Kultur

In sieben Workshops geht es rund um den Klezmer. Einer der Dozenten ist Christian Dawid: Der Klarinettist hat sich auf Klezmer spezialisiert. (Foto: Hans-Joachim Winckler)

04.03.2016

„Alles kann – nichts muss“

Internationales Klezmer Festival Fürth lockt Laien und Profis aus aller Welt

Neben den Veranstaltungen in Krakau und Toronto gehört das Internationale Klezmer Festival Fürth zu den größten und bedeutendsten Klezmertreffen (ab diesem Wochenende bis zum 13. März) weltweit. So sieht das jedenfalls Claudia Floritz, Festivalleitern seit 2004 und Initiatorin einer Fürther Besonderheit, auf die sie besonders stolz ist: das Klezmer Orchester Fürth. Das spielt am kommenden Sonntag und präsentiert die Ergebnisse von zweitägigen Workshops.
Die Devise: „Anfänger und Fortgeschrittene, Laien und Profis, alle gemeinsam auf der Bühne. Alles kann – nichts muss!“ Wer immer einigermaßen Geige, Akkordeon, Klarinette spielt, kann mitmachen. Claudia Floritz weiß, warum sich jedes Jahr rund 50 Musiker zu den Workshops anmelden: Sie wollen von den Großen des Klezmer profitieren, die beim Festival versammelt sind.
Auch der Klezmer gewinnt: Denn er braucht Nachwuchs, seit sich diese jiddische Musik von der reinen „Gedenkfeiernmusik“ (Floritz) emanzipiert hat. Die Festivalleiterin nützt die Synergieeffekte des Zehn-Tage-Festivals und hat zusammen mit dem Workshop-Leiter Christian Dawid, einem der führenden Klezmerklarinettisten, gerade für den Festivalanfang Bands und Solisten eingeladen, denen sie die pädagogischen Fähigkeiten zutraut, in den sieben Workshops zu unterrichten; in diesen geht es um Streich- und Blasinstrumente, Akkordeon, Improvisation und Zusammenspiel, Bassinstrumente und Rhythmus.
Bis auf Christian Dawid und Daniel Piccon aus Nürnberg kommen alle anderen Dozenten aus den USA. Und von dort bringen sie auch den lockeren Umgangston für die Workshops, die Offenheit der Programmgestaltung für das Abschlusskonzert des Klezmer Orchesters mit.

Ohne Noten

Christian Dawid hat zwar im Vorfeld schon Noten verschickt – aber „nichts muss“ ist ja die Devise. Außerdem ist Klezmer eigentlich eine Musik ohne Noten – sie lebt von der mündlichen Überlieferung.
Am Sonntag treten nicht nur das ganze Orchester, sondern auch kleinere Formationen auf, die sich in den Workshops gebildet haben. Das kann die erste Sprosse für eine Klezmer-Karriere sein. Die Altersmischung reicht von 15 bis 70, selbstverständlich sind auch Frauen dabei. Die allerdings dominieren den Workshop zum jiddischen Tanz mit Steven Weintraub am letzten Festivalwochenende.
Nirgendwo im Festival wird Religion abgefragt. „Es geht um Menschen, die Spaß an dieser Musik haben“, sagt Claudia Floritz. Das ist auch der Stadt den Zuschuss zur Festivalfinanzierung wert: Seit dem Stadtjubiläum und seit man gemerkt hat, welche internationale Aufmerksamkeit die Stadt dafür bekommt. Auch durch die 90-prozentige Auslastung der Konzerte im Fürther Kulturforum, im Stadttheater, bei den Workshops und dem Klezmer-Orchester-Konzert im Schliemann-Gymnasium. (Uwe Mitsching) Information: www.klezmer-festival.de

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