Freizeit und Reise

Das Stieler-Haus in Tegernsee, der ehemalige Sommer- und Ruhrsitz des Hofmalers Joseph Karl Stieler, wurde aufwendig renoviert und um Café ergänzt. (Foto: Märzheuser Kommunikation)

16.10.2015

Gelungener Mix von Geschichte und Moderne

Das ehemalige Stieler-Haus in Tegernsee wurde aufwendig renoviert und um ein Café erweitert

Wer im schönen Tegernseer Tal etwas Besonderes sucht, dem sei das Stieler-Haus in Tegernsee empfohlen. Aufwendig renoviert von Andreas Greither, Inhaber des Hotels Der Westerhof, bietet der einstige Sommer- und Ruhesitz des Hofmalers von Bayerns König Ludwig I., Joseph Karl Stieler (1781 bis 1858), jetzt einen kulturellen und kulinarischen Treffpunkt. Greither hat aus dem lange Jahre vernachlässigten Stieler-Haus ein echtes Kleinod geschaffen.
Auf den Spuren des Spätbarocks wandeln, kulturelle Veranstaltungen besuchen, sich mit Kaffee, Gebäck oder Snacks bis hin zum Mehr-Gänge-Menü verwöhnen lassen, oder einfach nur die Seele baumeln lassen – das alles können die Tegernseer und ihre Gäste im „Westerhof-Café im Stieler-Haus“.
Museale Höhepunkte im Westerhof-Café sind zum Beispiel die nach wie vor funktionstüchtige Kuchl (Küche) aus dem 19. Jahrhundert oder ein Klavier, auf dem bereits der berühmte Komponist Felix Mendelssohn Bartholdy gespielt haben soll.
Darüber hinaus sind auch amüsante Details aus der Privatsphäre des bayerischen Hofmalers erhalten. So etwa Markierungen an einem Türstock, die die Körpergröße der jeweiligen Familienmitglieder inklusive Hund dokumentieren.
Das Stieler-Haus wurde im Oktober 2012 von der Investorenfamilie des Tegernseer Traditionshotels Der Westerhof, erworben. Greither ist übrigens der Sohn des bekannten Unternehmers Otto Greither, der in Bruckmühl (Landkreis Rosenheim) die Salus-Werke aufgebaut hat. „Aber mein Vater stammt eigentlich aus Tegernsee“, erklärt Greither junior der Bayerischen Staatszeitung. Somit sorgte er mit dem Stieler-Haus dafür, dass die Unternehmerfamilie an ihrem Heimatort neben dem Hotel eine Landmarke mehr gesetzt hat.
Doch die Renovierung war nicht so einfach, wie anfänglich gedacht. „Das 1830 erbaute Haus war in einem sehr schlechten Zustand und galt zwischenzeitlich sogar als einsturzgefährdet“, so Greither. Erst als ein alter Riss in einer 1850 veränderten Wand durch Stahlseile gesichert und mit Beton verfüllt wurde, gaben die Statiker grünes Licht für die weitere Sanierung.
Heute weht ein Hauch der Vergangenheit durch das frisch sanierte Haus. Präzise wurden alte Wandfarben freigelegt, Decken mit ihren Stilelementen aus dem frühen 19. Jahrhundert von Stucka-teuren renoviert und sämtliche Denkmalschutzauflagen erfüllt. „Diese Auflagen erschwerten zwar die Arbeit, aber im Sinne der Erhaltung der Geschichte haben wir diese selbstverständlich akzeptiert“, so Greither.

Ein hervorragendes Ausflugsziel


Gerade wegen der Historie war es auch eine besondere Herausforderung, ein Café im Stieler-Haus zu integrieren. Aber die Kombination aus Moderne und Historischem verleiht dem Haus jetzt eine ganz besondere Note. Geht man vom ästhetisch äußerst ansprechenden Café aus durch das Haus, vermittelt sich einem der Eindruck, als lebe der Hofmaler immer noch hier. Das noch erhaltene Inventar im Stieler-Haus stammt mit größter Wahrscheinlichkeit von Josephine von Miller, der zweiten Ehefrau von Joseph Karl Stieler.
Somit ist das Stieler-Haus an der Point (die Point ist eine kleine Landzunge, die in den Tegernsee ragt) ein hervorragendes Ausflugs-ziel, nicht nur für Hotelgäste aus dem Westerhof, sondern für alle, die im Tegernseer Tal leben oder Urlaub machen. Denn es lockt neben Kulinarischem mit Ausstellungen, Lesungen und Konzerten. Auch als exquisite und außergewöhnliche Location für Tagungen, Feste und Events kann das Stieler-Haus dienen. (Ralph Schweinfurth) (So sah das Stieler-Haus im Oktober 2013 vor seiner Sanierung aus; die funktionstüchtige Kuchl und das Wohnzimmer - Fotos: Märzheuser Kommunikation)

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