Bauen

Rund 13 Millionen Euro wurden in die Generalsanierung der Realschule investiert. (Foto: Dömges Architekten, Erich Spahn)

07.09.2023

Zeitgemäßes Unterrichtsgebäude

Generalsanierung der Staatlichen Realschule Furth im Wald

In zwei Jahren kann die Staatliche Realschule Furth im Wald im Landkreis Cham ihr 75-jähriges Bestehen feiern. Ein Alter, das man nun weder dem Schulgebäude noch der lebendigen Schulgemeinschaft ansieht. Die Realschule präsentiert sich mit freundlich gestalteten, lichtdurchfluteten, großzügig bemessenen Klassenzimmern, hellen und hochwertig ausgestatteten Fachräumen sowie einer neuen Sporthalle. „Bildung ist das zentrale Fundament für den weiteren Aufschwung des Landkreises Cham“, ist sich Landrat Franz Löffler (CSU) sicher.

Aus diesem Grund investierte der Landkreis im Rahmen einer groß angelegten Schulsanierungsoffensive auch in die Realschule Furth im Wald, eine der ältesten Schulen dieses Schultyps in Bayern. „Die jährlichen kräftigen Investitionen in den Bildungsstandort Furth im Wald haben sich ausgezahlt. Ich bin stolz auf die engagierte Schulfamilie der Realschule. Das neue Schulgebäude mit der hell und freundlich gestalteten Aula und der modernen Turnhalle sind eine hervorragende Visitenkarte für die Zukunftschancen dieses Bildungsweges“, begründet Landrat Löffler die Zukunftsinvestitionen von fast 13 Millionen Euro.

Die Realschule Furth in Wald hat sich in den letzten Jahren ein attraktives Schulprofil erarbeitet. Mit ihrem reichhaltigen Angebot an Wahlfächern im naturwissenschaftlich-technischen, kulturellen und sportlichen Angebot ist sie für die Zukunft gut aufgestellt. Wahlfächer wie Robotik laden junge Menschen ein, sich mit Zukunftsthemen auseinanderzusetzen. Für die entsprechende Wohlfühlatmosphäre sorgen die einladend gestalteten Räume, was man auch beim attraktiven offenen Ganztagsangebot merkt.

In einer sich schnell verändernden Welt müssen Lehrinhalte, Lehrmethoden und technische Einrichtungen in der Schule stets den aktuellen Gegebenheiten entsprechen. Die Grundlage dafür ist ein zeitgemäßes Unterrichtsgebäude. Die in den 1950er-Jahren zunächst als städtische Einrichtung an den Start gegangene Realschule benötigte Anfang der 2010er-Jahre eine Generalüberholung. Alle vorhandenen Gebäude – der 1952 eingeweihte „Altbau“, die 1967 errichtete Einfachsporthalle sowie der „Neubau“ aus dem Jahr 1977 – befanden sich noch in ihrem Erbauungszustand und entsprachen bei Weitem nicht mehr den aktuellen energetischen Standards.

Auch der gewachsene Raumbedarf ließ sich nicht mehr in den Baukörpern unterbringen. Am 16. März 2012 entschied sich der Kreistag des Landkreises Cham für eine umfassende Sanierung. Das Ziel: Eine Realschule in Furth im Wald, die allen Anforderungen an eine moderne Bildungseinrichtung gerecht wird.

Decken mussten
abgestützt werden
mit Stahlträgern

In den Jahren von 2013 bis 2022 wurde in fünf Bauabschnitten kräftig saniert und erweitert. Die Planungen und die Bauüberwachung übernahmen die Dömges Architekten AG aus Regensburg mit Unterstützung durch Architekt Josef Prokopetz aus Rötz. Die Gebäude wurden nach dem Spartenstich im Mai 2013 Zug um Zug ertüchtigt, damit ein weitgehend ungestörter Unterricht möglich war. Schon im ersten Bauabschnitt wurden zwei Neubauten umgesetzt. Ein Anbau orientiert sich zum Park und definiert zugleich eine neue Eingangssituation im südlichen Bereich der Schulanlage.

Ein neuer Mittelbau wiederum verbindet den „Altbau“ der Schule und den zwei Jahrzehnte später hinzugekommenen, doch heute ebenfalls bereits 40 Jahre alten „Neubau“. Zugleich markiert er den großzügig konzipierten neuen Haupteingang zur Schulanlage. Die raumhoch verglaste Pausenhalle im Erdgeschoss steht auch als Aula für Schulveranstaltungen zur Verfügung. Im ersten Obergeschoss befinden sich zusätzliche Klassenräume und eine nahtlose Flurverbindung zwischen den nunmehr drei Unterrichtsgebäuden.

Die Fassadenbekleidung der Erweiterungsbauten besteht aus Vollholzbrettern, hierfür wurde ausschließlich heimische Lärche verwendet.

Im April 2015 war diese erste Bauphase abgeschlossen und es ging daran, das Ur-Gebäude, das in den 1950er-Jahren entstanden war, zu sanieren. Alle Geschossdecken mussten mit Stahlträgern abgestützt werden. Konsequent wurde ein zeitgemäßes Bauprogramm für eine sechsstufige Realschule realisiert.

Von März 2017 bis Oktober 2018 wurde der 1957 entstandene westliche Teil der Realschule saniert, wobei im Außenbereich ein Wandkunstwerk des Malers und Grafikers Willi Ulfig gerettet wurde. Der südliche Baukörper aus dem Jahr 1977 wurde 2018 begonnen und 2020 die Sanierung abgeschlossen. Die Gesamtsanierung erfolgte nach energetischen Gesichtspunkten und umfasste ebenfalls die haustechnischen Anlagen. 

Eine Herausforderung für den Planungs- und Bauprozess stellte die extrem beengte städtebauliche Situation mit schmalen, versteckten Zugängen dar, sowie die Durchführung in fünf Bauabschnitten bei laufendem Schulbetrieb. Es gelang, die Grundrisse beider Erweiterungsbauten so zu legen, dass auch der alte, wertvolle Baumbestand erhalten werden konnte. Die lebendige Schulfamilie trotzte allen Herausforderungen der Baumaßnahmen und lehrte und lernte auch in den Bauphasen.

Die Bauarbeiten wurden im Herbst 2022 mit der Sanierung der Einfachturnhalle abgeschlossen. Diese musste bis auf den Rohbau zurückgebaut werden und das alte Satteldach durch eine neue mit Blech gedeckte Pultdachkonstruktion ersetzt werden, auf der eine PV-Anlage neu errichtet wurde.

Insgesamt investierte der Landkreis Cham, wie bereits eingangs kurz erwähnt, fast 13 Millionen Euro in das Großprojekt. Der Freistaat Bayern hat die Baumaßnahmen bislang mit einer Summe von rund 4,3 Millionen Euro gefördert. (Fabian Koller)
 

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