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Unterm Strich blieb die Zahl der neuen Windräder in Bayern bis 30. Oktober bei null. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sieht Bayern aber nicht zuletzt wegen der Zahl der neuen Genehmigungen auf einem guten Kurs. (Foto: dpa/Philipp von Ditfurth)

20.12.2024

Windkraftausbau kommt weiterhin nur langsam voran

SPD: Die Bilanz stand bis zum 30. Oktober 2024 bei null: Zwar seien vier Anlagen neu gebaut, aber gleichzeitig vier abgebaut worden

„Der schleppende Ausbau der Windkraft ist ein fatales Versäumnis für die bayerische Energiewende“, schreibt Florian von Brunn (SPD). Er hatte in einer Anfrage von der Staatsregierung wissen wollen, wie viele Windräder und Photovoltaikanlagen es in Bayern gibt und wie viel Energie diese in den letzten Jahren erzeugt haben. 

Das Wirtschaftsministerium schreibt in seiner Antwort, aktuell seien in Bayern 1149 Windenergieanlagen mit über 100 Kilowatt mit einer installierten Leistung von insgesamt rund 2,66 Gigawatt in Betrieb. Das heißt: „Im Jahr 2023 wurden netto lediglich fünf neue Windräder in Betrieb genommen, was einem Zubau von 23 Megawatt entspricht“, erklärt von Brunn. Noch erschreckender sei, dass bis zum 30. Oktober 2024 die Bilanz bei null stehe. Zwar seien vier Anlagen neu gebaut, aber gleichzeitig vier abgebaut worden.

Bis zum Stichtag 30. September 2024 waren laut dem Haus von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) in Bayern über 1,1 Millionen Photovoltaikanlagen mit einer installierten Leistung von 25,3 Gigawatt in Betrieb. Die Mehrheit der 3830 neuen Anlagen im Jahr 2023 entstand auf Dachflächen oder sonstigen baulichen Anlagen. Im Vorjahr wurden noch die meisten Anlagen auf Freiflächen errichtet.

FW-Wirtschaftsminister Aiwanger spricht von einem „positiven Trend“

„Unsere Analysen zeigen, dass Windkraftanlagen in Bayern im Jahr 2023 pro Megawatt installierter Leistung dreimal so viel Strom produzierten wie Photovoltaikanlagen“, schreibt von Brunn. Gründe dafür seien offensichtlich die höhere Anzahl an Volllaststunden, da Windräder auch nachts und im Winter Energie lieferten, und die zunehmende Effizienz moderner Anlagen.
Aus Sicht der SPD-Fraktion ist es daher dringend notwendig, die Abstandsregelung 10H komplett aus der Bayerischen Bauordnung zu streichen und den Bau von Trafostationen, Batteriespeichern und Wärmeleitungen ohne Genehmigung zu erlauben und zu beschleunigen. Zudem müsse sich die Ausweisung neuer Windvorranggebiete an den modernen, deutlich höheren Anlagen orientieren.

Für Wirtschaftsminister Aiwanger hingegen setzt sich auch in diesem Jahr der „positive Trend“ bei der Windkraft fort. Im laufenden Jahr seien bis Ende Oktober Genehmigungsanträge für 180 Windräder gestellt (plus 116) und 72 Windenergieanlagen bereits genehmigt worden (plus 56). „Bei der Windenergie hatten wir noch Nachholbedarf“, räumt Aiwanger ein. „Die Trendumkehr haben wir aber durch die Öffnung der 10H-Regel erfolgreich gemeistert.“ (David Lohmann)

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