Kommunales

Der Großteil der Bettler-Banden stammt aus Rumänien, mitunter auch aus Bulgarien. (Foto: dpa)

06.10.2016

Zahl der aggressiven Bettler in bayerischen Städten geht zurück

Maßnahmen der Kommunen zeigen Wirkung

Sie werden oftmals mit Kleinbussen in die Stadt gekarrt und dürfen ihr Geld nicht behalten: Bettler, die von osteuropäischen Banden angeheuert werden, sind in vielen Städten ein Ärgernis - doch ihre Zahl geht in Bayern nun deutlich zurück. Das verschärfte Vorgehen gegen Bettlerbanden in Bayern zeigt Wirkung: In den Großstädten sind die meist aus Osteuropa stammenden Bettler immer seltener anzutreffen. "Die Maßnahmen gegen die verbotenen Bettelformen haben einen deutlichen Erfolg gebracht, das sieht man auch auf den Straßen", sagte Johannes Mayer vom Kreisverwaltungsreferat München. In der Landeshauptstadt war im August 2014 eine Allgemeinverfügung in Kraft getreten, die aggressives und organisiertes Betteln in Teilen des Stadtgebietes - wie am Hauptbahnhof und in der Innenstadt - verbietet. Seitdem sind mehr als 1000 Anzeigen der Polizei bei der Behörde eingegangen.

Passanten festhalten, Wunden zur Schau stellen

Unter aggressives Betteln fällt laut Meyer zum Beispiel das Festhalten von Passanten oder das Zurschaustellen von Wunden. Personen, die nur still betteln, werden von der Polizei nicht zur Anzeige gebracht, da stilles Betteln nahezu im gesamten Stadtgebiet grundsätzlich erlaubt ist. In Nürnberg gehen Stadt und Polizei seit drei Jahren verschärft gegen organisierte Bettlergruppen aus Osteuropa sowie aggressive Bettler vor. "Seitdem hat die Zahl dieser Bettlergruppen merklich abgenommen, die Maßnahmen zeigen Wirkung", sagte Polizeisprecherin Elke Schönwald. Im Jahr 2014 gab es nach ihren Angaben in Nürnberg 357 Anzeigen gegen Mitglieder von Bettlerbanden aus Osteuropa, 2015 waren es 226. Nach einer Anzeige verhängt die Stadt in der Regel Geldbußen zwischen 50 und 550 Euro. Wer nicht zahlt, kann in Erzwingungshaft kommen. Kaum mehr festzustellen sei Betteln mit vermeintlichen Behinderungen wie Krücken oder im Rollstuhl, sagte der stellvertretende Leiter des Nürnberger Ordnungsamtes, Robert Pollack.

Per Kleinbus angekarrt

Auch in Augsburg sind die Beschwerden über aggressive und organisierte Bettler zurückgegangen. Polizei und Stadt gehen in Bayerns drittgrößter Stadt seit einiger Zeit ebenfalls gegen osteuropäische Banden vor. "Momentan ist es ruhig", sagte Siegfried Hartmann vom Augsburger Polizeipräsidium. "Es sind deutlich weniger gewerbsmäßige Bettler unterwegs." Das Verschwinden von organisierten Gruppen sei bislang aber erst eine Tendenz. Es müsse noch die Vorweihnachtszeit abgewartet werden, meinte Hartmann. Dann kämen erfahrungsgemäß viele Bettler zurück. In der Vergangenheit traten auch in Augsburg regelmäßig Gruppen aus Rumänien und anderen Ländern Osteuropas auf, deren Mitglieder oftmals an mehreren Stellen der Stadt gleichzeitig bettelten. Die Gruppen seien mit Kleinbussen in die Stadt gebracht worden und nach einiger Zeit weitergezogen. (dpa)

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