Leben in Bayern

Ein Verschlusssiegel der Polizei ist am Eingang von einem Supermarkt im Münchner Stadtteil Sendling zu sehen. In dem Supermarkt ist am Montagabend eine Frau von der Polizei erschossen worden, nachdem sie die Einsatzkräfte mit dem Messer attackiert haben soll. (Foto: dpa/Matthias Balk)

20.08.2024

Getötete war wohl psychisch krank

Eine wohl psychisch kranke Frau soll Polizisten in einem Supermarkt in München mit einem Messer bedroht haben. Diese greifen zur Waffe. Die Frau stirbt, mehrfach getroffen. Wie konnte es so weit kommen?

Die Frau, die von mehreren Polizeischüssen in einem Münchner Supermarkt getötet wurde, war wohl psychisch krank. Die 31-Jährige sei schon vorher mehrfach auffällig geworden und dreimal von der Polizei in einer Psychiatrie untergebracht worden, sagte der Sprecher des Polizeipräsidiums München, Andreas Franken. Polizeibekannt sei die Münchnerin auch wegen Betäubungsmitteldelikten gewesen. Ob sie auch bei den Schüssen am Montagabend unter Drogeneinfluss stand, war zunächst unklar. Die Leiche der Frau wurde am Dienstag obduziert. 

Die Frau soll die Einsatzkräfte - vier männliche Polizeibeamte - am Montagabend in einem Supermarkt im Stadtteil Sendling mit einem kleineren Küchenmesser bedroht haben, das sie bei sich getragen hatte. Zwei Polizisten machten laut den Ermittlern von der Schusswaffe Gebrauch und gaben insgesamt vier Schüsse ab. Die Verdächtige wurde mehrmals getroffen und starb noch am Einsatzort. Wie viele Schüsse genau die Frau trafen, teilte die Polizei zunächst nicht mit. 

War der Schusswaffengebrauch rechtmäßig?

Das bayerische Landeskriminalamt (LKA) und die Staatsanwaltschaft ermitteln nun, ob der Schusswaffengebrauch rechtmäßig war. Das sei in einem Fall wie diesem Standard, sagte der LKA-Sprecher. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zu den Vorwürfen gegen die 31-Jährige übernommen. Dazu seien bereits Zeugen befragt und Videoaufzeichnungen gesichert worden. 

Eine Zeugin hatte die Polizei am Montag gerufen. Diese hatte laut der Polizei angegeben, eine Körperverletzung am Goetheplatz beobachtet zu haben und sei einer Verdächtigen in die U-Bahn gefolgt. Um was für ein Körperverletzungsdelikt es sich dabei gehandelt hat, wird laut einem Polizeisprecher noch ermittelt. Allerdings soll es wohl um eine Auseinandersetzung zwischen der 31-Jährigen und einem Mann gegangen sein. 

Die Zeugin führte die Beamten demnach zu dem Supermarkt. Dort soll die 31-Jährige unvermittelt ein Messer gezogen und die Einsatzkräfte damit "in einem Abstand von wenigen Metern" bedroht haben, wie es in der Mitteilung der Polizei hieß. Auf die Aufforderung, das Messer wegzulegen, habe die Frau nicht reagiert. Deshalb setzten die Beamten demnach Pfefferspray ein und griffen schließlich zur Waffe. "Es war ein sehr kurzer Zeitraum, es war ein sehr dynamischer Ablauf", sagte Polizeisprecher Franken. (Irena Güttel, Britta Schultejans, dpa)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche

Soll die tägliche Höchstarbeitszeit flexibilisiert werden?

Unser Pro und Contra jede Woche neu
Diskutieren Sie mit!

Die Frage der Woche – Archiv
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2024

Nächster Erscheinungstermin:
28. November 2025

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 29.11.2024 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.