Kommunales

Das Verlagshaus der "Mittelbayerischen Zeitung" in Regensburg. Das Blatt ist Monopolist in der südlichen Oberpfalz.

25.11.2015

Regensburg: Stadträte zoffen sich mit Führung der "Mittelbayerischen Zeitung"

Die Kommunalpolitiker hatten in einer Tarif-Auseinandersetzung Partei für Verdi ergriffen

In Regensburg eskaliert derzeit ein Streit zwischen Teilen des Stadtrats und der Führung des Mittelbayerischen Verlags, der die örtliche Monopol-Tageszeitung herausgibt. Konkret geht es um elf Mitarbeiter der Druckservice Regensburg GmbH (DSR), einer Tochter der M-Logistik GmbH, die wiederum ein Tochterunternehmen des Verlags ist. Laut Angaben der Gewerkschaft Verdi sei den Beschäftigten kürzlich "völlig überraschend" und ohne Einbindung des Betriebsrats gekündigt worden, um sie künftig durch günstigere Leiharbeiter zu ersetze. Für 20 Stadträte von SPD, Grünen, Freien Wählern, Linken und Piratenpartei war dies Anlass, sich mit einem Offenen Brief an den Verlag zu wenden. Darin heißt es unter anderem, man "missbillige das Vorgehen", die Mitarbeiter würden "nun dem Sozialstaat überantwortet", die Arbeit lasse man statt dessen fortan "von Billigkräften verrichten".

"Von Verdi instrumentalisieren lassen"

Dagegen wehren sich nun ihrerseits leitende Redakteure und Verlagsangestellte, die ihrerseits einen offenen Brief an die entsprechenden Stadträte schickten. Darin heißt es unter anderem: "Wir reiben uns die Augen, zu welchen Aussagen, Mutmaßungen, Unwahrheiten und Verdächtigungen Sie sich hinreißen lassen. Aufgabe von Stadträten sei es, dafür zu sorgen, "dass es der Stadt gut geht". Statt dessen würde das Unternehmen "schlechtgeredet", dies sei in Deutschland bisher "ohne Beispiel." Die Kommunalpolitiker hätten sich "von Verdi instrumentalisieren lassen". In einem weiteren Brief bedanken sich die Zeitungs-Führungskräfte bei jenen Stadträten, die den Brief nicht mit unterzeichnet haben. (APL)

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