Landtag

Vor allem ältere Menschen müssen bei Hitze vorsichtig sein. (Foto: dpa/Monika Skolimowska)

26.07.2024

Zahl der Hitzetoten in Bayern steigt kontinuierlich

Das Gesundheitsministerium warnt vor allem ältere Menschen. Die Zahl der Hitzetoten sei laut Berechnungen des Robert Koch-Instituts (RKI) von 210 im Jahr 2014 auf 1360 im Jahr 2022 gestiegen

Andreas Krahl (Grüne) sorgt sich vor dem Hintergrund der sich wegen der steigenden Anzahl an Hitzetagen in Bayern. „Darunter leiden besonders ältere Menschen, Menschen mit Vorerkrankungen und kleine Kinder, wobei in drastischen Fällen Hitze bei vulnerablen Personen sogar zum Tod führen kann.“ Der Abgeordnete wollte daher von der Staatsregierung wissen, welche Erkenntnisse zu der Übersterblichkeit während der Hitzetage vorliegen, welche Bevölkerungsgruppen am meisten betroffen waren und ob die Zahlen Rückschlüsse auf besonders gefährdete Regionen in Bayerns zulassen. 

Das bayerische Gesundheitsministerium schreibt in seiner Antwort, es könne davon ausgegangen werden, dass es in Sommern mit Hitzeereignissen zu einem Anstieg an hitzebedingten Gesundheitsfolgen und Todesfällen kommt. Das würden Berechnungen des Robert Koch-Instituts (RKI) nahelegen. Aus den Schätzungen für hitzebedingte Todesfälle in Süddeutschland, also Bayern und Baden-Württemberg zusammen, lässt sich eine deutliche Zunahme erkennen. 

Waren es im Jahr 2014 laut RKI noch 210 Hitzetote, stieg die Zahl in den kommenden Jahren stark an. So waren es im Jahr 2018 bereits 1760. Während der Corona-Pandemie sanken die hitzebedingten Todesfälle auf 740 im Jahr 2020 beziehungsweise 380 im Jahr 2021. 2022 waren es laut den Schätzungen aber bereits wieder 1360. Für das Jahr 2023 lägen noch keine abschließenden Zahlen für Süddeutschland vor. Bundesweit schätzt das RKI die Zahl der hitzebedingten Sterbefälle bis zur Kalenderwoche 38 des Jahres 2023 auf rund 3200. 

Dabei zeigt sich wenig überraschend, dass die geschätzte Anzahl an Sterbefällen mit zunehmendem Alter steigt. Besonders betroffen ist die Altersgruppe ab 85 Jahren. In dieser Alterskohorte sollen es 1800 Hitzetote gewesen sein, zwischen 75 und 84 Jahren 900, zwischen 65 und 74 Jahren 350 und bei den unter 65-Jährigen 140. „Aus den Daten gehen keine Informationen über eine Unterbringung in einer Pflegeeinrichtung oder einer Klinik hervor“, heißt es in der Antwort. 

Der Freistaat forscht, in welchen Regionen die Hitze das Sterberisiko erhöht 

Aufgrund der verschiedenen klimatischen Gegebenheiten wird Bayern nach Angaben des Hauses von Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) in sieben unterschiedliche Klimaregionen eingeteilt. Die Häufigkeit von Hitzetagen unterscheide sich je nach Klimaregion. „Daher ist es sinnvoll, die Berechnungen der hitzebedingten Mortalität auf der Ebene der Klimaregionen in Bayern durchzuführen und darüber eine Zahl für ganz Bayern zu ermitteln.“ 

Konkrete Zahlen kann das Ministerium allerdings nicht nennen: „Derzeit beschäftigen sich das Landesamt für Statistik, das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und das Landesamt für Umwelt mit den Möglichkeiten zur Berechnung hitzebedingter Sterbefälle auf Ebene der Klimaregionen.“ Bereits seit Ende 2022 arbeite das Kompetenzzentrum für Gesundheitsschutz im Klimawandel am LGL aber an besseren Schutzmaßnahmen. Auch hätten bereits viele Kommunen Hitzeaktionspläne beschlossen oder arbeiten an deren Erstellung, schreibt das Ministerium in seiner Antwort. (David Lohmann)

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