Freizeit und Reise

Zwei ehemalige Ski-Asse unterwegs auf dem Ybbstalradweg – der Österreicher Andreas Buder (links) und Felix Neureuther. (Foto: Friedrich H. Hettler)

01.07.2024

Natur, Kultur und Bewegung

Niederösterreich: E-Biken mit Felix Neureuther auf dem Ybbstalradweg und den Grand Canyon Österreichs durchwandern

Niederösterreich hat sowohl landschaftlich, kulturell als auch kulinarisch für Radurlauber viel zu bieten. Eine neue Radkampagne mit dem früheren deutschen Skistar Felix Neureuther als Markenbotschafter soll nun noch mehr Gäste aus dem Zielmarkt Deutschland sowie aus Tschechien, Slowakei und Ungarn nach Niederösterreich bringen.

Das Bundesland Niederösterreich hat für Genussradler wie auch sportlich ambitionierte Biker einiges zu bieten. In den Bergen, entlang von Flüssen oder auf Trails im Bikepark. Beim Downhillen holt man sich den Adrenalinkick, bei der mehrtägigen Radtour durch die flach hügelige Landschaft die innere Ruhe. Auch die „Erschöpfung“ im positiven Sinne und die Jause gehören dazu, ebenso wie die Pause und die Orte, durch die man kommt und in denen man vielleicht auch länger verweilen will. Seit letztem Jahr gibt es insgesamt sechs Rad-Entdeckertouren durch Niederösterreich, die den Radausflug oder -urlaub dort zu einem unvergesslichen Erlebnis machen.

„Radfahren war bereits in meiner aktiven Zeit ein wesentlicher Bestandteil in meinem Trainingsplan. Heutzutage genieße ich den Radsport umso mehr und freue mich darauf, Niederösterreichs facettenreiches Radwegenetz ab sofort noch bekannter zu machen. Ich sehe meine Rolle als Vorbild, insbesondere auch für die jüngere Generation. Niederösterreich hat sowohl für eine Radausfahrt mit der ganzen Familie, für Genussradler als auch für den Sportler vielfältige und abwechslungsreiche Radstrecken zu bieten“, so Neureuther.

Für die Radkampagne, die von der Niederösterreich Werbung mit umgesetzt wurde, wurden vier Videos produziert, die das Radfahren in Kombination mit Kultur, Natur, Genuss und Kulinarik zeigen. Gedreht wurde unter anderem am Ybbstalradweg, am Lunzer See, auf den Radwegen rund um Wagram (Hadersdorf) sowie im Wolkenturm im Schlosspark von Grafenegg. Die Kampagne läuft noch bis Oktober.

Der Ybbstalradweg
ist 107 Kilometer lang

Niederösterreich verfügt über 1500 Kilometer Top-Radrouten mit hoher geprüfter Qualität, 4000 Kilometer Ausflugsradrouten mit hohem touristischem Erlebnisfaktor, rund 6000 Kilometer Mountainbike- und Mountainbike-Trekking Strecken sowie 2000 Kilometer Gravelbike-Strecken.

So wie die Landschaften in Niederösterreich sehr abwechslungsreich sind, sind es auch die Radwege – vom gemütlichen Radeln entlang von Flüssen und ehemaligen Bahntrassen bis hin zu gebirgigen, anspruchsvolleren Strecken ist alles dabei. Viele dieser Radwege sind frei von motorisiertem Verkehr und von öffentlichen Straßen baulich abgetrennt.

Einer dieser Radwege ist der bereits kurz erwähnte Ybbstalradweg. Immer der Ybbs entlang, von der Donau bis zum Bergsee: Der 107 Kilometer lange Ybbstalradweg sorgt für prachtvolle Natur- und Raderlebnisse. Für Familien und Genießer besonders geeignet ist insbesondere das Herzstück zwischen Waidhofen an der Ybbs und Lunz am See.

Zuerst führt die Strecke durch das sanfthügelige Land der Mostbirnbäume, dann durch die alpine Region der Eisenstraße: Auf seinen gut 100 Kilometern Länge verbindet der Ybbstalradweg nicht nur die Donau mit dem Lunzer See, sondern auch die milden und die wilden Seiten des Mostviertels.

Vor allem auf seinem 55 Kilometer langen Kernstück zwischen Waidhofen an der Ybbs und Lunz am See lässt der Ybbstalradweg die Herzen von Genussradlern höher schlagen. Aber nicht, weil sie etwa besonders viele Steigungen zu bewältigen hätten, ganz im Gegenteil: Die Route folgt hier der Bahntrasse der einstigen Ybbstalbahn – völlig eben, weg vom Autoverkehr, aber immer ganz nahe am Fluss.

Der Radweg ist ein Gesamtkunstwerk aus eleganter Routenführung und toller Landschaft. Man fährt über pittoreske Rundbogenbrücken hinweg und durch einen kurzen Tunnel hindurch, durchquert eine wildromantische Schlucht, genießt an stillen Sandbänken die Sonne und das kristallklare Wasser, trifft auf historische Hammerwerke und immer wieder auf eigens gestaltete Rastplätze „Zeit für s’ich“ zum Entspannen.

Keine Steigungen, eine vorbildlich sichere Streckenführung und viele Einkehr- und Bademöglichkeiten: Das Herzstück des Ybbstalradweges ist ein Paradies für Familien. Auch wenn die Streckenführung nicht besonders schweißtreibend ist, so sollte man dennoch an warmen Tagen eine Rast an einem der herrlichen Badeplätze entlang der Strecke einplanen. Zum Beispiel im Naturbad Kematen mit prämiertem Wasserspielplatz und kleiner Floßfähre. Im nostalgischen Flussbad Hollenstein, direkt an der Ybbs, wartet ein Badeerlebnis wie anno dazumal. Pritscheln im kristallklaren Flusswasser, Pommes und Eis vom Badebuffet und dösen auf der Liegewiese sind Programm, bevor man sich wieder auf den Sattel schwingt.

Und als besonderes Zuckerl wartet am Schluss der Etappe der Lunzer See, wo man herrlich relaxen, baden oder Boot fahren kann. Um wieder zurück zum Startpunkt zu gelangen, gibt es den Radtramper-Bus und das Ybbstal-Radtaxi.

Der Ybbstalradweg bietet Radsportlern viele Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Radwegen im Mostviertel und Umland. So verbindet der Kleine Ybbstalradweg zusätzlich die Stadt Waidhofen an der Ybbs mit dem traditionsreichen Schmiede-Ort Ybbsitz. Wer möchte, kann von Ybbsitz aus nach Gresten und damit ins Kleine Erlauftal weiterradeln, allerdings verlangen die dazwischenliegenden Hügel schon deutlich mehr sportliche Fitness. In Lunz am See treffen der Ybbstalradweg und der Erlauftalradweg zusammen. Wer diesem gen Norden bis nach Pöchlarn zum Donauradweg folgt und dann flussaufwärts nach Ybbs radelt, verbindet drei Radwege zu einer tollen Fluss-Radel-Runde.

Lohnend ist auch ein Besuch des Schmiedezentrums Ybbsitz. Die Tradition des Schmiedehandwerks wird hier nicht nur gepflegt, sondern ist auch Antrieb für technische, künstlerische und touristische Innovationen. Renovierte Hammerwerke – unter anderem auch der Eyblhammer – öffnen für Besucher ihre Pforten, bei Schmiedevorführungen, bei Schmiedekursen und diversen anderen Veranstaltungen.

Nun noch kurz zum Eyblhammer. Der heutige Eyblhammer wurde im Laufe der Jahrhunderte immer als Werkzeugschmiede betrieben. Verschiedenste Besitzer wechselten einander ab. Obwohl dem Niedergang der Kleineisenindustrie noch relativ lange getrotzt wurde, musste 1975 der gewerbliche Betrieb der Schaufelschmiede endgültig eingestellt werden.

1999 erwarb Sepp Eybl das Hammerwerk und restaurierte die Schmiede in mühevoller dreijähriger Arbeit. So blieb ein vom Verfall bedrohtes montanhistorisches Kleinod der Nachwelt erhalten. Sämtliche Schmiedemaschinen und Werkzeuge wurden wieder instand gesetzt und sind funktionstüchtig. Einzigartig sind zwei sogenannte Schwanzhämmer – die ersten Schmiedemaschinen überhaupt, die sich der Mensch erdacht hat. Eybl wollte kein weiteres lebloses Museum, obwohl der erste Eindruck dies vermuten lässt. Sein Hauptziel ist die lebendige Auseinandersetzung zwischen alter Kulturform/Handwerk und neuer Kunst mit dem Material Eisen.

Ein weiteres Highlight der Gegend sollte man sich ebenfalls nicht entgehen lassen. Schroffe Felsen, tosende Wasserfälle, einzigartige Natur – so präsentiert sich eine der aufregendsten Landschaften Österreichs ihren Besuchern. Geformt durch die Kräfte des Ötscherbaches liegt ein einzigartiges Schluchtensystem dem Ötscher zu Fuße – die Ötschergräben, auch der Grand Canyon Österreichs genannt.

Über Jahrtausende formte das Wasser von Ötscherbach und Erlauf eine imposante Schluchtenlandschaft an der Südseite des Ötschers. Auf einem von Holzknechten angelegten Steig mit Brücken und Stegen entlang des türkisblauen, kühlen Nass laden verschiedene Wandertouren Familien und gemütliche Wanderer ebenso wie ambitionierte Bergabenteurer zu ganz besonderen Naturerlebnissen ein. Als idealer Ausgangspunkt für Wanderungen durch die Ötschergräben bietet sich das 2015 errichtete Naturparkzentrum Ötscher-Basis in Wienerbruck an, aber auch von Mitterbach, Gaming, Lackenhof, Puchenstuben oder St. Anton aus führen Wege zu den Ötschergräben.

Die Ötschergräben:
Natur und Wasser pur

Rund um den weithin sichtbaren Ötscher, dem Wahrzeichen des Mostviertels, entstand 1970 der Naturpark Ötscher-Tormäuer. Er ist 170 Quadratkilometer groß und damit der größte Naturpark Niederösterreichs, für viele auch der eindrucksvollste. Der Ötscher erhebt sich mit seinen 1893 Metern mit solcher Autorität über das hüglige Gewimmel der niederösterreichischen Voralpen, dass ihn die Slawen, die hier im 9. Jahrhundert siedelten, respektvoll „Othza“ nannten: „Vaterberg“. Der unheimliche Bergriese wurde auch „Hetschaberg“ genannt und als Sitz von sagenhaften Gestalten gefürchtet, die am Ötscher ihre Schätze vergruben.

Die wahren Schätze des Ötschers sind jedoch der Landschaftsreichtum, die urtümliche Natur und das Wasser. Letzteres sollte der Region beinahe zum Verhängnis werden. In den 1960er-Jahren gab es Pläne, die Erlauf zwischen Toreck und Trübenbach aufzustauen und hier, in den sogenannten Tormäuern, ein neues Kraftwerk zu bauen. Aus dem Widerstand gegen das Projekt entstand 1970 schließlich der Naturpark Ötscher-Tormäuer.
Was Naturgenießer und Bergabenteurer gleichermaßen beeindruckt, ist die urwüchsige Natur. Das Wechselspiel aus bizarr geformten Felsen, tiefen Schluchten, Wasserfällen, Höhlen, ruhigen Wäldern, Almen, Seen und herrlichen Aussichtspunkten. Außergewöhnlich sind die tiefen Taleinschnitte.

Natürlich gibt es im Mostviertel genügend Übernachtungsmöglichkeiten, aber ein Haus sticht hervor, das direkt an der Ybbs in Lunz am See gelegene Refugium Lunz. Das Hotel hat zwar nur 23 Zimmer, aber vom kuscheligen Kirchenzimmer bis zur großen Suite findet hier jeder seinen Platz. Alle Gartenzimmer befinden sich im neu gebauten Untergeschoss. Alle anderen Zimmer und Suiten sind in den beiden Obergeschossen – behutsam eingebettet in die Gegebenheiten des alten Hauses.

Eine Besonderheit des Refugiums ist dessen Salonküche, die den Gästen rund um die Uhr zur Verfügung steht. Dort warten immer kleine Köstlichkeiten. Alles, was in der Salonküche bereitsteht wird nach dem Ehrlichkeitsprinzip bei der Abreise abgerechnet.

Kulinarisches gibt es im Restaurant und in der Alten Stube aus dem Jahr 1661. „Nicht mehr von allem, sondern genug vom Wesentlichen. Unsere Art Luxus. In allem, was auf den Tisch kommt, stecken Sorgfalt, Leidenschaft und Zeit“, heißt es im Refugium. Im Außenbereich gibt es ein Gartenhaus mit Sauna und einen ganzjährig beheizten Pool. Hier kann man sich wohlfühlen und den Urlaub in vollen Zügen genießen.

Gleiches gilt für Niederösterreich/Mostviertel. Ob für Jung, Junggebliebene oder ältere Semester, hier findet sicher jeder etwas, das ihn anspricht, denn ob Sport, Action, Kultur, Natur, Erholung und Genuss, hier wird alles geboten. (Friedrich H. Hettler)

 

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