Kommunales

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bei seinem Besuch in der Augsburger Synagoge - wie vorgeschrieben mit Kippa. Im Hintergrund ein Davidstern. (Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand)

05.12.2019

Augsburger Synagoge soll generalsaniert werden

Der Sakralbau gilt aufgrund seiner Kombination der Stilmerkmale der Antike, des Jugendstils und der Neuen Sachlichkeit mit byzantinischen und orientalischen Elementen als architektonisch einzigartig in Deutschland.

Die Augsburger Synagoge zählt zu den herausragenden jüdischen Gotteshäusern in Deutschland und soll nun generalsaniert werden. Ministerpräsident Markus Söder besuchte am Donnerstag, 5. Dezember, die Synagoge und stellte das Sanierungs- und Finanzierungskonzept vor.

Das Haus zählt zu den wenigen Großstadtsynagogen in Deutschland, die den Terror der Nationalsozialisten weitgehend unbeschadet überstanden haben. Die Faschisten steckten zwar auch diese Synagoge in der Pogromnacht 1938 an, wegen einer benachbarten Tankstelle ließen die Nazis aber das Bauwerk nicht abbrennen.

Im Jahr 2017 hatte die Synagoge das 100-jährige Bestehen gefeiert. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bezeichnete das Gotteshaus bei dem Festakt als eine der schönsten Synagogen Deutschlands. Die Sanierungskosten waren damals auf einen zweistelligen Millionenbetrag geschätzt worden, der Bund hatte bereits mehrere Millionen Euro in Aussicht gestellt.

Beim Bau der Synagoge kombinierten die Architekten Stilmerkmale der Antike, des Jugendstils und der Neuen Sachlichkeit mit byzantinischen und orientalischen Elementen. Als der Monumentalbau am 4. April 1917 eingeweiht wurde, sprach der Rabbiner von einer "Zierde der Stadt". Das Bauwerk galt über Augsburg hinaus als Idealtyp einer modernen Synagoge. Bis heute wird das Gotteshaus mit der 29 Meter hohen Kuppel zu den schönsten Synagogen Europas gezählt.

Übersteht als eines der wenigen jüdischen Gotteshäuser die Pogromnacht von 1938

Am 4. April 1917 wird die Synagoge eingeweiht. Die Münchner Architekten Heinrich Lömpel (1877-1951) und Fritz Landauer (1883-1968) hatten das Prachtbauwerk entworfen und Anleihen an der Antike, dem Jugendstil und der Neuen Sachlichkeit mit byzantinischen und orientalischen Elementen kombiniert.

Als einzige Großstadtsynagoge in Bayern und eine der wenigen in Deutschland übersteht das Augsburger Gotteshaus die Pogromnacht vom 9. auf 10. November 1938. Wegen einer benachbarten Tankstelle wird die brennende Synagoge von den Nazis gelöscht. In den Jahren bis zum Kriegsende 1945 wird die geschändete Synagoge als "Ghettohaus" benutzt. Juden müssen dort leben, bevor sie in die Vernichtungslager deportiert werden.

Am 1. September 1985 wird die Synagoge nach einer Sanierung wieder eingeweiht und zugleich in einem Teil des Gebäudekomplexes das Jüdische Kulturmuseum Augsburg-Schwaben eröffnet. Es ist das erste selbstständige Jüdische Museum in der Bundesrepublik. (dpa)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche

Soll die tägliche Höchstarbeitszeit flexibilisiert werden?

Unser Pro und Contra jede Woche neu
Diskutieren Sie mit!

Die Frage der Woche – Archiv
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2024

Nächster Erscheinungstermin:
28. November 2025

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 29.11.2024 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Passwort vergessen?

Geben Sie Ihren Benutzernamen oder Ihre E-Mail ein um Ihr Passwort zurückzusetzen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: vertrieb(at)bsz.de

Zurück zum Anmeldeformular 

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Passwort vergessen?

Geben Sie Ihren Benutzernamen oder Ihre E-Mail ein um Ihr Passwort zurückzusetzen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: vertrieb(at)bsz.de

Zurück zum Anmeldeformular 

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.