Freizeit und Reise

Antje Schürner bei der Arbeit. (Foto: Helmut Scharpf)

29.05.2018

Entschleunigung durch Druck

Zum 550. Todestag von Johannes Gutenberg wird der Buchdruck in Ottobeuren zu neuem Leben erweckt

Die Erfindung des Buchdruckverfahrens mit beweglichen Lettern löste im Mittelalter eine kulturelle und geschichtliche Revolution aus. Nach Jahrhunderten großer Bedeutung und einer Zeit des technischen Wandels, hatte das Handwerk des Bleisatzes und Buchdrucks in den 1990er Jahren endgültig an Bedeutung verloren. Wer kennt Handsatz und Buchdruck noch? Wo findet man heutzutage die Möglichkeit, es kennenzulernen und dort zu arbeiten? In Ottobeuren! Hier erlebt der Buchdruck in der Schauwerkstatt im Gutenbergjahr 2018 eine Renaissance für jedermann zum Mitmachen.

Antje Schürner hat den Beruf der Schriftsetzerin erlernt. Seit einigen Jahren trägt sie Bleischriften und Plakatschriften, historische Maschinen und Werkzeuge zusammen. Ihre Idee ist es, künstlerisch und pädagogisch mit Kindern und Erwachsenen zu arbeiten.

Die Schauwerkstatt für Handsatz und Buchdruck zählt zu einer der wenigen in Deutschland, in denen Buchdruck lebendig und in Form der museumspädagogischen Arbeit zu erfahren ist. An sechs Arbeitsplätzen kann in kleinen Gruppen gearbeitet werden. Individuell nach den Wünschen der Gruppen oder auch der Einzelpersonen geht es an das Kennenlernen des Handwerks. Da heißt es, in die Geschichte einzutauchen, sich inspirieren zu lassen und typografische Ideen zu entwickeln. Sei es für das kleine Druckwerk oder auch das große Plakat. Ihr Motto: „Gemeinsam kreativ sein. Im Handwerk der Vergangenheit. Typografie leben lassen.“ Nicht zu vergessen ist die wunderbare Entschleunigung, die der Handsatz mit sich bringt. Im Computerzeitalter, in dem ein Schriftsatz in Nullkommanichts hergestellt ist, zeigt der Handsatz, wie zeitaufwendig und wertvoll Handwerk sein kann.

Geöffnet ist die Schaudruckerei freitagabends von 17.00 Uhr bis 19.00 Uhr und samstags nach Vereinbarung. Ein Ladengeschäft lädt zum Stöbern und Kaufen ein. Es werden Workshops für Kinder und Erwachsene angeboten. Wechselnde Ausstellungen zum Thema „Schwarze Kunst trifft Fotografie“ schlagen den Bogen zwischen zwei Kunstformen. In Zusammenarbeit mit weiteren Künstlern wird die Schaudruckerei zum Ort der Begegnung.

Wer auch mal unter Druck entschleunigen möchte, wendet sich für weitere Informationen an das: Touristikamt Kur & Kultur Ottobeuren, touristikamt@ottobeuren.de, www.ottobeuren.de. (BSZ)

(Bei der Arbeit in der Schauwerkstatt und die Schauwerkstatt - Fotos: Helmut Scharpf/Antje Schürner)

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