Leben in Bayern

Tote Ente: Auch am Chiemsee sind verendete Wasservögel gefunden worden. (Foto: dpa)

15.11.2016

Vogelgrippe breitet sich aus

Auch in der Chiemsee-Region gibt es Verdachtsfälle

Die Vogelgrippe in Bayern breitet sich aus. Verdachtsfälle gibt es nun auch rund um den Chiemsee. Betroffen sind die Landkreise Traunstein und Rosenheim, wie das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen mitteilte. Am Chiemsee wurden 18 tote Wasservögel gefunden - 10 im Landkreis Traunstein, 8 im Landkreis Rosenheim, wie die Sprecher beider Landratsämter am Dienstag übereinstimmend mitteilten. Schnelltests an den Kadavern seien positiv gewesen.

Die Proben wurden an das Friedrich-Loeffler-Institut geschickt. Dort soll untersucht werden, ob die Wildtiere die hochansteckende Variante vom Typ H5N8 hatten. "Mit einem Ergebnis rechnen wir am Mittwoch", erläuterte Roman Schneider vom Landratsamt Traunstein.

Erst danach wollen die Behörden über weitere Maßnahmen entscheiden. Infrage kommen eine Sperrzone im Umkreis von drei Kilometern um die Fundorte der toten Vögel und eine Stallpflicht für Geflügelhalter. Beide Landkreise wollen ihr Vorgehen abstimmen.

Für eine allgemeine Stallpflicht sieht das Umweltministerium noch keine Notwendigkeit

Wichtig sei, dass kein Kot von überfliegenden Wildvögeln in den Bereich von Geflügelhaltern gelangt. Auch solle Hausgeflügel von Tränken und Futterplätzen ferngehalten werden, die Wildvögel nutzen, sagte Michael Fischer vom Landratsamt in Rosenheim.

Für eine allgemeine Stallpflicht in Bayern sieht Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) zum jetzigen Zeitpunkt keine Notwendigkeit. Dazu seien die im Freistaat bisher aufgetretenen Fälle zu punktuell, teilte die Staatskanzlei nach der Kabinettssitzung in Lindau am Bodensee mit. "Wir werden die Situation in Bayern genauestens beobachten und unsere Maßnahmen gegebenenfalls anpassen", sagte Scharf.

Derweil forderten die Landtags-Grünen eine bessere Erforschung der Infektionswege insbesondere bei geschlossenen Geflügelzuchtanlagen. "Möglicherweise gibt es doch Zusammenhänge zwischen der Ausbreitung der Vogelgrippe und dem System der Geflügelhaltung mit seinen bisweilen unklaren Waren- und Materialströmen", sagte die verbraucherschutzpolitische Sprecherin Rosi Steinberger.

Die Vogelgrippe grassiert in Bayern bereits am Bodensee und Ammersee. Bei acht bisher nachgewiesenen Fällen handelt es sich nach Angaben des LGL um die hochansteckende Variante vom Typ H5N8. Die Behörden baten die Bürger in ihren Landkreisen, tote Tiere umgehend beim Veterinäramt zu melden und die Kadaver nicht zu berühren.

Der in mehreren europäischen Ländern nachgewiesene H5N8-Erreger kam vermutlich über Zugvögel aus Russland nach Mitteleuropa. Er gilt als ungefährlich für Menschen, ist aber eine Bedrohung für Hausgeflügel. (dpa)

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