Leben in Bayern

So sieht Winterromantik im Nationalpark Bayerischer Wald aus. (Foto: obx-news/bayern.by/Gert Krautbauer)

23.01.2025

Bayerwald jetzt auf einer Stufe mit Yellowstone

Der Bayerische Wald gehört jetzt zur Champions League der berühmtesten Schutzgebiete weltweit

Der Nationalpark Bayerischer Wald, Deutschlands ältester Nationalpark, hat eine der bedeutendsten Auszeichnungen im Naturschutz erhalten: die Zertifizierung durch die Internationale Union zum Schutz der Natur (IUCN). Diese Ehre wird weltweit nur Nationalparks zuteil, die die strengen internationalen Standards der Organisation erfüllen. Damit reiht sich der Bayerische Wald in die Liga der berühmtesten Schutzgebiete der Welt ein - darunter der Yellowstone-Nationalpark in den USA, die Serengeti in Tansania oder die Galapagos-Inseln.

Die IUCN ist die größte und älteste Naturschutzorganisation der Welt. Sie setzt hohe Maßstäbe: Nur Nationalparks, die nicht nur Schutzgebiete, sondern auch Orte von Bildung, Forschung und Erholung sind, schaffen es auf die Liste. Ursula Schuster, die Leiterin des Nationalparks Bayerischer Wald, betonte die Bedeutung der Auszeichnung: "Diese Anerkennung zeigt, dass unser Ansatz ‚Natur Natur sein lassen‘ auf internationaler Ebene Maßstäbe setzt. Aus dem Wirtschaftswald von gestern wird der Urwald von morgen - mit einer einzigartigen Artenvielfalt, die unschätzbar wertvoll ist."

Die Laudatio der IUCN hob die besondere Rolle des Parks hervor: "Der Nationalpark Bayerischer Wald ist eine regional verankerte Institution von enormer gesellschaftlicher Relevanz. Er erfüllt alle internationalen Standards und bringt mit seiner Arbeit einen erheblichen Mehrwert - nicht nur für die Region, sondern auch für Bayern, Deutschland und die internationale Gemeinschaft der Schutzgebiete."

Im Nationalpark sind die Verantwortlichen überzeugt: Die internationale Anerkennung des Nationalparks Bayerischer Wald ist ein Erfolg, der weit über die Grenzen Deutschlands hinausstrahlt. Sie zeigt, dass der Schutz der Natur nicht nur wichtig, sondern auch möglich ist - und dass der Bayerische Wald so ein Modell für die Zukunft sein kann.

1970 gegründet

Der Nationalpark Bayerischer Wald, 1970 gegründet, war ein Vorreiter: Es gab seinerzeit keine deutsche Rechtsgrundlage, die die Ziele eines Nationalparks definierte. Die Arbeit der IUCN half, die Vision zu formen, die bis heute verfolgt wird. 75 Prozent der Parkfläche entwickelt sich mittlerweile ungestört nach ihren natürlichen Gesetzen. Dort entsteht eine echte Wildnis mit Mooren, Bergbächen und unberührten Wäldern.

Mit 25.000 Hektar Fläche bildet der Nationalpark zusammen mit dem angrenzenden tschechischen Nationalpark Sumava das größte zusammenhängende Waldschutzgebiet Mitteleuropas. Diese grenzüberschreitende Zusammenarbeit gilt als Vorzeigemodell im Naturschutz.

Hohe Anforderungen

Von den 16 Nationalparks in Deutschland sind zwar alle bei der IUCN registriert, doch nur zwei wurden bisher offiziell anerkannt: Der Nationalpark Kellerwald-Edersee im Jahr 2010 und nun der Bayerische Wald. Die Anforderungen sind hoch - von der Einhaltung strikter Schutzmaßnahmen bis hin zur aktiven Förderung von Forschung und Bildung.

Die Auszeichnung unterstreicht nicht nur die Bedeutung des Nationalparks Bayerischer Wald als Naturparadies, sondern auch seine Rolle als Bildungs- und Tourismusmagnet. Jährlich besuchen mehr als eine Million Menschen das Gebiet, das mit Angeboten wie dem Baumwipfelpfad, Wildtierbeobachtungen und einer beeindruckenden Landschaft begeistert. "Mit dieser Auszeichnung beweisen wir, dass Naturschutz, Tourismus und Regionalentwicklung Hand in Hand gehen können", so Schuster.
(obx)

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