Kommunales

Betroffen ist jedes fünfte Baby. (Foto: dpa)

07.03.2017

Hilfe für Schrei-Babys

Ambulanz am kbo-Kinderzentrum München wurde 25 Jahre alt

Kein Tipp von Freunden hilft mehr, die Nerven der Eltern liegen blank und die Selbstvorwürfe steigen zum Teil ins Unermessliche: Schreibabys, die scheinbar ohne jeden Grund rund um die Uhr brüllen und ihre Eltern an den Rand ihrer psychischen und physischen Belastbarkeit bringen. Betroffen ist jedes fünfte Baby.

Seit über 25 Jahren gibt es daher nun schon eine kompetente Anlaufstelle, an die sich betroffene Eltern wenden können: Die „Schreibaby-Ambulanz“ am kbo-Kinderzentrum München. Im Herbst 1991 startete ein multiprofessionelles Team aus Ärzten, Psychologen und Therapeuten um Mechthild Papousek mit der „Münchner Sprechstunde für Schreibabys“ und war damit die erste Einrichtung dieser Art in Deutschland. „Seitdem haben wir mehr als 7000 Babys und deren Eltern behandelt“, erklärt Margret Ziegler, die Ärztliche Leiterin der Schreibaby-Ambulanz.

Vielfältige Störungsbilder

Die Störungsbilder der Kinder können vielfältig sein und sogar gemeinsam auftreten: unablässiges Schreien, Schlafstörungen, Fütterstörungen, übermäßige Wut- und Trotzanfälle und vermehrtes Klammern. Die Münchner Sprechstunde für Schreibabys bietet in diesen Fällen Krisenintervention, ausführliche kinderärztliche und psychologische Diagnostik, Entwicklungsberatung, videogestützte Interaktionsanleitung, Kommunikations- und Beziehungstherapie oder Eltern-Säuglings-Psychotherapie.

Bei Bedarf werden auch Ergotherapie, Physiotherapie, Manual-therapie, sozialpädagogische Interventionen, Musiktherapie oder Montessori-Therapie eingebunden. Im Mittelpunkt stehen dabei immer Kind und Eltern gleichermaßen. Denn gerade die Eltern darf man bei der Behandlung nicht aus den Augen verlieren – sie leiden unter dem permanenten Schreien und sehen häufig die Schuld bei sich. Sie brauchen deshalb ebenfalls Hilfe und psychologische Unterstützung. Sogenannte Wochenbettdepressionen sind nicht selten. Jede zehnte Mutter erkrankt daran. Genauso leiden die Partnerschaften unter der dauernden Stresssituation. Erschöpfung, Hilflosigkeit, Verzweiflung und Wut sind typische Reaktionen in einer solchen Situation.

Das 25. Jubiläum wurde im Rahmen eines internationalen und interdisziplinären Symposiums gefeiert. Neben Referenten zum Thema „Frühe Entwicklung und Kommunikation“ stand dabei ein Festakt im Zentrum der Tagung. (Henner Lüttecke)

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