Kommunales

Der ÖPNV ist laut einer bundesweiten Untersuchung in Nürnberg in den vergangenen beiden Jahren erheblich ausgeweitet worden. (Foto: VAG)

11.03.2025

ÖPNV-Ausbau: Nürnberg besser als München

In der Frankenmetropole ist das Bus- und Bahnangebot deutlich ausgebaut worden - ganz im Gegensatz zur Landeshauptstadt

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist laut einer bundesweiten Untersuchung in Nürnberg in den vergangenen beiden Jahren erheblich ausgeweitet worden. Das Nürnberger Angebot an Bussen, Straßenbahnen und U-Bahnen habe zwischen 2023 und 2025 um 5,4 Prozent zugelegt, heißt es in der im Auftrag der Umweltorganisation Greenpeace erstellten Studie. Augsburg liegt bei der Erhebung mit einem Plus von 1,4 Prozent ebenfalls im oberen Drittel, München befindet sich im Mittelfeld. In der Landeshauptstadt habe das Nahverkehrsangebot stagniert.

Untersucht wurden die 30 größten Städte Deutschlands. Grundlage war die Anzahl der Abfahrten aus öffentlich zugänglichen Fahrplandaten. Insgesamt komme der Ausbau des Bus- und Bahnangebots in den meisten Großstädten allerdings kaum voran, oftmals gebe es sogar einen deutlichen Rückgang. "Um die Klimaziele im Verkehr zu erreichen, müsste das ÖPNV-Angebot pro Jahr um mindestens 4,5 Prozent wachsen", teilt Greenpeace mit.

Dieses Ziel habe nur Leipzig mit einer Zunahme von 14,6 Prozent bezogen auf die zwei Jahre erreicht. Nürnberg kommt laut Greenpeace bundesweit an zweiter Stelle. Für die Bundeshauptstadt Berlin wurde ein Rückgang von 7,1 Prozent des Angebots in dem untersuchten Zeitraum errechnet.

Zu wenige Fahrer - Mitarbeitermangel bremst Ausbau

In dem Bericht von Greenpeace wird gelobt, dass in Nürnberg 2021 beschlossen worden sei, den Schienenverkehr auszubauen. "U-Bahn-Linien werden verlängert, alte Straßenbahnlinien wieder in Betrieb genommen und bestehende ausgeweitet." In den kommenden Jahren sollten zahlreiche neue Haltestellen entstehen, auch das Angebot im Umland werde verbessert.

Allerdings zeigte sich auch in Nürnberg ein Problem, das in anderen Städten ebenfalls immer wieder den ÖPNV ausbremst: Fachkräftemangel. Weil es zu wenige Busfahrer und Busfahrerinnen gebe, sei Anfang 2023 und dann Anfang 2024 noch einmal das Busangebot ausgedünnt worden, berichtet die Umweltorganisation. Zudem gebe es auch in Nürnberg finanzielle Probleme, die zu Einschränkungen des Angebots führten.
(Ulf Vogler, dpa)

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