Leben in Bayern

Ein Blitzer steht im oberbayerischen Kirchseeon (Landkreis Ebersberg). Nach Angaben des Bürgermeisters der Gemeinde hat das Gerät binnen zwölf Tagen 3112 Mal Autofahrer fotografiert, die zu schnell unterwegs waren. (Foto: dpa/Britta Schultejans)

25.01.2024

Gut 3000 Blitzerfotos in zwölf Tagen

In der oberbayerischen Gemeinde Kirchseeon ist vor Kurzem ein Blitzer aufgestellt worden – der schon in weniger als zwei Wochen mehr als 3000-mal ausgelöst hat

Rekordverdächtig viele Raser hat ein Blitzer in der oberbayerischen Gemeinde Kirchseeon erfasst. 3112 Mal fotografierte das Gerät allein zwischen dem 20. und 31. Dezember Autofahrer mit überhöhtem Tempo, berichtete Kirchseeons Bürgermeister Jan Paeplow (CSU). Mehrere Medien hatten berichtet.

Die Stelle an der Ortsausfahrt Richtung Ebersberg, an der sich auch ein Kindergarten und eine Schule befinden, sei seit Jahren ein Gefahrenpunkt. "Wir haben befürchtet, dass die Zahlen hoch sind", sagte Paeplow.

Berechnungen, nach denen die Blitzanlage bereits in den wenigen Tagen vom Zeitpunkt des Aufstellen vor Weihnachten bis Silvester 100.000 Euro eingespielt habe, bestätige Paeplow nicht. 2847 der über 3000 Fälle seien verfolgbar - jedoch sei hier wegen Einsprüchen der Autofahrer nicht das letzte Wort gesprochen. Zudem müssten die Verfahrenskosten abgerechnet werden.

"Eine traurige Tatsache"

Die Gemeinde kalkuliere derzeit nicht mit den Einnahmen - auch wenn etwa das Hallenbad dringend saniert werden müsste. "Ich würde da nicht von schönem Geld reden, sondern es ist eine traurige Tatsache", sagte Paeplow.

Schon früher seien bei mobilen Kontrollen an der Stelle außergewöhnlich viele Autofahrer mit überhöhtem Tempo in die Radarfalle gerast, teils mit 100 statt 50 Stundenkilometern. Das gemessene Höchsttempo habe bei 140 Stundenkilometern gelegen.

Möglicherweise verleite zum Gas geben, dass die Bundesstraße nach dem Ortsschild zweispurig werde. "Wir haben eine Verkehrssituation, die zum Schnellfahren verleitet", sagte Paeplow . "Wir haben öfter schon brenzlige Situationen gehabt."

Andere Maßnahmen wie etwa eine veränderte Straßenbeleuchtung hätten keinen Erfolg gebracht. Deshalb habe sich die Gemeinde schließlich entschlossen, für 100.000 Euro das stationäre Blitz-Gerät anzuschaffen. "Der Blitzer steht da, um die Autofahrer zu erziehen - als letzte Maßnahme", sagte Paeplow. (Sabine Dobel, dpa)

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