Freizeit und Reise

Das Ulmer Rathaus. (Foto: Friedrich H. Hettler)

06.07.2017

Vom „Schiefen Haus“ rauf aufs Münster

Ulm ist wegen seiner Sehenswürdigkeiten immer eine Reise Wert

Wer kennt den Spruch nicht: In Ulm, um Ulm und um Ulm herum. Bezieht man diesen Zungenbrecher aufs Touristische und Sehenswerte, dann ist ein Volltreffer. Denn Ulm ist eine schöne und liebenswerte Stadt an der Donau, die ihren Gästen und Besuchern viel zu bieten hat. Als Beispiele zu nennen wären das Ulmer Münster, in dessen unmittelbarer Nähe sich auch das Rathaus befindet, oder das idyllische Fischerviertel an dem Flüsschen Blau und die Bundesfestung. Was in der 854 erstmals als Königspfalz erwähnten Stadt besonders auffällt, ist der Umstand, dass erhaltene historische Bausubstanz gepflegt und konserviert wird, aber bei Verlorengegangenem nicht krampfhaft versucht wird, dieses wieder neu zu beleben, sondern die Bürger und die Stadt auch der Moderne erheblichen Platz einräumen. So steht zum Beispiel neben dem Ulmer Münster das moderne, 1993 erbaute Stadthaus oder in unmittelbarer Nähe zum historischen Rathaus mit den astronomischen Uhr die gläserne Pyramide der Stadtbibliothek. Zwei Gegensätze, die krasser nicht sein könnten, in Ulm aber immer wieder zu finden und zu sehen sind. Zum Wahrzeichen der Stadt an der Donau wurde das Münster mit seiner großartigen Baukunst und dem höchsten Kirchturm der Welt, dem Westturm mit einer Höhe von 161,5 Metern, der auch über 768 Stufen zu Fuß und ausschließlich nur zu Fuß bestiegen werden kann. Eigentlich ein Muss für jeden Ulm-Besucher, denn die Aussicht von der „Beinah-Spitze“ des Turms ist an schönen, sonnigen Tagen mehr als grandios und entschädigt in jeder Hinsicht für den doch schon etwas beschwerlichen Aufstieg. Die fünfschiffige Basilika mit ihrem gewaltigen Hochschiff ist keine Bischofs- oder Klosterkirche, sondern eine Bürgerkirche, gebaut und finanziert ausschließlich aus städtischen Mitteln sowie Spenden der gesamten Bürgerschaft. 1376 wurde Ulm freie Reichsstadt. Diesen Status verlor man aber 1802 und kam zunächst zu Bayern und acht Jahre später auf Geheiß Napoleons zu Württemberg. Ulm war zu diesem Zeitpunkt nur noch ein Schatten seiner selbst. Erst der Bau der riesigen Bundesfestung zwischen 1842 und 1859, Europas größter Festungsanlage, brachte die Wende. Industriepioniere wie Magirus und Käsbohrer gründeten die bis heute erfolgreichen Unternehmen. Ganz oben auf der Liste der umtriebigen Ulmer steht jedoch Albert Einstein, dessen Relativitätstheorie die Physikwelt revolutionierte. Nicht vergessen werden darf aber auch Albrecht Ludwig Berblinger, der „Schneider von Ulm“, dessen Flugversuch über die Donau am 31. Mai 1811 misslang, da über der kalten Donau die Thermik fehlte. 1986 gelang dann mit einem, dem Original nachempfundenen Flugapparat der Nachweis, dass Berblingers Fluggerät fliegen konnte. Ein optisches Highlight in Ulm ist das Rathaus. Markant und dominant hebt es sich von der Umgebung ab. Das Gebäude war nicht eigens als Rathaus gebaut worden, sondern zunächst eine Markthalle, in deren zweitem Obergeschoss ein Sitzungssaal eingerichtet war. Durch mehrere Um- und Ausbauten entstand das heutige stattliche Rathaus. Ein besonderes Schmuckstück des Rathauses ist die astronomische Uhr aus dem Jahr 1520.

Malerisch
verträumte Winkel

Keinesfalls im Besichtigungsprogramm fehlen darf das Fischerviertel mit seinen Wasserläufen. Geprägt ist das Quartier von malerisch verträumten Winkeln, engen Gassen und historisch reizvollen Fachwerkhäusern. Das „Schiefe Haus“ (1443), heute ein kleines Hotel, die „Ulmer Münz“ (1620), die „Garnsiederei“ (1634) sowie die Fischer- und Gerberhäuser geben Zeugnis einer glanzvollen und geschichtsträchtigen Ära. Ein idealer Ausgangspunkt, um dies alles zu erkunden und zu erforschen ist unter anderem das örtliche Maritim Hotel. Das 1993 erbaute und 2016/2017 umfassend renovierte Haus besticht durch seine außergewöhnliche Architektur – elipsenförmig über 16 Etagen. Das Hotel liegt unmittelbar am grünen Donauufer, nur wenige Gehminuten von der malerischen Altstadt mit all ihren Sehenswürdigkeiten entfernt. Das Maritim ist unmittelbar an das Ulmer Congress-Centrum angeschlossen und verfügt über 287 elegant eingerichtete Zimmer, darunter eine Luxus Suite und zehn weiteren Suiten. Darüber hinaus sind 15 Zimmer für Allergiker hergerichtet. Groß gewachsene Menschen können eines der zwölf Zimmer mit 2,20 Meter langen Betten buchen. In einigen Zimmern darf sogar geraucht werden. Zudem stehen für Familien Zimmer mit Verbindungstür zur Verfügung. Bei den topmodernen Bädern können die Gäste zwischen Badewanne und Duschkabine wählen. Neben den Zimmern und Suiten gibt es noch 17 Veranstaltungsräume, mehrere Restaurants, die Bar und den Wellnessbereich. Im Restaurant „Panorama“ in der 16. Etage – dem höchsten Restaurant Ulms – hat der Gast durch die raumhohe Doppelverglasung nicht nur einen einzigartigen Blick auf die Stadt, sondern kann sich dort auch kulinarisch verwöhnen lassen. Ulm ist jedenfalls immer eine Reise Wert und das Maritim Hotel dafür ein geeigneter Ausgangspunkt. > (Friedrich H. Hettler) (Das Ulmer Münster; die Glaspyramide der Stadtbibliothek; das "Schiefe Haus" und das Maritim Hotel in Ulm - Fotos: Friedrich H. Hettler)

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