwelle Augsburg. Platz 2 erhält pbb Planung + Projektsteuerung GmbH für den SWI Schnellladepark am incampus in Ingolstadt. Platz 3 belegen Dr. Schütz Ingenieure für die Instandsetzung der denkmalgeschützten Echelsbacher Brücke über die Ammerschlucht.

Drei weitere Büros erhielten eine Anerkennung. Der renommierte Bayerische Ingenieurpreis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert und wird von der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau vergeben. Die Preise werden am 17. Januar 2025 im Rahmen des 33. Bayerischen Ingenieuretages von Professor Norbert Gebbeken, dem Präsidenten der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, und dem Bayerischen Bauminister Christian Bernreiter (CSU) überreicht.

„Ob Leuchtturmprojekt, tolle Insellösung oder kluge Idee – mit dem Bayerischen Ingenieurpreis würdigen wir herausragende Leistungen der am Bau tätigen Ingenieurinnen und Ingenieure. Mit dem Preis machen wir ihren unverzichtbaren Dienst an der Gesellschaft sichtbar“, erläutert Gebbeken den Hintergrund des Preises.

„Die Vielfalt und Qualität der eingereichten Projekte zeigen eindrucksvoll, wie Ingenieurinnen und Ingenieure mit ihrem Können und ihrer Kreativität unsere Landschaft prägen, das Lebensgefühl bereichern und einen bedeutenden Beitrag zu unserer Gesellschaft leisten", so Bauminister Bernreiter. Die Bayerische Staatsregierung ist auf die gute Zusammenarbeit und die fachliche Expertise der Ingenieurekammer-Bau angewiesen. "Gemeinsam wollen wir erreichen, dass das Bauen schneller und günstiger wird. Wir setzen nach der Vereinfachung der Bayerischen Bauordnung durch die Modernisierungsgesetze unter anderem auf Pilotprojekte des Gebäudetyps-e und auf das Erfolgsmodell des digitalen Bauantrags. Die bayerischen Ingenieurbüros sind dabei eine wichtige Stütze“, unterstreicht der Bauminister.

Platz 1 Bayerischer Ingenieurpreis 2025 (Preisgeld: 5000 Euro)
Surfwelle, Augsburg
Technische Hochschule Augsburg, vertreten durch Prof. Dr.-Ing. Sergej Rempel


Das innovative, von einem jungen Team realisierte Ingenieurbauprojekt der Surfwelle Augsburg beeindruckt durch seine Interdisziplinarität sowie die Bereitschaft und den Mut, Risiken einzugehen und neue Wege zu beschreiten. Das betrifft vor allem die Wahl des Baustoffs, aber auch die gesamte Herangehensweise. Ein solches Vorhaben mit unterschiedlichsten Protagonisten (dem Verein Surffreunde Augsburg e.V., Studierenden der Ingenieurwissenschaft der TH Augsburg, Inge-nieurbüros und einem Unternehmen) zu planen und umzusetzen, ist eine besondere Her-ausforderung, die mit Bravour bewältigt wurde. Die Kombination aus innovativer Materialwahl (Carbon-Recyclingbeton und anderen recycelten Baustoffen) und der Einbindung der lokalen Gemeinschaft macht die Surfwelle Augsburg zu einem herausragenden Ingenieurbauprojekt.

Zudem hat es die Jury gefreut, dass das zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannte Wassermanagement-System von Augsburg, das einzigartig ist und für Fortschritt und Nachhaltigkeit steht, durch junge Menschen in einem kreativen Ingenieurbauprojekt auf innovative und nachhaltige Weise in die Zukunft geführt wird. Der erste Platz des Bayerischen Ingenieurpreises 2025 geht damit verdient an die TH Augsburg, die als herausragende Ingenieurleistung die spezielle Materialmischung entwickelt hat, welche für das Gelingen des Projektes entscheidend war.

Platz 2 Bayerischer Ingenieurpreis 2025 (Preisgeld: 3000 Euro)
SWI Schnellladepark am incampus, Ingolstadt
pbb Planung + Projektsteuerung GmbH, vertreten durch Dipl.-Ing. Arch. Corina Franke


Der SWI Schnellladepark überzeugt durch seinen ganzheitlichen Ansatz. Er integriert alle wichtigen Elemente eines modernen und weitestgehend autarken Gebäudes und erfüllt die notwendigen Anforderungen an Nachhaltigkeit und technische Innovation. Besonders hervorzu-heben ist die Erweiterbarkeit des Konzepts, das Vorbild-charakter in Bezug auf Modularität beim Bau ähnlicher Ladeparks haben könnte. Das Projekt berücksichtigt dabei auch die steigende Bedeutung einer veränderten Mobilität.

Die Bedarfe eines Schnellladeparks wurden konsequent mitgedacht; beispielsweise hält der Schnellladepark auch Parkmöglichkeiten für E-Fahrzeuge mit Anhängern vor. Besonders positiv fielen der Jury ressourcenschonende Aspekte wie die Photovoltaikanlage auf dem begrünten Dach und die ausschaltbare Werbebeleuchtung auf. Dieses durchdachte und zukunftsorientierte Projekt setzt Maßstäbe im Bereich nachhaltiger Infrastruktur.





Platz 3 Bayerischer Ingenieurpreis 2025 (Preisgeld: 2000 Euro)
Erneuerung der Echelsbacher Brücke, Ammerschlucht bei Rottenbuch
Dr. Schütz Ingenieure, vertreten durch Dr.-Ing. Gerhard Pahl


Die unter Denkmalschutz stehende Echelsbacher Brücke über die Ammerschlucht ist die älteste Melan-Bogenbrücke der Welt. Die charakteristischen Bögen mit einer Spannweite von 130 m und einer Bogenhöhe von 32 m konnten bei der Instandsetzung erhalten und harmonisch mit dem Neubau verbunden werden. Besonders beeindruckt hat die Jury der respektvolle und baukulturelle Umgang mit Denkmalschutz und Naturschutz, der den Bestand bewahrt und gleichzeitig innovative Lösungen bietet.

Die über 100 Jahre alte Brücke wurde mit technischer Kreativität und unter Wahrung der Wirtschaftlichkeit modernisiert, was dem Projekt Vorbildcharakter verleiht. Hervorzuheben ist die ingenieurbauliche Raffinesse, mit der während des Bauprozesses alle notwendigen Maßnahmen durchgeführt wurden. Diese Balance zwischen Erhalt und Innovation macht das Projekt zu einem herausragenden Beispiel für nachhaltiges und wirtschaftliches Bauen im Bestand. Auch den vielfältigen Aspekten des Naturschutzes wurde dank einer ausgefeilten Pla-nung in idealer Weise Rechnung getragen.
(BSZ)

(Der Schnellladepark bietet auch Ladesäulen für E-Autos mit Anhänger. Foto: Corina Franke)
(Die Echelsbacher Brücke verbindet die oberbayerischen Landkreise Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen miteinander.
Foto: Dr. Schütz Ingenieure)

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