Leben in Bayern

Die kleine Lilly läutet Kuhglocken und Kuhschellen. Wieder gilt vor Silvester in Bayern ein Verkaufsverbot für Feuerwerk. Im Allgäu will man das neue Jahr deshalb "einläuten". (Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand)

30.12.2021

Bimmeln statt Böllern

Wieder gilt vor Silvester in Bayern ein Verkaufsverbot für Feuerwerk. Im Allgäu will man das neue Jahr deshalb erneut "einläuten". Doch die Kuhglocken haben neben Corona-Konformität noch weitere Vorteile

Zum Jahreswechsel könnte im Allgäu vielerorts ein eigentlich aus dem Sommer vertrauter Klang zu hören sein: Kuhglocken. Nach einem Aufruf in Sozialen Netzwerken fordert im zweiten Corona-Jahr auch die Allgäu GmbH dazu auf, das neue Jahr mit Kuhglocken statt Böllern zu begrüßen. "Das ist ja auch ein Klangbild, das ins Allgäu passt", sagte die Sprecherin der Allgäu GmbH, Simone Zehnpfennig, in Kempten. "Wir werden uns daher an die bestehende Kampagne hängen."

Schon im vergangenen Jahr war auf Plattformen wie Facebook unter dem Titel "S' Allgäu schealed" tausendfach dazu aufgerufen worden, den Jahreswechsel mit Kuhglocken zu feiern. Die Initiatoren der Aktion blieben damals unbekannt. "Wir wollten das auch schon mal vor Jahren machen", sagte Zehnpfennig. Man habe aber Firmen und Privatleuten nicht verbieten können, privat Feuerwerk zu zünden.

Ist hier eine neue Tradition am Entstehen?

Durch Corona haben sich die Umstände geändert. Im vergangenen Jahr galten zu Silvester nächtliche Ausgangssperren, zum zweiten Mal in Folge ist zwischen den Jahren nun der Verkauf von Feuerwerk in Bayern und Baden-Württemberg verboten. Dazu kommt ein Böllerverbot in immer mehr Innenstädten.

In den Sozialen Netzwerken stießen Aufrufe zum Läuten der Kuhglocken deshalb auf große Resonanz. "Ich habe für die Beiträge insgesamt 5000 Reaktionen bekommen", sagte Christian Kutzer, Schreiner aus Bad Hindelang. Deshalb habe er in diesem Jahr erneut in mehreren Gruppen dazu eingeladen. "Viele meinen, das sollte eine Tradition werden. Eigentlich hätte man schon viel früher darauf kommen können."

Auch aus Umweltschutzgründen seien die Kuhglocken eine geeignete Alternative zu Raketen und Krachern, sagte Zehnpfennig. "Auch für die Tiere ist das besser als Explosionen." Wer keine Kuhglocke zuhause habe, könne das Jahr 2022 aber auch anders begrüßen: "Mit dem, was man hat - das geht auch mit der Trompete oder mit Topfschlagen."
(Frederick Mersi, dpa)

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