Bauen

Baureferentin Ehbauer, Oberbürgermeister Reiter, Stadtschulrat Kraus und Schulleiter Barfknecht. (Foto: Hannes Rohrer/RBS)

11.09.2024

Wegweisender Schulbau

Neubau des Staatlichen Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums in München

Nach siebenjähriger Planungs- und Bauzeit ist fristgerecht zum Schuljahr 2024/2025 der Neubau des Staatlichen Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums am Münchner Salzsenderweg fertig gestellt worden ist. Der Entwurf des markanten Ensembles im Bogenhausener Klimapark stammt von Hascher Jehle Architektur, für die Planung und Realisierung der umliegenden Grünanlagen, der Biodiversitätsdächer und der Fassadenbegrünung zeichnen ver.de Landschaftsarchitekten verantwortlich sowie köhler architekten + beratende ingenieure für die Ausführung.

Innen folgt der Schulneubau dem bewährten Raumprogramm des Münchner Lernhauskonzepts. Mit der Gliederung in insgesamt neun Lernhäuser als eigenständige, kleine Einheiten innerhalb der großen Schule, mit den flexiblen Raumgrößen und der Eignung für die Ganztagsbildung werden im Staatlichen Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium ideale Voraussetzungen für eine Pädagogik der Vielfalt, für offene Lern- und Unterrichtsformen und für vertiefte Beziehungen innerhalb der Lernhausfamilien geschaffen.

Die äußere Form des Schulbaus nimmt die Formen und Materialien des umgebenden Klimaparks auf und verzahnt sich harmonisch mit den angrenzenden Frei- und Grünflächen. Es gibt vier organisch geformte Bauteile, drei davon liegen auf einem verbindenden Sockel auf, in dem die gemeinschaftlichen Funktionen Aula, Mensa und die Sporthalle untergebracht sind. Die sternförmige Anordnung der Nutzungen um den zentralen Eingangs- und Aulabereich ermöglicht kurze Wege und direkte Verbindungen zu allen Bereichen.

Für den möglichst flächenschonenden Umgang mit dem Klimapark haben die Planer nicht nur den Neubau vier- beziehungsweise fünfgeschossig entworfen, sondern den Allwetterplatz und einen Teil des Pausenhofs auf dem Dach des eingeschossigen Sockels untergebracht. Insgesamt sind so 14.500 Quadratmeter Nutzfläche auf einer Bruttogrundfläche von 23.900 Quadratmetern entstanden.

Mit dem Bau gelingt München ein großer Wurf in Hinblick auf klimafreundliches Bauen, moderne Pädagogik und der Öffnung der Schule ins Quartier. Besonders die begrünte Freitreppe, die vom Schulhof auf dem Dach des Sockelgebäudes zu den Sportaußenanlagen führt, ist als Treff- und Begegnungsort für das ganze Quartier konzipiert. Das Schulgelände ist frei zugänglich, eine Einzäunung ist nicht vorgesehen. Man vertraut hier der Sorgfalt und Wertschätzung der Nutzer im Umgang mit dem Schulgelände. Der intensive Bürgerdialog rund um den Neubau zahlt darauf positiv ein. Insgesamt fünf Runde Tische hat das Baureferat organisiert, um die Anwohner und die Vertreter des Stadtbezirks bei Planung und Bau einzubeziehen, der letzte fand im März 2024 statt. Sogar die Entscheidung für die Gebäudeform überließ man der Bürgerabstimmung.

Das Staatliche Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium München (WHG) liegt im Herzen des Stadtteils Bogenhausen. Gegründet wurde die Schule im Jahr 1970 und benannt nach dem Diplomaten, Kunsthistoriker und Journalisten Wilhelm Hausenstein. Auf dem Weg zum bayerischen Abitur ermöglicht das Gymnasium seinen Schülerinnen und Schülern eine fundierte naturwissenschaftlich-technologische oder neusprachliche Ausbildung.

Oberbürgermeister Dieter Reiter:
„Der Neubau des Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums ist ein weiterer Höhepunkt unserer Bildungsbauoffensive und gleichzeitig beeindruckende und vor allem auch flächenschonende Architektur. Bis heute hat die Landeshauptstadt München 5 Schulbauprogramme aufgelegt. Das sechste wird derzeit vorbereit. Das Gesamtvolumen dahinter: über 9 Milliarden Euro. Über 9 Milliarden Euro für Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit. Das ist schon eine Hausnummer. Mehr Geld investiert keine andere Kommune in Deutschland in ihren Bildungsbau, da ist München absolut führend.“

Stadtschulrat Florian Kraus:
„Schulen sind wesentliche Bestandteile eines Stadtquartiers. An diesen Bildungsorten wollen wir die Stadtteil-Bevölkerung noch stärker partizipieren lassen. Hier in Bogenhausen steht dafür das Außengelände des Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums mit der wunderschönen Freitreppe zur Verfügung. Ich bin sehr zuversichtlich, dass diese als ein Treff- und Begegnungsort für das ganze Quartier gut angenommen wird.“

Baureferentin Jeanne-Marie Ehbauer:
„Mit Biodiversitätsdächern, Photovoltaik im Ballfangzaun und Fassadenbegrünung setzt dieses Projekt nicht nur neue Maßstäbe im klimafreundlichen Schulbau, sondern zeigt auch, wie Bürgerbeteiligung gelingen kann." (BSZ)

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