Leben in Bayern

Am Spitzingsee werden Rettungswege freigeräumt. (Foto: Lino Mirgeler/dpa)

09.01.2019

Schnee hält Bayern fest in der Hand

Schulfrei für die Kinder, viel Arbeit für die Einsatzkräfte und Dutzende Unfälle: Erneut sorgt heftiger Schneefall für starke Einschränkungen in Bayern. Zu manchen Orten bleiben die Zufahrtsstraßen gesperrt

Der Winter hat vor allem den Süden von Bayern weiter fest im Griff und verursacht massive Probleme. Wegen starken Schneefalls waren am Mittwoch die Zufahrtsstraßen zu zwei oberbayerischen Orten gesperrt; die Bewohner wurden teilweise per Lastwagen mit Lebensmitteln versorgt. In mehreren Landkreisen fiel der Unterricht an den Schulen aus. Auf den Straßen kam es zu zahlreichen Unfällen und zu Verspätungen, auf den Schienen zu Zugausfällen.

Für die bayerischen Alpen riefen die Behörden die zweithöchste Lawinenwarnstufe aus. Im Berchtesgadener Land ging eine Lawine ab und verschüttete in Marktschellenberg teilweise eine Straße.

Bei einem Schulbusunfall auf schneeglatter Straße wurden in Herrieden (Landkreis Ansbach) zwölf Kinder leicht verletzt worden. Der Bus mit 70 Schülern zwischen 10 und 15 Jahren geriet in einer Kurve auf die Gegenfahrbahn und streifte einen entgegenkommenden Bus, in dem keine Passagiere saßen. Der Schulbus kam anschließend von der Straße ab und prallte gegen zwei Bäume. Nach Angaben der Polizei erlitten viele Insassen Prellungen und kleinere Schnittverletzungen.

Auch im Berchtesgadener Land kam es zu einem Schulbusunfall auf nasser Straße, bei dem 21 Kinder leicht verletzt wurden. Winterliche Straßenverhältnisse schloss die Polizei als Hauptursache aber aus.

Die Gemeinde Jachenau (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) wird voraussichtlich bis Freitag nur über eine Forststraße erreichbar sein. Wegen zahlreicher unter der Schneelast umgekippter Bäume bleibt die Staatsstraße nach Lenggries und Walchensee gesperrt, wie ein Sprecher des Staatlichen Bauamts Weilheim sagte. Ein Räumen der Strecke sei derzeit nicht möglich, weil weitere Bäume umzufallen drohten. Die Menschen seien nicht von der Außenwelt abgeschnitten, betonte der Sprecher.

Bei Berchtesgaden saßen 350 Menschen fest

Bei Berchtesgaden saßen 350 Menschen fest und waren auf Lebensmittellieferungen angewiesen. Die einzige Straße zum Ortsteil Buchenhöhe in der Nähe des Obersalzbergs sei bis auf weiteres gesperrt, sagte ein Sprecher des Landratsamtes. Nur Einsatzkräfte konnten die eingeschneiten Bewohner über die Straße erreichen.

Im Berchtesgadener Land, im Ostallgäu, in Teilen des Landkreises Deggendorf, den Kreisen Regen und Freyung-Grafenau sowie in manchen Gemeinden des Landkreises Passau fiel am Mittwoch der Unterricht an den Schulen aus. Am Donnerstag soll der Unterricht im Landkreis Garmisch-Partenkirchen ausfallen. In den Landkreisen Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen, Traunstein und dem Unterallgäu sowie im schwäbischen Memmingen sollen die Schüler bis Freitag zu Hause bleiben.

Grund sind teils ergiebige Schneefälle, die für die kommenden Tage vorhergesagt sind.
Die Schneemassen hatten die Räumdienste schon zum Beginn der Woche vor erhebliche Probleme gestellt. Im oberbayerischen Landkreis Miesbach besteht Katastrophenalarm.

In weiten Teilen des Freistaats kamen viele Autos und Lastwagen von der Straße ab oder blieben an schneebedeckten Steigungen hängen. In Oberfranken zählte die Polizei 13 Unfälle mit einem Verletzten. In Niederbayern verletzten sich bei Unfällen zwei Menschen leicht und einer schwer. Im Norden Schwabens führte das Wetter laut Polizei zu mehr als 20 Unfällen. Im morgendlichen Berufsverkehr stauten sich im Norden Münchens auf der Autobahn 9 die Fahrzeuge wegen des Schneefalls auf mehr als 20 Kilometer.

Bei der BOB fielen Verbindungen aus

Bei der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) fielen auf den Strecken südlich von München einige Verbindungen aus. Auf den Zugstrecken von Garmisch-Partenkirchen nach Reutte in Tirol und Mittenwald fielen am Vormittag nach Angaben der Deutschen Bahn einige Verbindungen aus. Beim Busverkehr in der Landeshauptstadt sorgte der Schnee am Morgen für Beeinträchtigungen. Fahrgäste mussten mit Verspätungen und Ausfällen auf allen Linien rechnen, wie die Verkehrsgesellschaft mitteilte. In Niederbayern fuhr die Waldbahn auf drei der fünf Strecken nicht.

In Bad Wörishofen (Landkreis Unterallgäu) blieb ein Schulbus im Schnee stecken. Mehrere Kinder kamen deswegen am Dienstagnachmittag zu spät vom Unterricht nach Hause. In der gleichen Stadt wurden Polizisten zu Räumhelfern. Die Beamten halfen einer 88-jährigen Frau dabei, ihr Auto von Schneemassen zu befreien. Die Frau schaffte es nicht alleine, weil der Schneeräumer ihr Fahrzeug mit Haufen eingekeilt hatte.

Laut Deutschem Wetterdienst ist bis mindestens Mitte nächster Woche vor allem im Alpenraum mit Schnee zu rechnen. Eine aktuelle Unwetterwarnung gilt bis Freitag.
(dpa)

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