Landtag

Bei dieser Vorführung des Zolls beißt der Hund nur zu Showzwecken zu. (Foto: dpa/Gateau)

22.11.2024

Immer mehr beißende Hunde in Bayern

Die Staatsregierung lehnt eine Pflicht-Hundehaftpflichtversicherung dennoch ab

Wie viele Menschen werden jedes Jahr von Hunden gebissen? Mangels einer gemeinsamen Beißstatistik der Bundesländer für Deutschland lässt sich das nicht genau sagen. In den Jahren 1998 bis 2015 wurden laut offiziellen Zahlen des Statistischen Bundesamts null bis acht Sterbefälle pro Jahr gemeldet, im Schnitt waren es 3,6. 

Stephanie Schuhknecht (Grüne) wollte jetzt wissen, wie viele Beißvorfälle in Bayern bekannt sind, wie viele Hundehalter*innen eine Hundehaftpflichtversicherung haben und wie die Staatsregierung zur Einführung einer Pflicht-Hundehaftpflichtversicherung steht, die es in sechs Bundesländern bereits gibt.

Aus der Antwort des Innenministeriums geht hervor, dass die Beißvorfälle im Freistaat in den letzten fünf Jahren deutlich und kontinuierlich gestiegen sind: von 1221 im Jahr 2019 auf 1482 im Jahr 2023. Davon pro Jahr im Schnitt auch 84 von Hunden der Kategorie eins und zwei, zu denen besonders aggressive und gefährliche Hunde zählen. Rund die Hälfte der Angriffe erfolgte auf Menschen, die andere auf Tiere. 

Die Zahlen zur Hundehaftpflichtversicherung? Unbekannt!

 „Unter die Kategorie eins fallen dabei Rassen und Gruppen von Hunden sowie deren Kreuzungen untereinander oder mit anderen Hunden, bei denen die Eigenschaft als Kampfhunde stets vermutet wird, unter Kategorie zwei diejenigen Rassen von Hunden, bei denen die Eigenschaft als Kampfhunde vermutet wird, solange nicht der zuständigen Behörde für die einzelnen Hunde nachgewiesen wird, dass diese keine gesteigerte Aggressivität und Gefährlichkeit gegenüber Menschen oder Tieren aufweisen“, erklärt das Haus von Innenminister Joachim Herrmann (CSU).

Wie viele Hundehalter*innen über eine Hundehaftpflichtversicherung verfügen, kann die Staatsregierung nicht sagen. Eine Pflicht-Hundehaftpflichtversicherung lehnt sie ab. Zwar sei jeder Beißvorfall oder Unfall mit Beteiligung eines Hundes sehr bedauerlich. „Die Einführung einer gesetzlichen Haftpflichtversicherung für Hundehalter […] leistet letztlich aber keinen Beitrag zur Schadensvermeidung.“ Insoweit staatlicherseits in den Bereich der privaten Lebensgestaltung einzugreifen, sei nicht angezeigt. (David Lohmann)

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