Kommunales

Wer möchte diese Stadt künftig regieren? Der 5600-Seelen-Ort Leutershausen liegt idyllisch an der Altmühl und ist derzeit führungslos. (Foto: BSZ)

12.08.2016

Leutershausen sucht per Annonce neuen Bürgermeister

Die vier Fraktionen im Stadtrat der westmittelfränkischen Kommune möchten einen gemeinsamen Kandidaten aufstellen

Um einen neuen Bürgermeister für die knapp 5600 Einwohner zählende Stadt Leutershausen im Landkreis Ansbach zu finden, stellen die vier im Stadtrat vertretenen Fraktionen – CSU, SPD, Freie Wähler und die lokale Alternative Liste – ihre parteipolitischen Differenzen zurück und schalten gemeinsam Zeitungsanzeigen auf der Suche nach einem Bewerber, darunter auch in der Bayerischen Staatszeitung. So viel parteiübergreifender Konsens ist neu in Bayern. Noch bis Freitag, 19. August 2016, läuft die Bewerbungsfrist, im Oktober dieses Jahres soll dann das neue Gemeindeoberhaupt gewählt werden. Die Wahl war notwendig geworden, weil der seit 2002 amtierende Bürgermeister Siegfried Heß (CSU) schwer erkrankt ist und sein Amt nicht mehr ausüben kann.

Der ortsansässige Rechtsanwalt Eugen Trumpp wurde von den Kommunalpolitikern beauftragt, den Eingang der Bewerbungsunterlagen zu organisieren. „Auf den künftigen Bürgermeister warten viele Herausforderungen“, verrät der Anwalt, der als ehemaliger Stadtrat auch über Erfahrungen in der Kommunalpolitik verfügt: „Unsere Kommune ist hoch verschuldet, rund 2500 Euro je Einwohner.“ Obendrein gehört Leutershausen – der Ort mit seinen beschaulichen Fachwerkhäuschen liegt ganz idyllisch an der Altmühl, der Freizeitwert zumindest ist hoch – zum eher strukturschwachen westlichen Mittelfranken. Gut dotierte Industriejobs sind hier eher Fehlanzeige.

Von den örtlichen Parteigranden – an der Spitze der SPD steht ein pensionierter Lehrer, die CSU wird von einem Landwirt geführt – mochte wohl auch deshalb niemand seinen Hut in den Ring werfen. „Die sind eigentlich ganz froh, wenn mal jemand von außen kommt.“ Er selbst sei auch gefragt worden – „aber ich bin schon 61 Jahre alt, ich dürfte ohnehin nur noch eine Amtszeit absolvieren“, so Eugen Trumpp.

Immerhin lohnt sich der Job in Leutershausen finanziell. „Das Gehalt ist A16, das entspricht einem Leitenden Regierungsdirektor“, informiert Rechtsanwalt Trumpp. Je nach Familienstand beziehungsweise Steuerklasse verbleiben da zwischen 4500 und 5000 Euro netto im Monat. Allerdings ist es eben auch kein Acht-Stunden-Tag. Präsenz am Abend und am Wochenende bei Festen, Jubiläen und Vereinstreffen wird vom neuen Rathauschef erwartet. (André Paul)

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