Landtag

Andrea Tandler kommt zur Sitzung des Masken-Untersuchungsausschuss im Bayerischen Landtag zur Zeugenvernehmungen. (Foto: dpa/Peter Kneffel)

27.07.2022

Andrea Tandler verweigert die Aussage

Sie soll Provisionen in Millionenhöhe erhalten haben

Nach mehreren krankheitsbedingten Absagen ist mit Andrea Tandler am Mittwoch eine der Schlüsselfiguren der Masken-Affäre vor dem Untersuchungsausschuss des bayerischen Landtags erschienen, hat aber wie erwartet die Aussage verweigert. Die Tochter des ehemaligen CSU-Generalsekretärs Gerold Tandler machte nur Angaben zur Person. Sie soll für die Vermittlung von Masken-Geschäften zu Beginn der Corona-Pandemie Provisionen in Millionenhöhe bekommen haben.

Der Ausschussvorsitzende Winfried Bausback (CSU) griff dies in seiner einleitenden Frage an die 39-Jährige auch auf: In einer Phase, in der viele andere bis zur Erschöpfung ehrenamtlich gearbeitet hätten, habe sie nach Medienberichten hohe Provisionen für ein Masken-Geschäft "eingestrichen", sagte Bausback. Ob sie dazu zusammenhängend etwas sagen könne? Tandler sagte auf die Frage allerdings nichts - ihre Anwältin verwies umgehend auf deren Aussageverweigerungsrecht.

SPD-Obmann Markus Rinderspacher sagte zum Tandler-Auftritt: „In 65 Untersuchungsausschüssen seit 1946 hat es keine so respektlose Maskerade vor dem Landtag gegeben wie die von Frau Tandler. Zuerst wird sie mittels First-Class-Kontakten zu führenden Politikerinnen steinreich, dann versteckt sie sich vor der Öffentlichkeit.“ 

Gegen Tandler wird etwa wegen eines Anfangsverdachts des Gewerbesteuerbetrugs ermittelt. Ein Sprecher Tandlers hatte dazu vor einiger Zeit gesagt, die Anwälte rechneten damit, dass sich nach der Einstellung eines ersten Verfahrens "auch alle anderen Vorwürfe als gegenstandslos erweisen werden". Tandler und ihr Mitgesellschafter wiesen "alle in der Öffentlichkeit erhobenen Vorwürfe zurück". (BSZ/dpa)

 

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