Leben in Bayern

Moderator Christoph Süß heute und vor 20 Jahren (kleines Bild im Text). (Fotos: BR)

26.02.2018

20 Jahre BR-Magazin "quer"

Journalistische Beiträge, ironische Sketche und politisches Puppentheater: Mit dieser wilden Kombination hat sich "quer" zu einem der beliebtesten TV-Formate im Bayerischen Rundfunk entwickelt. Und das trotz einiger Bedenken beim Start

Satire kombiniert mit ernsthaftem Journalismus: Mit dieser Mischung hat sich das Fernsehmagazin "quer" des Bayerischen Rundfunks (BR) einen Namen gemacht. Ein Unterfangen, das beim Start der Sendung vor 20 Jahren unter Marktforschern als "Mission Impossible" galt. Die Befürchtung: Zuschauer könnten Spaß und Ernst nicht voneinander unterscheiden. Unbegründet, wie sich herausstellen sollte. Mit einer Einschaltquote von mehr als 15 Prozent zählt das wöchentliche Satire-Magazin mittlerweile zu den erfolgreichsten und beliebtesten Sendungen des BR.

Am Donnerstag (20.15 Uhr) blickt "quer" in einer Jubiläumsausgabe auch auf die vergangenen zwei Jahrzehnte zurück. Das Gesicht des Magazins ist Kabarettist Christoph Süß. Er ist seit dem 26. Februar 1998 an Bord - quasi der Geburtsstunde von "quer". "Ich war gerade just dran, mir darüber Sorgen zu machen, was wohl aus mir wird, als ich Glück hatte", scherzt der Moderator über sein Engagement. "Was mir an der Sendung immer noch am besten gefällt ist, dass wir unser Publikum nicht für doof halten", sagt Süß.

""Quer" bedeutet nicht nur "quer durch die Woche", sondern auch: Sich quer legen, kritisch sein", erklärt Redaktionsleiter Wolfgang Mezger. Fünf Beiträge werden pro Ausgabe gezeigt, die sich etwa mit Diesel-Fahrverboten, Problemen bei der Bundeswehr oder anderen aktuellen Entwicklungen befassen. Am Anfang sei die Sendung bei Weitem nicht so politisch gewesen, erinnert sich Mezger. Eher ein bisschen "lifestyliger". "Wir haben uns in den letzten 20 Jahren immer wieder verändert und werden uns auch künftig wandeln."

Christoph Süß verkörpert Meinung,
er darf das auch explizit

Bei den Informationsbeiträgen setzen die Macher von "quer" auf journalistische Standards. Die Devise: Jeder Seite soll Gehör verschafft werden, so Mezger: "Das tun wir auch - trotzdem erlauben wir uns auch eine Haltung zu den Themen." Die Moderationseinheiten hätten dagegen eine ganz andere Funktion. "Christoph Süß verkörpert Meinung, er darf das ja auch. Für den Zuschauer ist klar erkennbar, dass er der Moderator ist, mit seinen eigenen Gedanken."

Und da sind dann noch die Sketche: In denen zeigt sich Süß in seiner typisch kabarettistischen Manier und schlüpfte als Schauspieler etwa in die Rolle des Terminators, des Kini oder eines grantelnden Rentners. Am Ende jeder rund 45-minütigen Ausgabe tritt auch der Parodist Wolfgang Krebs in unterschiedlichen Rollen auf - etwa im "quer-Kasperltheater" mit extra für die Sendung gefertigten Politiker-Puppen. Wechselnd als Ministerpräsident Horst Seehofer oder "Thronfolger" Markus Söder.

Die Ideen für die Sendung würden mit der Redaktion erarbeitet, sagt Süß: "Das ist hier eine Gruppenarbeit." Lieblingsthemen gebe es nicht. "Man muss sich einfach jede Woche darauf einlassen, was die Welt so macht."

Der ganz große Krach mit der Staatsregierung is bislang ausgeblieben

Und die biete genug Stoff. Da wären allein in Bayern die kommenden Landtagswahlen und der anstehende Ministerpräsidentenwechsel. "Wir saugen da lange schon Honig draus", sagt Mezger.

Beschwerden oder Kritik gebe es zwar immer wieder, aber der große Krach mit der bayerischen Staatsregierung sei ausgeblieben. "Man kann ja nur reingrätschen, wenn man vernünftige Argumente hat, sonst kommt man ja als beleidigte Leberwurst rüber", so Mezger. Auch ein Politiker müsse akzeptieren, dass er kritisch betrachtet werde.
(Aleksandra Bakmaz, dpa)

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