Kommunales

Markus Kennerknecht hinterlässt eine Frau und zwei minderjährige Töchter. (Foto: BSZ)

29.12.2016

Memmingens neuer Oberbürgermeister stirbt beim Joggen

Der 46-jährige Markus Kennerknecht (SPD) war erst im November gewählt worden

Die Bürger von Memmingen trauern um ihren Oberbürgermeister und Bayerns Sozialdemokraten um einen Kommunalpolitiker aus ihren Reihen. Völlig überraschend ist Rathauschef Markus Kennerknecht beim Joggen gestorben. Der 46-Jährigesei während des Sports in seiner Heimatgemeinde Durach nahe Kempten zusammengebrochen, teilte die Stadt am Donnerstag mit. «Unser Oberbürgermeister hinterlässt seine Ehefrau und seine beiden kleinen Töchter», heißt es in einer Mitteilung zum Tod des Oberbürgermeisters vom Mittwoch. Führende SPD-Politiker äußerten sich schockiert. Kennerknecht war leidenschaftlicher Ausdauersportler. Er nahm für den Radsportclub Kempten an Triathlons teil. «Spaziergänger haben ihn auf einem Weg liegend gefunden und sofort den Rettungsdienst verständigt», sagte Kennerknechts Stellvertreterin Margareta Böckh (CSU) der Deutschen Presse-Agentur. Wiederbelebungsversuche durch den Notarzt seien jedoch erfolglos geblieben. Böckh übernahm die Amtsgeschäfte bis zur Neuwahl eines Oberbürgermeisters, die in spätestens drei Monaten erfolgen muss. Die Vize-Rathauschefin nannte Kennerknecht einen «offenen, sehr freundlichen und tatkräftigen Oberbürgermeister». Sie habe dessen ruhige und überlegte Persönlichkeit geschätzt. «Wir hatten in den wenigen Wochen seit seinem Amtsantritt eine sehr gute Zusammenarbeit. Es war ein sehr guter Anfang», so Böckh.

Wahl des Nachfolgers innerhalb der nächsten drei Monate

«Ich habe heute Morgen die Mitarbeiter im Rathaus informiert - es herrscht hier natürlich Schockstarre», berichtete sie weiter. Der Betrieb müsse aber trotzdem weitergehen. «Jeder tut in dieser Situation, was er kann.» Im Rathaus wurde ein Kondolenzbuch ausgelegt. Ein Beerdigungstermin steht nach Auskunft eines Sprechers der Stadtverwaltung noch nicht fest. Auch der Termin einer Trauerfeier des Stadtrates sei noch offen. Das Amt als Oberbürgermeister hatte Kennerknecht erst vor 38 Tagen übernommen: Anfang November war er zum neuen Rathauschef gewählt worden. Er war Nachfolger von Ivo Holzinger (SPD), der mit 68 Jahren als Deutschlands dienstältester Oberbürgermeister nach 36-jähriger Amtszeit in den Ruhestand gegangen war. «Ich bin geschockt und ringe nach Worten», erklärte der Vorsitzende der Bayern-SPD, Florian Pronold. Kennerknecht habe sich durch «seine herzliche, engagierte und kompetente Art» das Vertrauen der Memminger erworben. Er sei auch im Landesvorstand und Präsidium der Partei äußerst geschätzt gewesen. «Das sind schwere Stunden für die Sozialdemokratie in Bayern», sagte Pronold. Auch die SPD-Landtagsfraktion bedauerte den Tod Kennerknechts. Der Kommunalpolitiker sei ein «sympathischer und kompetenter Kollege» gewesen, schrieb Fraktionschef Markus Rinderspacher auf Twitter. Die stellvertretende schwäbische SPD-Vorsitzende Ulrike Bahr zeigte sich erschüttert vom Tod Kennerknechts. «Unsere Gedanken sind bei seiner Frau und seinen beiden Kindern sowie bei allen Angehörigen und Freunden.» (dpa) Anmerkung der Redaktion: Der Text wurde aktualisiert

Vom Bauamt auf Rathaus-Chefsessel - Die Vita von Kennerknecht Vom Elektroniker auf den Chefsessel im Memminger Rathaus - der mit 46 Jahren überraschend gestorbene Oberbürgermeister Markus Kennerknecht (SPD) hatte ein steile Karriere hingelegt.
1970 in Kempten geboren verbrachte er seine Schulzeit in Waltenhofen (Landkreis Oberallgäu) und Kempten. Nach der Ausbildung zum Energieanlagen-Elektroniker legte Kennerknecht die fachgebundene Hochschulreife ab und studierte Bauingenieurwesen. Berufliche Stationen führten ihn nach London und Basel. Seit 2007 arbeitete er wieder im Allgäu, zunächst in einem Ingenieurbüro, seit 2010 in der Verwaltung.
Am 6. November wurde Kennerknecht in der Stichwahl mit 59,2 Prozent zum Oberbürgermeister der 40 000 Einwohner zählenden Stadt gewählt und am 21. November vereidigt. (dpa)

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