Leben in Bayern

Im Blasturm in Schwandorf sind die Noten und den Text der Bayernhymne "Gott mit dir, du Land der Bayern" von dem Komponisten Konrad Max Kunz ausgestellt. (Foto: dpa)

03.08.2015

Wo steht die Wiege der Bayernhymne?

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"Gott mit dir, du Land der Bayern": Auf vielen Volksfesten und Parteitagen im Freistaat wird die Bayernhymne gesungen. Zum Sendeschluss des Bayerischen Rundfunks wird sie gespielt, und sie steht auch noch im Lehrplan der Grundschüler. Komponiert hat sie 1860 Konrad Max Kunz. Er wurde 1812 im oberpfälzischen Schwandorf als Sohn des Türmers im Blasturm geboren. "Kunz wurde in die Musik hineingeboren und lernte vom Vater Geige", sagt die Schwandorfer Gästeführerin Christa Pigerl. Schließlich war Kunz' Vater auch Kirchenmusiker. 1832 geht Kunz nach München. Das Studium der Theologie und später das Jura-Studium bricht er ab. Zur Finanzierung seines Lebensunterhalts gibt er Unterricht. "Man sagt, er habe sogar der österreichischen Kaiserin Sissi Unterricht gegeben", erklärt Pigerl.

Zunftlied für einen Männergesangsverein

1860 schreibt Kunz für einen Männergesangsverein in München ein Zunftlied. Der Text stammt von seinem Freund Michael Öchsner. Erstmals wird das Lied am Münchner "Platzl" gesungen. Ein Jahr später gibt es Notenblätter. Der große Durchbruch kommt im Mai 1862. Zum 44. Jahrestag der Bayerischen Verfassung singt der Männerverein das Lied erstmals vor großem Publikum in München. Zur Bayernhymne wird das Lied aber erst in den 1960er Jahren. "Dazu wurde der Text leicht verändert und die 3. Strophe, die sogenannte Königsstrophe, gestrichen", erklärt Pigerl. Obwohl er die Massen auch als Leiter des Münchner Opernchores begeistert, stirbt Kunz einsam und verlassen 1875. Er wird auf dem Münchener Südfriedhof beigesetzt. Gut 100 Jahre später, das Grab ist verwahrlost und nahezu vergessen, werden seine sterblichen Überreste nach Schwandorf gebracht. Auf dem städtischen Friedhof erinnert eine Büste an den Komponisten der Bayernhymne. Sein Geburtsort, der Blasturm, ist ein Museum und zweimal täglich erinnert ein Glockenspiel auf dem Marktplatz an Konrad Max Kunz. (dpa)

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