Kommunales

Das Migrationsverfahren in Deutschland braucht nach Worten des Miltenberger Landrats Jens Marco Scherf (Grüne) dringend eine Wende. (Foto: dpa/David Ebener)

18.02.2025

"Zahlen jetzt den bitteren Preis für zögerliches Handeln" - Grünen-Landrat fordert umgehende Asylwende

Bayerns einziger Grünen-Landrat Jens Marco Scherf fordert eine radikale Wende in der Asylpolitik - auch den bereits hier lebenden Migranten zuliebe: War in den Jahren 2015/16 ein Asylsozialbetreuer für 250 Geflüchtete zuständig, so habe sich diese Zahl beinahe vervierfacht

Das Migrationsverfahren in Deutschland braucht nach Worten des Miltenberger Landrats Jens Marco Scherf (Grüne) dringend eine Wende. War in den Jahren 2015/16 ein Asylsozialbetreuer für 250 Geflüchtete zuständig, so habe sich diese Zahl drastisch erhöht. "Mittlerweile sind wir bei 1 zu 900, 1 zu 1000", sagte der Politiker dem "Main-Echo".

Nach seinen Worten hat sich die Lage in den vergangenen Jahren zugespitzt, auch bedingt durch die Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine. "Wir zahlen jetzt den bitteren Preis für zweieinhalb Jahre zögerlichen Handelns. Jetzt sind wir unter einem Wahnsinnsdruck, weil wir diese Verbrechen haben, die diesen Kontrollverlust deutlich machen." Dass seine Partei zu einer echten Wende in der Migrationspolitik in der Lage sein wird, glaubt der Grüne Scherf nicht.

Zuwanderung begrenzen

Der Landrat fordert seit Jahren, die Zuwanderung zu begrenzen und die Kommunen bei der Aufnahme von weiteren Flüchtlingen zu entlasten. Es gebe nicht genügend Kitaplätze, Schulen seien an ihrer Kapazitätsgrenze und die medizinische Versorgung etwa in ländlichen Räumen teils extrem problematisch.

Derzeit schaffe es Deutschland schon nicht, "unsere Regel-Bevölkerung so psychologisch oder psychiatrisch zu versorgen, wie es nötig wäre. Für die schon lange hier lebende Bevölkerung fehlt zum Beispiel nach einer stationären Unterbringung die ambulante Anschlussbetreuung", sagte der Grünen-Politiker. Und in dieses System stießen zusätzlich die vielen traumatisierten Flüchtlinge wie der mutmaßliche Messerangreifer von Aschaffenburg.

Der womöglich psychisch kranke Afghane soll am 22. Januar in einem Park in Aschaffenburg einen zweijährigen Jungen und einen 41 Jahre alten Mann getötet haben - beide kannte er nicht. Zudem wurden drei Menschen schwer verletzt. Der 28-Jährige kam nach der Tat in einer geschlossenen Psychiatrie unter.
(Angelika Resenhoeft, dpa)

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