Leben in Bayern

75 Tonnen Stahl wurden verbaut, um über eine Außentreppe mit 260 Stufen die Beobachtungsplattform in 50 Meter Höhe zu erreichen. (Foto: obx)

14.01.2015

Vom Spionageturm zur Touristenattraktion

Der NATO-Abhörturm im Bayerischen Wald war früher das Symbol des Kalten Kriegs - jetzt soll er ein Touristenmagnet werden

Zu Zeiten des Kalten Kriegs war der Abhörturm auf dem Hohen Bogen im Bayerischen Wald wichtiger Horchposten der Nato und der Bundeswehr bis tief hinein nach Osteuropa. Seit 2004 stand der Turm mit seinen Innenräumen und der unterirdische Zugang zum eigenen Atomschutzbunker leer. In Zukunft wird er den Einheimischen und den Besuchern des Bayerischen Walds wieder Weitblick verschaffen: Auf Initiative des privaten Vereins "Sektor f" wurde die militärische, einst hoch geheime Beobachtungsstation jetzt zum Aussichtsturm. Mittelfristig soll er Mittelpunkt eines europäischen Begegnungszentrums werden.  In Zeiten des Kalten Kriegs und auch danach war der Beobachtungsturm das "geheime Wahrzeichen des Mittleren Bayerischen Walds", weithin sichtbar, aber für Zivilisten absolut tabu. Auf dem abgeriegelten Areal am Gipfel des Hohen Bogens waren neben Angehörigen der Bundeswehr US-amerikanische und französische Einheiten stationiert. Der High-Tech Horchposten bestand aus zwei Türmen und einer komplexen passiven Empfangs- und Abhöranlage. Seit Herbst 2014 ist der Turm jetzt zu bestimmten Besuchszeiten für die Öffentlichkeit zugänglich. Im Umfeld der Treppe und der Aussichtsplattform soll mittelfristig mit Hilfe verschiedener Medien über die Geschichte des Ortes sowie über die zukünftig geplante Nutzung als europäisches Begegnungszentrum informiert werden.

Motor bei Realisierung des Projekts ist ein Privatmann, der das Militärgelände vor Jahren von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben erworben hat. Seit 2011 ist der Verein "sektor.f e.V." Aushängeschild für das Projekt. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Militäranlagen aus der Zeit des Kalten Kriegs der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und auf dem leerstehenden Areal ein Begegnungszentrum für europapolitische Bildung zu schaffen.

75 Tonnen Stahl wurden 2014 verbaut, um mit einer Außentreppe über 260 Stufen die Beobachtungsplattform in 50 Meter Höhe zu erreichen. Seitdem haben Besucher, wenn die Wetterbedingungen es zulassen, in 1150 Metern Höhe auf dem "Balkon des Hohen Bogen" einen atemberaubenden Blick bis weit nach Tschechien und auch nach Bayern. Der neue Aussichtsturm ist nach einer kleinen Wanderung erreichbar, entweder von der etwa fünf Kilometer entfernten Diensthütte, wo Parkplätze zur Verfügung stehen, oder von der etwa einem Kilometer entfernten Gipfelstation der Hohen Bogen-Seilbahn. Wann der Treppenturm zugänglich ist,  hängt von den Wetterbedingungen ab. Über die Öffnungszeiten wird deshalb laufend auf der Internetseite informiert. (obx)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche

Soll die tägliche Höchstarbeitszeit flexibilisiert werden?

Unser Pro und Contra jede Woche neu
Diskutieren Sie mit!

Die Frage der Woche – Archiv
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2024

Nächster Erscheinungstermin:
28. November 2025

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 29.11.2024 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.