Leben in Bayern

Narren aus Waldkirch laufen am Sonntag beim großen Narrensprung durch die Innenstadt von Lindau am Bodensee (Fotos: Felix Kästle/dpa)

25.01.2016

Bunt und fröhlich: Narrensprung am Bodensee

Lindau fest in närrischer Hand: 12 000 Hästräger und Musikanten ziehen durch die Altstadt und präsentierten die Vielfalt der schwäbisch-alemannischen Fastnacht

Das Wetter meinte es gut mit den Narren: Bei Plusgraden und etwas Sonne zogen am Sonntag tausende Hästräger und Musikanten durch die Lindauer Altstadt und sorgten für prächtige Stimmung. Mit Narrenrufen wie "Hoorig, hoorig isch dia Katz" oder "Rutsch Naa" und immer wieder "Narri Narro" grüßten die Maskenträger die vielen Schaulustigen, die zum Großen Narrensprung die Straßen säumten. Die Veranstalter hatten mit 20 000 Besuchern gerechnet. Der gut vierstündige Umzug war der Höhepunkt des Großen Narrentreffens der Vereinigung schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte, das nur alle vier Jahre stattfindet.

Laut, fröhlich und unglaublich bunt präsentierten sich die rund 12 000 Narren aus Bayern, Baden-Württemberg und der Schweiz in der bayerischen Bodenseestadt. Gesichter bekamen die Zuschauer allerdings selten zu sehen. Die meisten Teilnehmer trugen zu den farbenprächtigen Kostümen, "Häs" genannt, traditionelle Masken der schwäbisch-alemannischen Fastnacht.

Um die Zuschauer zu unterhalten, ließen sich die Zünfte einiges einfallen: So wurden Kanonen abgefeuert, Peitschen geknallt, Brezelbäume durch die Straßen getragen und Besucher in einen fahrenden Käfig gesperrt - so gesehen bei der Offenburger Hexenzunft.

Die Schaulustigen honorierten das närrische Treiben mit viel Applaus und Jubel. "Für mich ist das heute Fasnet pur", schwärmte Traudl Steiert aus Umkirch bei Freiburg. Sie ist mit Bekannten extra wegen des Umzugs nach Lindau gekommen. "Wenn die Narrenmärsche erklingen, geht mir das Herz auf", sagte sie.

Auch Marlene und Kurt Martens aus Mönchengladbach waren von dem Spektakel begeistert. Die bunten Kostüme und die vielen Musikkapellen gefielen ihnen gut. "Aber mit dem rheinischen Karneval ist das hier nicht zu vergleichen. Das Lustige fehlt doch ein bisschen", sagte das Urlauber-Paar.

Die 1924 gegründete Vereinigung schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte ist nach Angaben ihres Präsidenten Roland Wehrle die älteste Narrenvereinigung Deutschlands. In ihr haben sich 68 Zünfte aus dem alemannischen Kulturraum zusammengeschlossen. Alle vier Jahre treffen sich alle Mitgliedszünfte, "um gemeinsam zu feiern, zu tanzen, zu singen" und die schwäbisch-alemannische Fastnacht aus den verschiedenen Regionen zu präsentieren, wie Wehrle vor der Lindauer Veranstaltung sagte. "Dabei können wir die ganze Vielfalt der Kostüme, Masken und Bräuche kompakt darstellen."

Nach Meinung des Gastgebers, der Narrenzunft Lindau, ist das auch an diesem Wochenende gelungen. So zeigte sich Zunftmeister Udo Falge rundum zufrieden mit dem dreitägigen Narrentreffen am Bodensee. "Es ist ein tolles Fest: Die Stimmung ist gut, das Wetter ideal und die Leute sind einfach nur gut drauf", sagte er am Sonntag während des Umzugs. (dpa)

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