Kommunales

Das aktuelle Präsidium des Bayerischen Landkreistags (von links): Zweiter Vizepräsident Herbert Eckstein, Dritte Vizepräsidentin Tamara Bischof, Präsident Christian Bernreiter (der den Posten jetzt abgeben muss) und Erster Vizepräsident Thomas Karmasin. (Foto: dpa/Sven Hoppe)

23.02.2022

Wer führt künftig statt Bernreiter den Bayerischen Landkreistag?

Die Dritte Vizepräsidentin Tamara Bischof (FW) aus Kitzingen hat gute Chancen – wenn die CSU über ihren Schatten springt

Dass der Deggendorfer Landrat Christian Bernreiter (CSU) als Bauminister ins Kabinett einzieht, macht auch eine Neubesetzung an der Spitze des Bayerischen Landkreistags notwendig, den Bernreiter seit 2014 führt. Am naheliegendsten wäre theoretisch der Erste Vizepräsident Thomas Karmasin (CSU). Doch hatte Karmasin – der mit einer 26-jährigen Amtszeit an der Spitze des Kreises Fürstenfeldbruck zu den dienstältesten Landräten in Bayern gehört – in der Vergangenheit nicht übermäßiges Interesse gezeigt, Nummer 1 des Verbands zu werden.

Der Zweite Vizepräsident, der Rother Landrat Herbert Eckstein (SPD), darf mit dem Ablauf seiner 5. Amtsperiode im nächsten Jahr und dann 67 Jahre zählend aus Altersgründen ohnehin nicht mehr als Landrat kandidieren; ziemlich unwahrscheinlich, dass er für nur ein Jahr Präsident wird.

Damit liefe vieles auf die Dritte Vizepräsidentin, die Kitzinger Landrätin Tamara Bischof (FW), hinaus. Die 58-Jährige führt den unterfränkischen Kreis seit 22 Jahren und ist politisch auch auf Bezirksebene aktiv. Sie gilt als durchsetzungsstark und als ebenso charmant wie knallhart, wenn es darauf ankommt. Sie wäre nicht nur die erste Frau im Amt der Präsidentin eines kommunalen Spitzenverbands, sondern auch die erste FW-Politikerin. Von SPD und Grünen – die zusammen ohnehin weniger Landräte stellen als die Freien Wähler – käme sicher kein Veto gegen Tamara Bischof. Ihr einziges Manko: Sie residiert in Kitzingen – an der nordwestlichen Peripherie des Freistaats und für regelmäßige Abstecher nach München nicht eben hilfreich. Da lag Deggendorf schon etwas näher.

Natürlich gibt es im erweiterten Präsidium eine Reihe jüngerer CSU-Landräte – etwa den Hofer Kreischef Oliver Bär (Ehemann der früheren Digitalstaatsministerin Dorothee Bär) oder seinen Kollegen Christoph Göbel im Landkreis München – die die Präsidentschaft nicht von sich weisen würden.

Doch könnte sich die CSU – die derzeit ja auch Gemeinde-, Städte- und Bezirketag führt – zur Unterstützung von Tamara Bischof durchringen, wäre das zum einen ein freundliches Signal an den Koalitionspartner. Und zum anderen aber auch eine Botschaft an die Öffentlichkeit, dass man Kompetenz und Frauenförderung wichtiger erachtet als das Parteibuch. Und eine Präsidentin Bischof müsste ja auch nicht endlos an der Spitze stehen. In vier Jahren sind wieder Kommunalwahlen und die Karten werden neu gemischt. (André Paul)

 

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